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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Fragment zweier Stifterscheiben(?) (Ehemals Ersheim · Pfarr- und Friedhofskirche)

Ehemals Ersheim · Pfarr- und Friedhofskirche (Lage anzeigen) → Chorfenster nord II
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

106-1-02-02

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

153 f.

Nr.:

190

Titel:

Fragment zweier Stifterscheiben(?) (Ehemals Ersheim · Pfarr- und Friedhofskirche)

Standort heute:

Darmstadt, Hessisches Landesmuseum

Anmerkung:

Rechteckfeld, H. 47,5 cm, B. 42,5 cm.

Breite:

42.50 cm

Höhe:

47.50 cm

Datierung:

um 1517

Zuordnung:

Ehemals Ersheim · Pfarr- und Friedhofskirche » Chorfenster nord II

Katalog

Inschriften

Auf dem Spruchband, Formen der frühhumanistischen Kapitalis und der gotischen Minuskel mischend<fn>54#Lediglich die Versalie H in dem Wort Helge ist der frühhumanistischen Kapitalis entlehnt; Scholz, Bergstraße, 1994, S. 77 (Nr. 107).</fn>: Helge Iu(n)ckfrou v(n)d mein patron • Mit virbit woel […]ch mei(n) hofnu(n)g zu. Auf dem Gewand (über der Brust und am Kragen) und auf dem Halsband der Dargestellten ist mehrmals die Buchstabenfolge »AP« zu lesen – ein Monogramm, das für den Namen Apollonia Bock (Pock) von Gerstheim stehen dürfte.

Erhaltung

Lediglich die Büste der Stifterin (von ihrem linken Arm aufwärts) und das Spruchband sind originaler Bestand. Dabei ist es eher unwahrscheinlich, dass sie zu ein und derselben Scheibe gehört haben, da sie weder formal über verbindende Stücke des Grundes noch inhaltlich – vorausgesetzt, mit der Figur ist Apollonia Bock von Gerstheim gemeint – eine Einheit bilden. Zahlreiche Sprünge; Bemalungsverluste. Die großflächigen Ergänzungen stammen aus der Zeit um 1900 und von 1930/35. Vgl. hierzu Nr. 189.

Ikonografie, Komposition

Die Stifterin ist wahrscheinlich mit Apollonia Bock von Gerstheim († 1542) zu identifizieren. Diese war in erster Ehe mit Philipp II. von Hirschhorn verheiratet; nach dessen Tod 1522 vermählte sie sich mit Hans IV. Landschad55. Das Spruchband mit der an die Jungfrau Maria gerichteten Fürbitte legte sich ursprünglich um die Figur der Amalia Fuchs von Bimbach im Chorfenster I, 4c (s. Rekonstruktion).

Farbigkeit, Technik

Die Stifterin in prunkvollem, violett-weißem Gewand mit aufwändigem Goldbesatz, dazu mit goldener Kette, auf dem Haupt eine weiß/goldene Haube. Silbergelb in verschiedenen Abtönungen.

Bildnachweis:

CVMA RT 13292, Großdia RT 05/086

Indizes
Iconclass:

61BB2(APOLLONIA BOCK VON GERSTHEIM)

Sachbegriffe:

Büsten · Gewänder · Halsbänder · Hauben · Kapitalis, frühhumanistische · Minuskeln, gotische · Stifter · Inschriften

Personen:

Bock von Gerstheim, Apollonia

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Fragmente zweier Stifterscheiben(?) und Kopfscheibe mit Putto. Ehemals Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche. Darmstadt, HLM, Nr. 190, 195. Heidelberg (Kamberger-Werkstatt), um 1517. – Kat. S. 153f., 154f. |Wie im Katalog ausführlich erläutert, besteht die Rechteckscheibe mit der Figur einer Stifterin aus nicht zusammengehörigen Teilen und ist wie ihr Pendant (Fig. 73) weitestgehend ergänzt. Die Kopfscheibe stammt wiederum aus einem anderen Zusammenhang. (Ausschnitt) – CVMA Band III/1, S. 143 Fig. 75 (Ausschnitt).
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
  2. Fragmente zweier Stifterscheiben(?) und Kopfscheibe mit Putto. Ehemals Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche. Darmstadt, HLM, Nr. 190, 195. Heidelberg (Kamberger-Werkstatt, um 1517). Wie im Katalog ausführlich erläutert, besteht die Rechteckscheibe mit der Figur einer Stifterin aus nichtzusammengehörigen Teilen und ist wie ihr Pendant (Fig. 73) weitestgehend ergänzt. Die Kopfscheibe stammt wiederum aus einem anderen Zusammenhang. – CVMA Band III/1, S. 143 Fig. 75.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
  3. Kopfscheibe mit Putto. Darmstadt, HLM, Nr. 195. Kat. S. 154f. – CVMA Band III/1, S. 543 Abb. 46.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
  4. Fragment zweier Stifterscheiben(?): ES [= Erhaltungsschema] Darmstadt Nr. 190 – CVMA Band III/1, S. 153 Fig. 84.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Chorfenster nord II: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Fragment zweier Stifterscheiben(?) (Ehemals Ersheim · Pfarr- und Friedhofskirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/106-1-02-02> (aufgerufen am 20.05.2024)