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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Ornamentscheibe mit Blattvierpass und unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)

Oppenheim · Katharinenkirche (Lage anzeigen) → Abgewanderte Glasmalereien
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

134-1-20-03

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

405 f.

Nr.:

106

Titel:

Ornamentscheibe mit Blattvierpass und unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)

Anmerkung:

Mittelrhein, um 1340/50.

H. 46 cm, B. 45 cm. – Inv. Nr. Kg 54:7. – Beeh-Lustenberger 1973, Nr. 119.

Ehemals Lhs. s X, 2b. Die Scheibe wurde 1954 aus nicht erwähntem Besitz erworben; ihre Provenienzgeschichte ist unbekannt.

Datierung:

um 1340/50

Zuordnung:

Oppenheim · Katharinenkirche » Abgewanderte Glasmalereien

Katalog

Erhaltung

Die Scheibe hat ihren originalen, in Form von Korrosion und Schmutzablagerungen geschädigten Glasbestand weitgehend vollständig bewahrt. Ergänzt sind vor allem Teile des Vierpasses und des gelben Grundes (Ergänzungen und Flickstücke der letzten, nicht dokumentierten Restaurierung); ein Stück wurde vermutlich übermalt. Verbleiung mittelalterlich mit Flickungen.

Ikonografie

Im Zentrum des Vierpasses in einem roten Medaillon folgendes, noch nicht bestimmtes Wappen: In Gold ein blauer Fuchs mit einer weißen (silbernen?) Gans im Maul. Wie Suzanne Beeh-Lustenberger und Ivo Rauch bereits zu Recht erwähnt haben, sind die bisherigen Vorschläge zur Identifizierung des Wappens deshalb nicht gesichert bzw. unzulässig, da die Wappen der Herren von Brandenstein und von Bobenhausen jeweils andere Tingierungen besaßen. Das von beiden Autoren erwähnte ähnliche, aber nicht gleiche Wappen der Stifterscheibe Nr. 169 aus Partenheim (Abb. 263) ist in Grisaille ausgeführt, sodass sich auch von ihm aus kein zwingender Zusammenhang zu dem Wappen aus Oppenheim herstellen lässt456.

Technik, Stil, Datierung

Die gelben und roten Gläser des Grundes sind mit einem Halbtonüberzug versehen, aus dem Ranken radiert sind. Zur Einordnung s. S. 328.

Ornament, Farbigkeit

Ornament Typus I (s. Nr. 105).

Bibliografie

Müller 1823–1829, S. 54 und Bl. 22 (Beschreibung); Möller 1938, S. 120 (Erwähnung der Scheibe im Lhs.-Fenster s X, wo sie zu dieser Zeit aber nicht mehr gesessen haben kann; Identifizierung des Wappens als dasjenige der Herren von Brandenstein; vermutet, dass die Scheibe »von auswärts gekommen« ist); Neuerwerbungen in der Amtszeit von Erich Wiese (1950–1961) für das Hessische Landesmuseum in Darmstadt. Glasgemälde, bearbeitet von Kurt Degen, in: KHM 1/2, 1962, Beiheft, S. 25f., hier S. 25 (s.o. S. 305); Beeh-Lustenberger 1967, Abb. 69, bzw. 1973, S. 88f., Nr. 119 (Beschreibung mit Einordnung »Mittelrhein, um 1330–1340« und Identifizierung des Wappens nach Degen 1962 als dasjenige der Herren von Bobenhausen[?]); Becksmann 1989, S. 378, Abb. 15, und S. 379 (wie Nr. 104); Rauch 1996, S. 183 mit Abb. 113 (dto.); Rauch 1997, S. 60 und Abb. 37 (Zurückweisung der bis dahin vorgeschlagenen Identifizierungen des Wappens und – unter dem Hinweis auf die Stifterscheibe Nr. 169 aus Partenheim – Vermutung, dass es sich um ein bürgerliches Wappen handele; Datierung um 1320/30); s. auch Bibliografie S. 305f.

Bildnachweis:

CVMA RT 13260, Großdia RT 05/055

Indizes
Iconclass:

48A983 = Ornamente, die von pflanzlichen Formen abgeleitet sind · 46A122 = Wappenschild, heraldisches Symbol

Sachbegriffe:

Medaillons · Wappen · Füchse · Ranken · Blütenrosetten

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Ornamentscheibe mit Blattvierpass und unbekanntem Wappen. Ehemals Lhs. s X. Darmstadt, HLM, Nr. 106. Mittelrhein, um 1340/50 – CVMA Band III/1, S. 621 Abb. 238.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
  2. Ornamentscheibe mit Blattvierpass und unbekanntem Wappen: ES [= Erhaltungsschema] Darmstadt Nr. 106 – CVMA Band III/1, S. 405 Fig. 347.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Abgewanderte Glasmalereien: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Ornamentscheibe mit Blattvierpass und unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/134-1-20-03> (aufgerufen am 20.05.2024)