Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Scheitern eines rechtsradikalen Fememord-Versuchs in Bad Nauheim, 4. März 1922
Im Kurpark von Bad Nauheim scheitert ein Fememord-Versuch von Angehörigen der rechtsradikalen Organisation „Consul“ (O.C.) gegen das frühere Mitglied Erwin Wagner. Wagner, der bei der Ende Januar geglückten Befreiung des wegen der Versenkung eines englischen Lazarettschiffs als Kriegsverbrecher verurteilten Oberleutnant Ludwig Dithmar aus der Strafanstalt Naumburg/Saale durch die O.C. den Fluchtwagen fuhr, und dem nun von führenden O.C.-Mitgliedern der Vorwurf gemacht wird, ein Spitzel und „Verräter“ zu sein, kann sich schwer verletzt retten. Beteiligt an dem Mordanschlag sind der Schriftsteller Ernst von Salomon (1902–1972), der Journalist Friedrich Wilhelm Heinz (1899–1968) und der Offizier Karl Tillessen (1891–1979).1 In einem fünf Jahre später reichsweit für Aufsehen sorgenden Gerichtsverfahren gegen die mutmaßlichen Täter wird der Marineoffizier und Rathenau-Attentäter Erwin Kern (1898–1922) als Drahtzieher des Mordanschlage beschuldigt. Kern stirbt am 17. Juli 1922 bei einem Schusswechsel mit der Polizei.
(KU)
- Der missglückte Mordanschlag findet sein Motiv in Paragraf 11 der Satzung der O.C.: „Verräter verfallen der Feme“. ↑
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 342, 354
- Markus Josef Klein, Ernst von Salomon. Eine politische Biographie, Limburg an der Lahn 1994
- Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Friedrich Wilhelm Heinz (eingesehen am 21.2.2018)
- Wikipedia: Erwin Kern (Attentäter) (eingesehen am 21.2.2018)
- Wikipedia: Ernst von Salomon (eingesehen am 21.2.2018)
- Wikipedia: Karl Tillessen (eingesehen am 4.3.2023)
- Empfohlene Zitierweise
- „Scheitern eines rechtsradikalen Fememord-Versuchs in Bad Nauheim, 4. März 1922“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/552> (Stand: 4.3.2023)
- Ereignisse im Februar 1922 | März 1922 | April 1922
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