Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Tod der Schriftstellerin Malwida von Meysenbug in Rom, 26. April 1903
Hochbetragt stirbt in Rom die aus einer Kasseler Hugenottenfamilie stammende Schriftstellerin Malwida Freiin von Meysenbug. Dem orthodox-protestantischen Elternhaus früh entfremdet, schloss sich die Tochter des kurhessischen Außenministers Carl Philipp Rivalier von Meysenbug der demokratischen Bewegung des Vormärz an und nahm 1848 begeistert Anteil am Revolutionsgeschehen. Das Scheitern trieb sie ins Exil nach London. 1877 ging sie nach Rom.
Freundschaftliche Beziehungen verbanden Malwida unter anderem mit Friedrich Nietzsche, Richard Wagner und Franz Liszt. Sie schrieb Romane und Erzählungen, vor allem aber die viel gelesenen „Memoiren einer Idealistin“ (1876), die ihren Weg von der radikalen Sozialreformerin zur kunstbegeisterten Individualistin beschreiben.
(OV)
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 293
- Empfohlene Zitierweise
- „Tod der Schriftstellerin Malwida von Meysenbug in Rom, 26. April 1903“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/294> (Stand: 10.5.2023)