Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Europäische Jugend erklärt Bereitschaft zur Mitarbeit im Hessenbanner, 28. Oktober 1952
Die Europäische Jugend in Hessen erklärt in einem Schreiben ihres Landesvorstandes an Ministerpräsident Georg August Zinn (1901–1976; SPD) ihre Bereitschaft im „Hessenbanner“ mitzuarbeiten. Zuvor hatte der sozialdemokratische Bezirkssekretär Hessen-Nord auf einer Kreiskonferenz der hessischen Jungsozialisten (Jusos) bei einer Versammlung in Wolfhagen angekündigt, dass 4.000 Genossen „sofort bereit“ stünden, um ein „Hessenbanner“ zur „Bekämpfung rechts- und Linksradikaler Elemente“ zu bilden, falls die Landesregierung eine solche Maßnahme für erforderlich halte. Aktivitäten des 1950 in Frankfurt am Main gegründeten rechtsextremen Bundes Deutscher Jugend BDJ und ihres Chefdenkers Paul Lüth (1921–1986) in der sogenannten Partisanen-Affäre1 hatten die Initiative zur Formierung eines „Hessenbanners“ angestoßen. Der Hessenbanner erinnert in seinem Namen an den sozialdemokratischen orientierten Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold der Weimarer Republik.
(MB)
- Vgl. dazu ausführlich Heiko Buschke, Deutsche Presse, Rechtsextremismus und nationalsozialistische Vergangenheit in der Ära Adenauer, Frankfurt am Main u. a. 2003, S. 210-241: Die Affäre um den Bund Deutscher Jugend (BDJ) und seinen Technischen Dienst (TD) 1952/53. ↑
- Belege
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.1952, S. 3
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.10.1952, S. 4: Der Oberbundesanwalt übernimmt die Hamburger Partisanenaffäre
- Empfohlene Zitierweise
- „Europäische Jugend erklärt Bereitschaft zur Mitarbeit im Hessenbanner, 28. Oktober 1952“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4133> (Stand: 28.10.2021)