Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

  • Vorschaubild
  • Vorschaubild

Madonna im Strahlenkranz auf der Mondsichel (Erbach · Schloss)

Erbach · Schloss (Lage anzeigen) → [Unbekanntes Fenster]
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

105-1-07-03

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

130

Nr.:

40

Titel:

Madonna im Strahlenkranz auf der Mondsichel (Erbach · Schloss)

Anmerkung:

Monolith, H. 21,5 cm, B. 12,5 cm. – Rittersaal, Fenster V, 4b. Zuvor Hubertus-Kapelle, Fenster II, 1c, wohin die Scheibe 1873 von Eulbach transloziert worden war (s. Reg. Nr. 18).

Ort und Zeitpunkt des Erwerbs und der ursprüngliche Standort sind nicht bekannt.

Unpubliziert.

Breite:

12.50 cm

Höhe:

21.50 cm

Datierung:

1. Viertel 16. Jahrhundert

Zuordnung:

Erbach · Schloss » [Unbekanntes Fenster]

Katalog

Erhaltung

Störend ein bogenförmig durch das Gesicht Mariens verlaufender Sprung.

Ikonografie, Komposition

Von einem gleißenden Strahlenkranz hinterfangen, leicht nach rechts gewandt auf der Mondsichel stehend, trägt Maria auf ihrem rechten Arm den Jesusknaben, der sich ihr zuwendet und mit seiner linken Hand an den Hals der Mutter fasst, während er in seiner Rechten einen Apfel hält. Das mittelbare Vorbild zu dieser Version des im Spätmittelalter populären Bildtyps der Mondsichelmadonna im Strahlenkranz stellt ein um 1499 entstandener Kupferstich Albrecht Dürers dar (Meder 29)75; das Standmotiv, die Armhaltung und die Organisation der Gewandung der Madonna wurden übernommen. Zugleich ist die auf der Scheibe wiedergegebene Figur sichtlich breiter und derber angelegt, sodass weniger Dürers Stich selbst als vielmehr eine Abwandlung desselben in einem anderen, weniger feinen Medium – einem Holzschnitt, einer Gravierung, o.Ä.76 – die direkte Vorlage abgegeben haben dürfte.

Farbigkeit, Technik

Grisaillemalerei mit Silbergelb für Haar, Nimben, Mondsichel, Strahlenkranz, etc.

Stil, Datierung

Die offenkundig enge Anlehnung an eine Vorlage erschwert die Einordnung der Scheibe beträchtlich. Hinsichtlich der Herkunft vieler Glasgemälde der Sammlung liegt jedoch eine Lokalisierung in den süddeutschen Raum nahe; die Scheibe dürfte im 1. Viertel des 16. Jh. entstanden sein.

Bildnachweis:

CVMA G 8933

Indizes
Iconclass:

11F4132 = Madonna (in einer Mandorla) auf der Mondsichel (manchmal als Himmelskönigin bezeichnet)

Sachbegriffe:

Jesuskind · Mondsicheln · Strahlen · Äpfel · Grisaillen · Pflanzen

Personen:

Maria <von Nazareth> · Jesus Christus

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Mondsichelmadonna. Erbach, Schloss, Nr. 40. Süddeutschland(?), 1. Viertel 16. Jh. – CVMA Band III/1, S. 535 Abb. 31.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Gerhard Gräf)
  2. Madonna auf der Mondsichel. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett. Hans Süß von Kulmbach, um 1514. – CVMA Band III/1, S. 129 Fig. 60.
    © Staatliche Kunstsammlungen, Dresden.

[Unbekanntes Fenster]: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Madonna im Strahlenkranz auf der Mondsichel (Erbach · Schloss)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/105-1-07-03> (aufgerufen am 05.05.2024)