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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Maria mit Kind (Marburg, Elisabethkirche)

Marburg, Elisabethkirche (Lage anzeigen) → Marienfenster Chor NORD II
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

321-1-25-05

Band:

III/3

Katalog Seite(n):

434

Nr.:

5/6a

Titel:

Maria mit Kind (Marburg, Elisabethkirche)

Anmerkung:

H./B.: 5a: 74/83 cm; 6a: 73/83 cm.

Breite:

83.00 cm

Höhe:

83.00 cm

Datierung:

um 1300-1315

Zuordnung:

Marburg, Elisabethkirche » Die hochgotische Farbverglasung » Die Zweitausstattung der Südkonche um 1300–1310 (Werkstatt des Marienfensters) » Marienfenster Chor NORD II

Katalog

Erhaltung

Die beiden gesprungenen Gesichter von Maria und dem Jesuskind wurden 1903 durch offenbar recht getreue Kopien ersetzt, größere Störungen des originalen Glasbestands finden sich ansonsten nur im Hintergrund oberhalb des Kopfes Christi.

Ikonographie

Maria mit Schleier und Krone trägt ihren Sohn auf dem Arm. Der Knabe mit kurzem gelocktem Haar und langem Kleid sitzt aufrecht und hält in seiner Hand wohl einen Apfel. Der Rosenzweig in der Rechten Marias ist als Hinweis auf die Passion Christi zu verstehen, im Apfel wird man ein Sinnbild zur Erlösung von der seit Adam und Eva auf der Menschheit lastenden Erbsünde erkennen dürfen. Maria trägt ein gegürtetes und mit einer Halsborte verziertes Kleid sowie einen am Oberkörper offenen, auf Hüfthöhe sich aber im weiten Bogen schließenden Mantel mit Pelzfutter. Unter dem linken Arm fällt der geraffte Stoff in Faltenkaskaden, am rechten Bein in Faltenschüsseln bis auf Bodenniveau herab.

Komposition, Ornament, Technik

Der Hintergrund der unteren Figurenhälfte zeigt gegenüber dem differenzierter bemalten Blattkaromuster des oberen Feldes lediglich ein Gittermuster mit weißen Blütenrosetten an den Schnittpunkten. Im eingebauten Zustand fällt die unterschiedliche Behandlung des Fonds, zumal aus großer Entfernung betrachtet, jedoch kaum ins Gewicht; hier dominieren die roten Farbwerte. Diese Beobachtung wirft jedoch ein bezeichnendes Licht auf die im Detail nachlässige, auf Fernwirkung berechnete Fertigungsweise der Werkstatt, die sich auch an weiteren ökonomischen Gestaltungsmitteln bemerkbar macht.

Ornament

Die Marienfigur zeigt den gleichen blauen und mit Diamanten besetzten Randstreifen wie der Hl. Johannes Evangelista.

Bildnachweis:

CVMA T 6067 (5a), 6069 (6a), 6083f. (DA), Großdias T 87/04 (5a), 87/05 (6a)

Indizes
Iconclass:

11F411 = Maria stehend (oder halbfigurig), das Christuskind vor ihr

Sachbegriffe:

Blütenrosetten · Diamanten · Faltenkaskaden · Kronen · Rosen · Schleier · Äpfel · Pflanzen

Personen:

Jesus Christus · Maria <von Nazareth>

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Muttergottes mit Kind. Marburg, Elisabethkirche, Chor N II, 5/6a. Um 1300-1315.(Ausschnitt) – CVMA Band III/3, S. 430 Fig. 547.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rafael Toussaint)
  2. Maria mit Kind: ES [= Erhaltungsschema] Chor N II, 7b – CVMA Band III/3, S. 434 Fig. 551.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Marienfenster Chor NORD II: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Maria mit Kind (Marburg, Elisabethkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/321-1-25-05> (aufgerufen am 04.05.2024)