Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Uraufführung eines Schauspiels von Luigi Pirandello in Frankfurt, 16. Oktober 1937

An den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main wird das Schauspiel „Trovarsi“ (Der Weg zu sich selbst) des im Vorjahr verstorbenen italienischen Schriftstellers Luigi Pirandello (1867–1936) uraufgeführt. Pirandello hatte 1934 den Nobelpreis für Literatur erhalten.

Die Komödie wurde 1932 uraufgeführt und ist der italienischen Theater- und Filmschauspielerin Marta Abba (1900–1988) gewidmet, die Pirandello 1923 als erste Dame für sein „Teatro d'Arte di Roma“ verpflichtete.

Pirandello, der sich bis wenige Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hauptsächlich als Romanautor betätigt hatte, wendete sich ab 1910 mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit verstärkt dem Verfassen von Dramen zu, die weltweit Erfolg haben und stilprägend für die dramatische Bühnenliteratur des 20. Jahrhunderts sind, zu deren bedeutendsten Autoren er gezählt wird.

Der auf Girgenti (ab 1927: Agrigent) an der Südwestküste Siziliens als Sohn eines Schwefelgrubenunternehmers geborene Pirandello gründete 1924 mit dem Teatro d’Arte in Rom sein eigenes Theater, das er nach einiger Zeit aus finanziellen Gründen als reines Tournee-Theater weiterführte. Dieses Tournee-Theater bestand bis 1928. Seine dramatischen Werke gelangten dennoch weiterhin in einer wachsenden Zahl von Ländern zur Aufführung und wurden zu Beginn der 1930er Jahre in nicht nur in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten und in Südamerika gespielt. Der weltweit beachtete Nobelpreis für Literatur wurde ihm „für seine kühne und sinnreiche Neuschöpfung von Drama und Bühnenkunst“ („for his bold and ingenious revival of dramatic and scenic art“) verliehen.
(OV/KU)