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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)

Oppenheim · Katharinenkirche (Lage anzeigen) → Reste eines typologischen Zyklus um 1500
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

134-1-18-04

Band:

III/1

Katalog Seite(n):

397

Nr.:

20

Titel:

Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)

Anmerkung:

H. 74,5 cm, B. 55,5 cm. – Feld 9a. – Hunecke 1988, S. 242–245; Rauch 1994, I, S. 82, Nr. 25; Rehm 1999, Nr. 317.

Datierung:

um 1500

Zuordnung:

Oppenheim · Katharinenkirche » Reste eines typologischen Zyklus um 1500

Katalog

Inschriften

Die Bibelverse auf den Spruchbändern der Propheten jeweils in gotischer Minuskel; links: hic est ritus leprosi q(uando) vadat ad / s[ace]rdot(e)m et offerat le(viticus) · xiiii (nach Lv 14,2–4); rechts: stetit naaman ad hostiu(m) dom(us) / helisei misitq(ue) [ad] eu(m) quarto regu[m]… vo (nach IV Rg 5,9f.).

Erhaltung

In Geisenheim noch vollständig intakt (vgl. Fig. 293), musste das Spitzbogenfeld für den Einbau in Oppenheim im unteren Viertel an den Seiten beschnitten werden, sodass die feingliedrige Architektur nicht mehr komplett ist. An den beschriebenen Stellen und im Flügel des Engels in der Spitze, ferner in den Spruchbändern der Propheten, sind kleine Ergänzungen zu verzeichnen; sonst aber originaler, durch Sprünge und leichte Malereiverluste im Wappen beeinträchtigter Bestand.

Ikonografie, Komposition

Wie in Nr. 17 zwei Prophetenhalbfiguren in einer Nische, darüber ein Engel mit Wappen. Der weiße Wappenschild – geteilt; unten zwei schwarze Balken, oben zwei Kränze – kann bislang nicht bestimmt werden424. Die den Propheten beigegebenen Verse beziehen sich auf Ereignisse des Alten Testaments, die in Rechteckfeldern unter den Propheten thematisiert bzw. dargestellt gewesen sein müssen: zum einen auf das Gesetz zu den Aussätzigen im Buch Leviticus, zum anderen auf die Geschichte des aussätzigen aramäischen Hauptmanns Naaman. Zwei hierzu gehörige alttestamentliche Szenen sind erhalten (Nr. 21f.), die als Typus für Christi Heilung des Aussätzigen gedient haben könnten425.

Farbigkeit

Vor blauem Hintergrund in Grisaille die Propheten mit ihren Spruchbändern und die Figur des Engels mit dem Wappen; in der Architektur, in der Kleidung der Propheten und in ihren Spruchbändern, in Haaren und Flügeln des Engels Silbergelb.

Bildnachweis:

Worms, StA, Nr. M 1170b; CVMA A 10920, A 10976 (Detail)

Indizes
Iconclass:

11I14 = andere Gruppen von Propheten · 46A122 = Wappenschild, heraldisches Symbol

Sachbegriffe:

Inschriften · Minuskeln, gotische · Engel · Propheten · Wappen · Balken · Kränze · Grisaillen

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen. Qhs. n VII, Nr. 20. Köln, um 1500 – CVMA Band III/1, S. 616 Abb. 223.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Andrea Gössel)
  2. Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen: ES [= Erhaltungsschema] Qhs. n VII, Nr. 20 – CVMA Band III/1, S. 397 Fig. 329.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Reste eines typologischen Zyklus um 1500: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Zwei Propheten mit unbekanntem Wappen (Oppenheim · Katharinenkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/134-1-18-04> (aufgerufen am 11.05.2024)