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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Ornamentfelder (Friedberg, Liebfrauenkirche)

Friedberg, Liebfrauenkirche (Lage anzeigen) → Chorfenster I
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

208-1-01-01

Band:

III/2

Katalog Seite(n):

182

Nr.:

5b/c

Titel:

Ornamentfelder (Friedberg, Liebfrauenkirche)

Anmerkung:

H. 72,5 cm, B. 46/47 cm.

Breite:

46.50 cm

Höhe:

72.50 cm

Datierung:

2. Viertel 14. Jahrhundert

Zuordnung:

Friedberg, Liebfrauenkirche » Chorfenster I

Katalog

Erhaltung

Während 5b außen stark und innen schwach korrodiert ist, ist 5c vergleichsweise gut erhalten. Während 5b partiell stark nachkonturiert wurde, zeigt 5c im wesentlichen nur Reste von flächigen Überzügen.

Komposition

Dem Muster liegen vielfach sich überschneidende Kreislinien und daraus gewonnene Schnittflächen zu Grunde, wobei in jedem Feld zwei durch Rosetten verbundene Kreismedaillons stehen, die den seitlichen Perlbandstab berühren und von Halbkreismedaillons überschnitten werden. Den Mittelpunkt bildet jeweils eine von stilisierten Efeu- oder Eichenblättern umrankte Blüte, die auf einer rautenförmigen Fläche mit eingeschwungenen Seitenlinien liegt und von linsenförmigen, mit Drachen und Vögeln besetzten Schnittflächen umgeben ist. Über diesem Grundmuster liegen kreisförmig angelegte Blattranken, welche die Mittelrosette der Medaillons umwachsen und miteinander verflechten. Solche Muster lassen sich in der Glasmalerei bis gegen 1230/40 zurückverfolgen9.

Farbigkeit

Blütenrosetten im Zentrum und entlang der Ränder wechselnd rot/blau; Perlbandstab und Felder mit Drachen/Vögeln gelb. Übrige Teile in Grisaille mit Ausnahme des roten Hintergrunds in Feld 5b.

Stil, Datierung

Vergleichbare, aus sich durchdringenden Kreisen gebildete Muster finden sich in vielen Varianten bereits in Zisterzienserverglasungen des letzten Drittels des 13. Jh. – etwa in den Chor-Obergadenfenstern der Zisterzienserkirche Altenberg10, während sich die in das Muster einbezogenen Drachen und Vögel in einigen, um die Wende zum 14. Jh. auftretenden Teppichfenstern nachweisen lassen11. Die stilisierten Efeublätter von 5b kommen denjenigen in den Randborten und im Couronnement des um 1320/30 entstandenen Fensters NORD IX in Haina sehr nahe und sprechen für eine Datierung um 1320 bis 1350.

Bildnachweis:

CVMA A 10236f.

Indizes
Iconclass:

48A98341 = Rosette (Ornament) · 25G4(IVY) = Pflanzen und Kräuter: Efeu · 25G3(OAK) = Bäume: Eiche · 48A9845 = andere Ornamente, die von Tiergestalten abgeleitet sind

Sachbegriffe:

Drachen · Efeu · Eichenblätter · Kreise · Medaillons · Perlbänder · Rosetten · Vögel · Ornamente · Tiere

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Ornamentfeld mit Vögeln. Chor I, 5b. Friedberg(?), 2. Viertel 14. Jh. – CVMA Band III/2, S. 394 Abb. 124.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Andrea Gössel)
  2. Ornamentfeld mit Drachen. Chor I, 5c. Friedberg(?), 2. Viertel 14. Jh. – CVMA Band III/2, S. 394 Abb. 125.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Andrea Gössel)
  3. Ornamentfelder: ES [= Erhaltungsschema] Chor I, 5b/c – CVMA Band III/2, S. 182 Fig. 118.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Chorfenster I: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Ornamentfelder (Friedberg, Liebfrauenkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/208-1-01-01> (aufgerufen am 11.05.2024)