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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Kurfürst Philipp der Aufrichtige als Stifter (Ehemals Neckarsteinach · Pfarrkirche)

Ehemals Neckarsteinach · Pfarrkirche (Lage anzeigen) → [Unbekanntes Fenster]
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

114-1-01-01

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

217

Nr.:

181

Titel:

Kurfürst Philipp der Aufrichtige als Stifter (Ehemals Neckarsteinach · Pfarrkirche)

Standort heute:

Darmstadt, Hessisches Landesmuseum

Anmerkung:

H. 92,5–93,5 cm, B. 53–54 cm. – Inv. Nr. Kg 36:7; Beeh-Lustenberger 1973, Nr. 239.

Ehemals vermutlich Chor s II.

Breite:

54.00 cm

Höhe:

93.50 cm

Datierung:

um 1482-1483

Zuordnung:

Ehemals Neckarsteinach · Pfarrkirche » [Unbekanntes Fenster]

Katalog

Inschrift

Auf dem Spruchband in gotischer Minuskel: MIserire • • mei • • devs •

Erhaltung

Bis auf einige wenige Ergänzungen in der rahmenden Architektur wie auch in Bodenbereich, Figur und Hintergrund nahezu tadelloser Zustand; die Glanzlichter auf dem Harnisch sind z.T. mit rötlichem Lot nachkonturiert worden; verwitterungsbedingte Transparenzeinbußen bei smaragdgrünen Gläsern.

Ikonografie

Der mit einem Plattenharnisch bekleidete, betend nach links sich wendende Stifter ist anhand der Wappen – unter einem goldenem Bügelhelm mit gekröntem goldenen Löwen als Helmzier und schwarz-roten Helmdecken 3 Schilde: rechts in Schwarz ein gekrönter goldener Löwe (Pfalz), links silbern-blau geweckt (Bayern), in der Mitte der rote Kurschild – in Verbindung mit dem Entstehungsdatum der Scheiben eindeutig als Kurfürst Philipp der Aufrichtige (1448–1508; Kurfürst seit 1476)38 zu identifizieren; die Scheibe ist somit – neben dem inschriftlich 1480 datierten Dedikationsbild in Johann von Soests Handschrift Die Kinder von Limburg – das einzige zeitgenössische, freilich idealisierte Bildnis des Kurfürsten, das er-halten ist39. Die hier seitlich in die rahmende Architektur eingebundenen Löwen begegnen als Symboltiere für den Status des Pfalzgrafen bzw. Kurfürsten u.a. auch unter dem Wappen Friedrichs I. in einer 1459 datierten Handschrift des Matthias von Kemnat40.

Farbigkeit, Technik

Philipp der Aufrichtige in silbergrauem, bläulich schimmerndem Plattenharnisch mit silbergelben Teilen (Sporen); Inkarnat und Haare eisenrot und silbergelb. Sein Wappen auf smaragdgrünem Wiesengrund stehend, der Hintergrund tiefrot, die rahmende Architektur in lichtem Gelb mit braun-schwarzer Schattierung.

Ornament

Roter Damastgrund (Muster III,13; vgl. hiermit CVMA Deutschland I,2, 1986, Abb. 87).

Bildnachweis:

CVMA RT 13223, Großdia RT 05/018

Indizes
Iconclass:

46A122(PFALZ)1 · 25F23(LION) = Raubtiere: Löwe

Sachbegriffe:

Harnische · Helmziere · Löwen · Minuskeln, gotische · Plattenharnische · Sporen · Stifter · Wappen · Tiere · Inschriften

Personen:

Philipp <Pfalz, Kurfürst>

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Kurfürst Philipp der Aufrichtige als Stifter. Darmstadt, HLM, Nr. 181. Heidelberg (Werkstatt Jakob Gleser gen. Kamberger?), um 1482/83. – Kat. S. 217. – CVMA Band III/1, S. 557 Abb. 81.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
  2. Kurfürst Philipp der Aufrichtige als Stifter: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 181 – CVMA Band III/1, S. 217 Fig. 144.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

[Unbekanntes Fenster]: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Kurfürst Philipp der Aufrichtige als Stifter (Ehemals Neckarsteinach · Pfarrkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/114-1-01-01> (aufgerufen am 20.05.2024)