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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Konstantin zieht mit dem Kreuz in die Schlacht an der Milvischen Brücke(?) (Hersfeld · Stadtkirche)

Hersfeld · Stadtkirche (Lage anzeigen) → Sakristeifenster nord VII
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Basisdaten
ID:

311-1-12-02

Band:

III/3

Katalog Seite(n):

232 f.

Nr.:

1

Titel:

Konstantin zieht mit dem Kreuz in die Schlacht an der Milvischen Brücke(?) (Hersfeld · Stadtkirche)

Standort heute:

Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg

Anmerkung:

Inv. Nr. 4.2.586. Kapelle Chor west I, 4a.

Breite:

62.00 cm

Höhe:

79.00 cm

Datierung:

3. Viertel 14. Jahrhundert

Zuordnung:

Hersfeld · Stadtkirche » Sakristeifenster nord VII

Katalog

Erhaltung

Die starke Korrosion, insbesondere an den grünen Blättern, am dunkelblauen Blattrankengrund und den Inkarnattönen, hat zu einem Verlust der Lichtdurchlässigkeit geführt. An der Außenseite befindet sich ein flächiger rostbrauner Wettersteinbelag, gegen den sich das farblose Glas noch am beständigsten erweist. Das Rosenrankenornament ist umfassend ergänzt, von der Szene innerhalb des Medaillons dagegen lediglich die Brücke sowie die Hinterbeine eines Pferdes. Bei der Neuverbleiung wurden mehrere Kopfstücke verkehrt eingesetzt.

Ikonographie

Die Legenda aurea erzählt von dem Traum Konstantins, wonach er die Schlacht an der Milvischen Brücke gegen Maxentius gewinnen werde, wenn er dabei das Zeichen des Kreuzes mit sich führe (vgl. Benz 91979, S. 352f.). Konstantin reitet auf einem Schimmel, mit seiner Linken das Kreuz mit einem Velum umgreifend72. Ihn begleiten zwei Mitstreiter in Waffenröcken, der zurückblickende Vorreiter trägt einen Eisenhelm mit aufklappbarem Visier. Die Brücke zu ihren Füßen ist jedoch ohne Bezug zum Bildthema; aufgrund des für szenische Darstellungen ungünstigen Langpassformats ist sie – wie in allen anderen Szenen auch – eine notwendige Sockelkonstruktion.

Farbigkeit

Konstantin ist mit rotem Mantel, lindgrünem Hemd und hellgelbem Beinzeug bekleidet. Sockel und Stützen rosafarben mit roten Schaftringen. Die außenseitig mit Schwarzlot gemusterten Apfelschimmel der hinteren Reiter waren ursprünglich weiß, sind heute jedoch flächig verbräunt.

Stil

Aus den insgesamt sechs erhaltenen Szenen der Kreuzlegende fällt die Darstellung Konstantins durch ihre strengere Auffassung und ausgewogenere Proportionen heraus73. Dies macht schon ein Vergleich der Pferdedarstellung anschaulich. Die gelöstere Strichführung mit der Tendenz, die Linie zittrig auslaufen zu lassen, oder der knittrige Faltenwurf finden sich noch einmal in der Szene mit der Auffindung der Nägel sowie ausgeprägter in den Feldern der Nikolauslegende. Eine Gegenüberstellung der Köpfe Konstantins und des Hl. Georg in der Räderung des Wollweberfensters offenbart die gleiche Handschrift.

Bildnachweis:

CVMA HD 1022, A 12420

Indizes
Iconclass:

11D411 = Kreuzlegende · 11H(CONSTANTINE) = der römische Kaiser Konstantin der Große; mögliche Attribute: Krone, Zepter, Standarte (Labarum) mit Christusmonogramm oder Kreuz

Sachbegriffe:

Pferde · Brücken · Kreuze · Kreuzlegenden · Reiter · Rosen · Tiere

Personen:

Konstantin <I., Römisches Reich, Kaiser>

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Konstantin zieht mit dem Kreuz in die Schlacht (an der Milvischen Brücke?). Zustand zum Zeitpunkt der Kriegsbergung (1943). – CVMA Band III/3, S. 233 Fig. 229.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
  2. Konstantin zieht mit dem Kreuz in die Schlacht an der Milvischen Brücke(?): ES [= Erhaltungsschema] Löwenburg Nr. 1 – CVMA Band III/3, S. 232 Fig. 228.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Sakristeifenster nord VII: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Konstantin zieht mit dem Kreuz in die Schlacht an der Milvischen Brücke(?) (Hersfeld · Stadtkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/311-1-12-02> (aufgerufen am 20.05.2024)