Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Erklärung der Ministerpräsidenten von Hessen und Thüringen zur wirtschaftlichen Einheit Deutschlands, 13. August 1946
Anlässlich eines Treffens in Weimar handelt Groß-Hessens Ministerpräsident Karl Geiler (1878–1953) mit seinem thüringischen Amtskollegen Rudolf Paul (1893–1978) eine Erklärung mit Blick auf die wirtschaftliche Einheit Deutschlands aus, die am 13. August 1946 veröffentlicht wird. Darin heißt es in kritischer Beurteilung der Bildung einer auf die amerikanische und britische Besatzungszone beschränkten Bizone:
Die wirtschaftliche Vereinigung nur zweier Zonen vermag die zentralen wirtschaftlichen Probleme nicht zu bewältigen und könnte die Einheitsbildung im Ganzen erschweren. Alle deutschen Kräfte müssen daher jetzt eingesetzt werden, um die wirtschaftliche Vereinigung aller vier Zonen in Bälde zu erreichen (zitiert nach Berding).
Im Rahmen dieser zweiten Reise Geilers nach Thüringen, die seitens der amerikanischen Presse zu den wünschenswerten Bestrebungen, die Einheit Deutschlands voranzubringen (Mühlhausen, S. 69), gerechnet wird, führen Geiler und US-Oberst James R. Newman (1902–1964) auch Gespräche mit dem sowjetischen General Iwan Kolesnitschenko (1907–1984), welche jedoch – obwohl viel beachtet – keine nennenswerten Folgen zeitigen.
(CP)
- Belege
- Berding, Die Hessische Verfassung und der Gesamtstaat, 2000, S. 61 f.
- Mühlhausen, Karl Geiler und Christian Stock, Marburg 1999, S. 67-69
- Empfohlene Zitierweise
- „Erklärung der Ministerpräsidenten von Hessen und Thüringen zur wirtschaftlichen Einheit Deutschlands, 13. August 1946“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3517> (Stand: 13.8.2021)