Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Maria als Sponsa (Marburg, Elisabethkirche)
- → Marburg, Elisabethkirche (Lage anzeigen) → Christus-Maria-Fenster Chor H I
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ID: 321-1-02-04
Band: III/3
Katalog Seite(n): 370
Nr.: 5-9b
Titel: Maria als Sponsa (Marburg, Elisabethkirche)
Anmerkung: H./B.: 5b: 55/82,5 cm; 6b: 54,5/82,5 cm; 7b: 58,5/82,5 cm; 8b: 35,5/82,5 cm; 9b: 81,5/82,5 cm.
Breite: 82.50 cm
Höhe: 58.50 cm
Datierung: um 1240-1250
Zuordnung: Marburg, Elisabethkirche » Die spätromanische Erstausstattung » Die Verglasung des Chores um 1245/50 (Werkstatt der spätromanischen Standfiguren) » Christus-Maria-Fenster Chor H I
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Inschrift
Im aufgeschlagenen Buch der Vers aus Sir 24,24 in gotischen Majuskeln: EGO •/ MAT •/ (ER) PVLC/HRE •/ DILEC / CIO(N)ISS •/ (ET) • TIMORIS • (ET) • A(GNITIONIS) / (ET) • S(AN)C(TA)E • S(PEI). (Ich bin die Mutter der köstlichen Liebe, der Furcht, der Weisheit und der heiligen Hoffnung).
Erhaltung
Lediglich geringfügige Ergänzungen in Krone, Nimbus und Tunika, mehrere Stücke in den Randbereichen der Kopfscheibe erneuert. Auf einem Großteil der Gläser ist ein grauer Lacküberzug aufgebracht, der die Leuchtkraft entscheidend beeinträchtigt.
Ikonographie
Maria steht in streng frontaler Ausrichtung, bekleidet mit einer prächtigen bodenlangen Tunika und einem über das Haupt gezogenen Maphorion, das die gleiche Farbigkeit wie der gestreifte Mantel besitzt. In den Händen hält sie das aufgeschlagene Buch mit dem Zitat aus dem Ecclesiasticus, das einerseits auf die mariologisch gedeutete Prophezeiung Jesaias von der Wurzel Jesse (Is 11,1) Bezug nimmt, welche als Blüten die Gaben des Heiligen Geistes hervorbringt, andererseits aber auch den Kontext zum Hohelied herstellt, da die entsprechende Textstelle des Ecclesiasticus von der Rede der Weisheit (24,1–22) zu deren Lobpreis auf den gleichen Typus sinnlicher Metaphorik wie das Hohelied zurückgreift, um so die Attraktivität der Weisheit sinnbildhaft zum Ausdruck zu bringen. Maria hält in ihren Händen die Krone als Aufforderung bereit für jene, die ihr in der Tugendhaftigkeit nachfolgen möchten. In inhaltlicher Entsprechung zur Christusdarstellung werden Maria von einer Taube Krone und Zepter gebracht.
Komposition, Farbigkeit, Ornament
Die Architekturrahmung mit gleichem Aufbau wie in der linken Bahn, das lange Untergewand Marias verdeckt hier jedoch die Kuppelarchitektur des Baldachins zwischen ihren Füßen vollständig.
Bildnachweis:
CVMA T 6198 (5b), 6200 (6b), 6202 (7b), 6204 (8b), 6206 (9b)
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Iconclass: 11F26 = sonstige Darstellungsformen von Maria (allein) · 22C311 = Nimbus, Heiligenschein (als Strahlen, die von Personen ausgehen)
Sachbegriffe: Baldachine · Bücher · Heiligenscheine · Kegeldächer · Kopfschleier · Kronen · Majuskeln, gotische · Maphorien · Nimben · Tabernakel · Heilig-Geist-Tauben · Tuniken · Türme · Zepter · Inschriften
Personen: - Abbildungen
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Bildnachweise
- Maria als Sponsa (Detail aus Abb. 269). (Ausschnitt) – CVMA Band III/3, S. 615 Abb. 272 (Ausschnitt).
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rafael Toussaint) - Maria als Sponsa: ES [= Erhaltungsschema] H I, 4-9b – CVMA Band III/3, S. 369 Fig. 443.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe) - Christus und Maria als Sponsus und Sponsa. Chor H I, 5-9 a/b (Montage). Niedersachsen, um 1240/50. – CVMA Band III/3, S. 613 Abb. 269 (Ausschnitt).
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rafael Toussaint) - Maria als Sponsa (Detail aus Abb. 269). (Ausschnitt) – CVMA Band III/3, S. 615 Abb. 272 (Ausschnitt).
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rafael Toussaint)
Christus-Maria-Fenster Chor H I: weitere Scheiben
- Maria als Sponsa (Detail aus Abb. 269). (Ausschnitt) – CVMA Band III/3, S. 615 Abb. 272 (Ausschnitt).
- Empfohlene Zitierweise
- „Maria als Sponsa (Marburg, Elisabethkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/321-1-02-04> (aufgerufen am 13.05.2024)