Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

  • Vorschaubild

Engel mit Guiterne (Wiesbaden · Museum Sammlung Nassauischer Altertümer)

Wiesbaden · Museum Sammlung Nassauischer Altertümer[Unbekanntes Fenster]
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

219-1-06-01

Band:

III/2

Katalog Seite(n):

320 f.

Nr.:

20

Titel:

Engel mit Guiterne (Wiesbaden · Museum Sammlung Nassauischer Altertümer)

Anmerkung:

[Zur Frage der Herkunft] Gemäß der Inventarkarte aus der Evangelischen Kirche Eppstein stammend. Da der Bau unter Umständen wohl etwas später zu datieren ist, und das Fragment kaum mit den dort von Lotz, 1880, und Luthmer, 1905, noch erwähnten figürlichen Resten (s. Anhang S. 328) identisch sein dürfte, bleibt die Provenienz unsicher.

Breite:

15.50 cm

Höhe:

34.00 cm

Datierung:

1. Viertel 15. Jahrhundert

Zuordnung:

Wiesbaden · Museum Sammlung Nassauischer Altertümer » [Unbekanntes Fenster]

Katalog

Erhaltung

Außenseitiger Lochfraß und leicht beriebene Malerei. Wie der Boden könnte auch die umlaufende grüne Bordüre auf Grund ihrer außenseitigen leichten Korrosion schon aus dem 19. Jh. stammen. Umgebung anläßlich des Einbaus in den eisernen Fensterrahmen um 1920 neu gestaltet.

Ikonographie, Komposition

Daß der musizierende Engel trotz der minutiösen, nahsichtigen Modellierung des Kopfes bereits ursprünglich eine Einzelscheibe bildete, ist wenig wahrscheinlich. Wenn die Figur nicht aus einem Tabernakelaufbau wie etwa im Westfenster der Zisterzienserkirche Altenberg stammt, könnte die Darstellung ursprünglich auch Bestandteil einer Szene wie der Geburt Christi oder der Marienkrönung gewesen sein. Bei dem birnenförmigen Instrument mit sichelförmigem Wirbelkasten handelt es sich um eine Guiterne, welche im 14. und 15. Jh. neben der Laute Verwendung fand16.

Farbigkeit

Figur in Grisaille, grauvioletter Boden und roter Hintergrund, grüne Bordüre.

Stil, Datierung

Auch wenn der Engel mit seinem runden Kopf weder mit dem Ortenberger Altar (Textabb. 37) noch mit jenen mittelrheinisch-mainzischen Malereien aus dem Umkreis der Mainzer Karmeliterchorbücher unmittelbar verglichen werden kann, dürfte das Glasgemälde im ersten Viertel des 15. Jh. am Mittelrhein entstanden sein.

Bildnachweis:

CVMA A 12226, Großdia A 99/33

Indizes
Iconclass:

11G21 = singende, musizierende Engel · 48C7323 = Laute; Sonderformen der Laute, z.B.: Theorbe

Sachbegriffe:

Bordüren · Engel · Guiternen · Musikinstrumente

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Engel mit Guiterne (Nr. 20). Mittelrhein, 1. Viertel 15. Jh. – CVMA Band III/2, S. 443 Abb. 274.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Andrea Gössel)
Empfohlene Zitierweise
„Engel mit Guiterne (Wiesbaden · Museum Sammlung Nassauischer Altertümer)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/219-1-06-01> (aufgerufen am 20.05.2024)