Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Gastmahl im Hause Simons (Oppenheim · Katharinenkirche)
- → Oppenheim · Katharinenkirche (Lage anzeigen) → Reste eines typologischen Zyklus um 1500
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ID: 134-1-18-11
Band: III/1
Katalog Seite(n): 400
Nr.: 27
Titel: Gastmahl im Hause Simons (Oppenheim · Katharinenkirche)
Anmerkung: H. 75 cm, B. 55 cm. – Feld 6c. – Hunecke 1988, S. 206–209; Rauch 1994, I, S. 80f., Nr. 21; Rehm 1999, Nr. 307.
Datierung: um 1500
Zuordnung: Oppenheim · Katharinenkirche » Reste eines typologischen Zyklus um 1500
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Inschrift
Am unteren Rand 1888 hinzugefügt: <Gastmahl im Hause des Pharisäers.>
Erhaltung
Wie Nr. 25 war die Scheibe in Geisenheim mit einem genasten Korbbogenabschluss versehen (Fig. 294). Auch sie weist daher am oberen Rand zwei Ergänzungen von 1888 auf, mit denen sie in ein rechteckiges Format gebracht wurde; ergänzt wurden damals auch der Kopf Petri und zwei weitere Stücke in der linken Hälfte; älteren Datums ist eine Ergänzung im Gewand der knienden Büßerin (vgl. ebenfalls Fig. 294). Zahlreiche Sprünge, Craquelé-Bildung im Überfang der roten Gläser und massive Malereiverluste tragen im Weiteren zu einem schlechten Erhaltungszustand bei.
Ikonografie, Komposition
An einer mit Speisen und Getränken gedeckten Tafel sitzen Christus, Petrus (zur ursprünglichen Gestalt des neben Christus platzierten Heiligen s. Fig. 294) und Johannes Ev. im Haus des Pharisäers Simon, der, am Kopfende des Tisches erscheinend, Christus zum Essen eingeladen hatte; am Boden kniet die Büßerin, die dazu gekommen war, um Christus mit ihren Tränen die Füße zu netzen, sie mit ihren Haaren zu trocknen, sie zu küssen und zu salben, woraufhin Christus ihr alle ihre Sünden vergab (Lc 7,36–50). Neutestamentlicher Antitypus zu der verlorenen Darstellung Abigails vor David (vgl. hierzu Nr. 23).
Ornament, Farbigkeit
Die Farbstimmung des Raumes wird von dem geschachten, dunkeltonigen Fliesenboden und dem braunen Fiederrankengrund als Rückwand bestimmt, obgleich die Figuren farbige Gewänder tragen (Christus in Violett, Johannes Ev. in Blau, Petrus in Rot/Weiß, der Gastgeber Simon in Rot mit weißer Kopfbedeckung, die Büßerin in Violett/Weiß) und farbige Nimben besitzen (in Silbergelb, Rot und Blau). Einzelne Details wie Haare und Gegenstände sind ebenfalls mit Silbergelb hervorgehoben.
Bildnachweis:
Worms, StA, Nr. M 1173a; CVMA A 10910, A 10968 (Detail)
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Iconclass: 73C7262 = das Gastmahl im Hause des Pharisäers Simon (Lukas 7:36-50)
Sachbegriffe: Inschriften · Tafeln · Speisen · Getränke · Büßerinnen · Gewänder · Nimben · Pharisäer
Personen: - Abbildungen
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Bildnachweise
- Gastmahl im Hause Simons. Qhs. n VII, Nr. 27. Köln, um 1500 – CVMA Band III/1, S. 618 Abb. 231.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Andrea Gössel) - Gastmahl im Hause Simons: ES [= Erhaltungsschema] Qhs. n VII, Nr. 27 – CVMA Band III/1, S. 400 Fig. 336.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)
Reste eines typologischen Zyklus um 1500: weitere Scheiben
- Gastmahl im Hause Simons. Qhs. n VII, Nr. 27. Köln, um 1500 – CVMA Band III/1, S. 618 Abb. 231.
- Empfohlene Zitierweise
- „Gastmahl im Hause Simons (Oppenheim · Katharinenkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/134-1-18-11> (aufgerufen am 11.05.2024)