Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Hl. Katharina (Worms · Museum Heylshof)

Worms · Museum Heylshof (Lage anzeigen) → Einzelscheiben des frühen 15. und frühen 16. Jahrhunderts
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

136-2-06-01

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

459 f.

Nr.:

8

Titel:

Hl. Katharina (Worms · Museum Heylshof)

Anmerkung:

Augsburg(?), um 1500.

Monolith, Durchmesser 13,3 cm. – Swarzenski 1927, Nr. 192.

1891 aus der Slg. Vincent, Konstanz, erworben; der ursprüngliche Standort ist unbekannt.

Datierung:

um 1500

Zuordnung:

Worms · Museum Heylshof » Einzelscheiben des frühen 15. und frühen 16. Jahrhunderts

Katalog

Erhaltung

Die kleine Rundscheibe befindet sich in keineswegs makellosem, nur mäßig gutem Zustand: Ihre Oberfläche weist viele Kratzspuren auf, vermutlich eine Folge von Reinigungsversuchen, die am linken Rand zu leichten Ausblühungen des Glases(?) geführt haben; die Schwarzlotbemalung ist dementsprechend angegriffen. Die Scheibe ist zudem seitenverkehrt eingesetzt.

Ikonografie, Komposition

Im Schoß ein Buch haltend, auf das sie ihre rechte Hand gelegt hat, und mit ihrer Linken Rad und Schwert, die Attribute ihres Martyriums, präsentierend, sitzt die Hl. Katharina mit leicht zur Seite gewandtem Körper auf einer mächtigen, konkav geschwungenen Rasenbank. Sie trägt über einem plissierten Gewand ein eng tailliertes, tief ausgeschnittenes Kleid und als jungfräuliche Tochter des Königs von Zypern eine Krone über dem langen, offenen Haar43. Die entweder als separates Andachtsbild oder als Teil einer Folge (z.B. der Virgines capitales) konzipierte Scheibe variiert den Typus der im Grünen auf einer Rasenbank sitzenden Muttergottes (Madonna dell’umilità)44.

Technik, Stil, Datierung

Die Darstellung ist auf der Grundlage eines wässrigen graubraunen Halbtons in wenigen kräftigen, mitunter von weißen Negativlinien begleiteten Konturen angelegt; die Zeichnung ist dabei vergleichsweise sparsam, sie dient weniger der Modellierung als der effektvollen Gestaltung aufblitzender Lichter in Haar und Gewand der Figur; in Letzterem finden sich vermehrt flächig ausgewischte Partien. Maltechnische Ausführung, Figurentypus und Stilbild verbinden die Darstellung mit Arbeiten der Augsburger Kunst im Umkreis Hans Holbeins d.Ä. um 150045.

Bibliografie

J. Rudolf Rahn, in: AK Zürich 1883, S. 58, Nr. 82b (knappe Beschreibung mit Datierung »Ende des XV. – Anfang XVI. Jahrh.«); Rahn 1890, S. 188, Nr. 11 (Schweiz, Ende 15. bis Anfang 16. Jh.); Auktionskat. Köln, Slg. Vincent, 1891, S. 2, Nr. 11 (wie Rahn 1890); Swarzenski 1927, S. 49, Nr. 192, Taf. LX (Beschreibung; »Oberrheinisch-schweizerisch. Um 1480«).

Bildnachweis:

CVMA RT 13356, Großdia RT 05/169

Indizes
Iconclass:

11HH(CATHERINE) = Katharina von Alexandrien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Krone, Kaiser Maxentius, Palmwedel, Ring, Schwert, Rad

Sachbegriffe:

Bücher · Räder · Rasenbänke · Gewänder · Haare

Personen:

Katharina, von Alexandria

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Hl. Katharina. Museum Heylshof, Nr. 8. Augsburg(?), um 1500 – CVMA Band III/1, S. 638 Abb. 291.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
Empfohlene Zitierweise
„Hl. Katharina (Worms · Museum Heylshof)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/136-2-06-01> (aufgerufen am 04.05.2024)