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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Verkündigungsengel (Marburg, Elisabethkirche)

Marburg, Elisabethkirche (Lage anzeigen) → Nordkonche Fenster NORD X
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

321-1-31-01

Band:

III/3

Katalog Seite(n):

447

Nr.:

4a

Titel:

Verkündigungsengel (Marburg, Elisabethkirche)

Anmerkung:

H. 90 cm, B. 84 cm.

Datierung:

um 1300-1310

Zuordnung:

Marburg, Elisabethkirche » Die hochgotische Farbverglasung » Die Werkstatt des Noli-me-tangere-Fensters » Nordkonche Fenster NORD X

Katalog

Erhaltung, Ikonographie

Gegenüber der historischen Aufnahme fallen einige bemerkenswerte kompositionelle Veränderungen ins Auge, die auf die Restaurierung der Charlottenburger Werkstatt zurückzuführen sind. So wurde die Schulterpartie des Engels neu hinzugefügt, das über die Strebepfeiler und Blattborte verlaufende Spruchband mit den Worten des Verkündigungsengels getilgt, schließlich das Feld auf Giebelhöhe beschnitten und mit einem gemauerten Turmsockel verlängert, obwohl hinter dem Giebel ursprünglich, wie in den Architekturen der Hll. Elisabeth und Katharina, ein durchfensterter Turmabschnitt über dem gemauerten Sockelgeschoss aufragte. Die Fotodokumentation offenbart aber auch den desolaten Bemalungszustand der Scheibe vor der Restaurierung: Die Malschichten waren weitestgehend verloren, die noch erkennbare Gesichtszeichnung des Engels, dessen Rechte zum Segensgruß erhoben ist, rührte bereits von einer älteren Übermalung her. Im Jahr 1903 scheint man auch die restliche, lediglich locker haftende Zeichnung entfernt und anschließend neu (möglicherweise jedoch nur kalt) aufgebracht zu haben, wobei aber die Einzelformen, wie Detailvergleiche ergeben, nicht korrekt übertragen wurden. Das Gesicht des Engels ist nach abermaligem Abgang der Bemalung heute vollständig ausgelöscht.

Komposition, Farbigkeit, Ornament

Im Giebelfeld ordnete sich um eine mittige Rosette Strahlenmaßwerk aus zweibahnigen (nicht, wie rekonstruiert, gebauchten) Fenstern mit Vierpässen an, die Zwickel waren mit kriechenden Drachenfiguren besetzt. Der Bogen sitzt heute auf Blattkonsolen auf, die jedoch ursprünglich, wie auf dem deponierten Feld zu sehen ist, mit schlanken, bis auf Bodenniveau hinabgeführten Säulenschäften verbunden waren.

Bildnachweis:

CVMA T 7167

Indizes
Iconclass:

11G = Engel

Sachbegriffe:

Blätter · Engel · Giebel · Konsolen

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Verkündigung an Maria. Nordkonche, Fenster N X, 3-5 a/b. Marburg, um 1300-1310. (Ausschnitt) – CVMA Band III/3, S. 643 Abb. 329 (Ausschnitt).
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rüdiger Tonojan)
  2. Verkündigungsengel: ES [= Erhaltungsschema] Nordkonche N X, 4a – CVMA Band III/3, S. 448 Fig. 569.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)
  3. Engel der Verkündigung. Marburg, Elisabethkirche, Nordkonche N X. Verlorene Malschichten (Zustand vor Restaurierung) – CVMA Band III/3, S. 345 Fig. 417.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.

Nordkonche Fenster NORD X: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Verkündigungsengel (Marburg, Elisabethkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/321-1-31-01> (aufgerufen am 13.05.2024)