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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)

Oppenheim · Katharinenkirche (Lage anzeigen) → Reste eines typologischen Zyklus um 1500
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

134-1-18-08

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

399

Nr.:

24

Titel:

Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)

Anmerkung:

H. 74,5 cm, B. 56 cm. – Feld 9c. – Hunecke 1988, S. 250–253; Rauch 1994, I, S. 79, Nr. 17; Rehm 1999, Nr. 319.

Datierung:

um 1500

Zuordnung:

Oppenheim · Katharinenkirche » Reste eines typologischen Zyklus um 1500

Katalog

Inschriften

Die Bibelverse auf den Spruchbändern der Propheten jeweils in gotischer Minuskel, z.T. mit einer dreifachen Punktreihe als Worttrenner; links: mulier . que . erat . i(n) ciuitate peccat(r)ix p(ro)ci / d(i)t . ad . pedes . ih(es)u . lac(ri)mis . cep(i)t . rigare . p / dix(i)t aut(em) ih(esu)s ad illa(m) R(e)mittu(n)t(ur) t(ibi) pec(c)a · / luc viio (nach Lc 7,37f. und 7,48); rechts: venit ih(esu)s ad monume(n)tu(m) et magna voc[e] / clamauit lazare veni foras et statim pro / dÿt qui fuerat mortuus joha(n)nis xjo · (nach Io 11,38 und 11,43f.).

Erhaltung

In Geisenheim noch annähernd intakt (vgl. Fig. 294), musste das Spitzbogenfeld für den Einbau in Oppenheim im unteren Randbereich leicht beschnitten werden, sodass die feingliedrige Architektur dort nicht mehr komplett ist; links ist anstelle der Basis ein Flickstück eingesetzt, rechts eine Ergänzung der (vor-)letzten Restaurierung sowie ein weiteres Flickstück. Oben sind außerdem drei Stücke der Architektur 1888 bei der Umwandlung der Scheibe in ein Rechteckfeld erneuert worden. Sonst vollständig originaler Bestand.

Ikonografie, Komposition

Wie in Nr. 17 zwei Prophetenhalbfiguren in einer Doppelarkade unter einem Engel mit unbekanntem Wappen in der Spitze. Die den Propheten beigegebenen Verse beziehen sich auf Ereignisse des Neuen Testaments, die in Rechteckfeldern unter den Propheten dargestellt gewesen sein müssen: zum einen auf die Fußsalbung Jesu durch die Sünderin beim Gastmahl im Hause Simons, zum anderen auf die Auferweckung des Lazarus. Beide Darstellungen sind in den Scheiben Nr. 26f. erhalten und bildeten, wie bereits im Katalogtext zu Nr. 23 erläutert, die Antitypen zu den dort von den Propheten memorierten alttestamentlichen Ereignissen.

Farbigkeit

Vor violettem Hintergrund in Grisaille die Propheten mit Spruchbändern und der Engel mit Wappen; in der Architektur, in Haar, Flügeln und Kleidung der Figuren, in den Spruchbändern und im Wappen Silbergelb.

Bildnachweis:

Worms, StA, Nr. M 1173b; CVMA A 10922

Indizes
Iconclass:

11I14 = andere Gruppen von Propheten · 46A122 = Wappenschild, heraldisches Symbol

Sachbegriffe:

Inschriften · Minuskeln, gotische · Propheten · Engel · Wappen · Grisaillen

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen. Qhs. n VII, Nr. 24. Köln, um 1500 – CVMA Band III/1, S. 617 Abb. 228.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Andrea Gössel)
  2. Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen: ES [= Erhaltungsschema] Qhs. n VII, Nr. 24 – CVMA Band III/1, S. 399 Fig. 333.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Reste eines typologischen Zyklus um 1500: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/134-1-18-08> (aufgerufen am 12.05.2024)