Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Gefangennahme Christi (Oppenheim · Katharinenkirche)
- → Oppenheim · Katharinenkirche (Lage anzeigen) → Chorfenster I
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ID: 134-1-16-02
Band: III/1
Katalog Seite(n): 371
Nr.: 11b
Titel: Gefangennahme Christi (Oppenheim · Katharinenkirche)
Anmerkung: H. 65 cm, B. 74,5 cm.
Datierung: um 1435/40
Zuordnung: - Katalog ↑
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Erhaltung
Nur der untere Teil der zweizeiligen Darstellung (11/12b) enthält in den Figuren von Christus und Judas in größerem Umfang mittelalterliche Reste. Ergänzt sind die rechte Hand Christi, der linke Arm des Judas, zwei Stücke des Judas-Gewandes und, abgesehen vom Kopf, der Körper des am Boden liegenden Malchus. Alle mittelalterlichen Gläser sind stark korrodiert und in ihrer Bemalung schlecht erhalten.
Rekonstruktion, Ikonografie, Komposition
Nachdem der Verräter Judas die Häscher zu Christus geführt hatte (s. 12a), gab er ihnen durch einen Kuss zu erkennen, wen sie gefangen nehmen sollten; dargestellt ist zum einen dieser Moment des Verrats, zum anderen als Nebenszene die Heilung des Malchus, dem Petrus ein Ohr abgeschlagen hatte (Mt 26,47–56; Mc 14,43–52; Lc 22,47–53; Io 18,1–11). Wie die Darstellung Christi am Ölberg lässt sich auch die Gefangennahme in zwei oder in drei Bahnen und in zwei Zeilen rekonstruieren, wobei die Bestandsaufnahme des Feldes (Karton Nr. 2) am rechten Rand Flickungen aufweist, die auf einen dort einmal vorhandenen architektonischen Rahmen hinweisen könnten. Sollten die Flickungen sich in diesem Sinne interpretieren lassen, wäre die Rekonstruktion einer dreibahnigen Gefangennahme Christi ausgeschlossen, da die Christus-Judas-Gruppe in ihr mit Sicherheit die Mitte gebildet und nicht rechts gestanden hätte. Letztlich bleibt es aber fraglich, wie die Darstellung zu ergänzen – im Hinblick auf Malchus z.B. mit einer Figur des Hl. Petrus mit dem Schwert344 – bzw. zu rekonstruieren ist.
Farbigkeit, Technik
Christus in langem grauvioletten Gewand, Judas in gelbem Gewand mit roter Tasche und rotem Haaransatz; links oben ein blaues Gewandstück, das zu einer verlorenen, ursprünglich neben der Christus-Judas-Gruppe erscheinenden Figur des Hl. Petrus(?) gehört hat. Der blutüberströmte Kopf des Malchus wurde mit viel Sinn für den krassen Effekt aus einem weißen Glas mit verlaufendem Rotüberfang gearbeitet.
Bildnachweis:
CVMA A 59/83, A 59/121 (Detail), G 9081 (vR), G 9432 (nR), G 9453 (nR, Detail), Großdia G III 133
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Iconclass: 73D314 = die Gefangennahme Christi im Garten Gethsemane
Sachbegriffe: Personen: - Abbildungen
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Bildnachweise
- Gefangennahme Christi. Chor I, 11/12b. Ehemals Westchor. Mittelrhein, um 1435/40 – CVMA Band III/1, S. 565 Abb. 99.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Gerhard Gräf) - Gefangennahme Christi: ES [= Erhaltungsschema] Chor I, 11b – CVMA Band III/1, S. 371 Fig. 285.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe) - Kopf des Malchus. Oppenheim, Katharinenkirche, Chor I, 11b. Mittelrhein, um 1435/40 – CVMA Band III/1, S. 371 Fig. 284.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Gerhard Gräf)
Chorfenster I: weitere Scheiben
- Gefangennahme Christi. Chor I, 11/12b. Ehemals Westchor. Mittelrhein, um 1435/40 – CVMA Band III/1, S. 565 Abb. 99.
- Empfohlene Zitierweise
- „Gefangennahme Christi (Oppenheim · Katharinenkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/134-1-16-02> (aufgerufen am 05.05.2024)