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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Kluge Jungfrau (Marburg, Elisabethkirche)

Marburg, Elisabethkirche (Lage anzeigen) → [Unbekanntes Fenster]
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

321-1-20-04

Band:

III/3

Katalog Seite(n):

401 f.

Nr.:

10

Titel:

Kluge Jungfrau (Marburg, Elisabethkirche)

Standort heute:

Marburg, Universitätsmuseum

Anmerkung:

Inv. Nr. 3039.

Breite:

32.50 cm

Höhe:

86.00 cm

Datierung:

um 1245-1250

Zuordnung:

Marburg, Elisabethkirche » Die spätromanische Erstausstattung » Die Verglasung der Südkonche um 1245/50 (Werkstatt des Genesisfensters) » [Unbekanntes Fenster]

Katalog

Erhaltung

Der Ornamentrahmen ist verloren. Mehrere Fehlstellen sowie einige Flickungen in Mantel und Hintergrund. Die ergänzten Gewandstücke in Bodennähe stellen eine bemerkenswerte historisierende Restaurierung aus spätmittelalterlicher Zeit dar. Im zackenförmigen Faltenverlauf wurde dabei der Gewandstil des Originals höchst einfühlsam nachzuahmen versucht. Einzelne Glasstücke der roten Hintergrundstreifen weisen Versatzmarken in Form von eingravierten arabischen Ziffern auf. Sie dienten dem Restaurator zur Orientierung bei der Neuverbleiung der Scheibe. Vielleicht rühren auch Gesicht und Nimbus, die sich in Maltechnik und Formgebung von den anderen Figuren unterscheiden, von dieser Instandsetzungsmaßnahme her, falls sie sich nicht mit der Hand eines weiteren, ansonsten aber nicht mehr greifbaren Malers verbinden lassen. Als Restaurator dürfte der Marburger Glasmaler Ludwig Diez in Frage kommen, der zwischen 1494 und 1522 mehrfach für Reparaturen an den Fenstern entlohnt wurde (s. Reg. Nr. 68–71).

Ikonographie

Über einem mit Borten verzierten, gegürteten Kleid trägt die Jungfrau einen vorne weit geöffneten, straff gespannten Mantel. Den Mantelzipfel hat sie sich unter den rechten Arm geklemmt, während ihre ausgestreckte Linke nach dem Mantelsaum greift. Mit der Rechten trägt sie die brennende Öllampe vor sich her. Gegenüber den anderen Figuren zeichnet sich die Jungfrau durch eine freundliche Gestimmtheit des Ausdrucks aus.

Technik

Außenseitig liegt eine recht nachlässig aufgebrachte Halbtonbemalung auf. Der Faltenverlauf der spätmittelalterli-chen Ergänzungen ist mit breitem Pinselstrich in Kontur und Halbton aufgetragen.

Bildnachweis:

CVMA JJ 12798, Großdia JJ 01/171

Indizes
Iconclass:

73C84141 = Darstellung der klugen Jungfrau(en)

Sachbegriffe:

Heiligenscheine · Jungfrauen · Mäntel · Nimben · Öllampen

Personen:

Diez, Ludwig

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Kluge Jungfrau. Marburg, Universitätsmuseum, Nr. 10. Niedersachsen, um 1245/50. – CVMA Band III/3, S. 646 Abb. 342.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Jean Jeras)
  2. Kluge Jungfrau: ES [= Erhaltungsschema] Museum Nr. 10 – CVMA Band III/3, S. 401 Fig. 500.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

[Unbekanntes Fenster]: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Kluge Jungfrau (Marburg, Elisabethkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/321-1-20-04> (aufgerufen am 11.05.2024)