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Wigbert 1340, Fritzlar

Fritzlar · Gem. Fritzlar · Schwalm-Eder-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Fritzlar

Gebäude / Areal:

Fritzlar, Stiftskirche

Angaben zum Standort:

Heute in der Apsis der Hauptkrypta, früher an der Ostseite der zweiten Säule der südlichen Reihe, offenbar an der Stelle, an der der Heilige ursprünglich außerhalb der ältesten Kirche beigesetzt war.

Merkmale

Datierung:

1340

Typ:

Tumbenplatte

Material:

grauer Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

73 x 206 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

(A) 8-10; (B) 4,5-5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Der Steinsarkophag steht auf einem etwas breiteren, hohen Sockel und ist an den Längsseiten durch abwechselnd runde und polygonale Säulchen gegliedert.

An der Fußseite eine vierzeilige, erhabene Inschrift (A), deren letzte Zeile durch ein Gittertürchen unterbrochen ist, das den Blick auf die Reliquien freigibt. Über der Stirnseite eine fast vollplastische Sitzfigur des Heiligen. Darunter eine zweizeilige erhabene Inschrift (B). Der flache Deckel zeigt in flachem Relief die Ganzfigur Wigberts mit einer Taube auf der rechten Schulter, darunter die Namensbeischrift (C).

Höhe des Aufsatzes an der Stirnseite 122 cm

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Dargestellte Personen:

Hochgrab des Heiligen Wigbert.

Inschrift

Umschrift:

A anno · gre sept / ingentesimo x · / xxx · floruit · wi /

cbertus s.

B · Pacis doctrina felix te norma divina ·

· Pascit wicberti tanti letare magistri ·

C sanctus wicbertus

Übersetzung:

A. Im Jahre der Gnade 740 wirkte der Heilige Wigbert.

B. Glückliches Fritzlar, Dich unterweist die göttliche Lehre Wigberts, freue Dich eines solchen Lehrers.

Kommentar:

Speckmann ist der einzige Gewährsmann für die Errichtung des Hochgrabs im Jahre 1340, für das allerdings auch anderweitig eine Graböffnung überliefert ist. Sie fiele also zusammen mit der 600-Jahrfeier der angenommenen Fertigstellung der ersten Kirche. Die vorliegende ausgebildete und perfekt ausgeführte Minuskel überrascht in Fritzlar zu diesem frühen Zeitpunkt, ist aber nicht unmöglich. Bei (B) handelt es sich um leoninische Verse.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Vgl. dazu auch Wunder 221 ff.
  • Schmincke, S. 4
  • Speckmann, kurtze Sammlung ...... zu 1340
  • Hoffmann und Dehn-Rotfelser, S. 32
  • Beissel, S. 385
  • Schauerte, S. 46
  • Bruder, Peter: Die liturgische Verehrung des hl. Abtes Wigbert v. Fritzlar, in: Der Katholik, 87, Mainz 1907, S. 47ff., 128 ff., 2i7ff., 266 ff., S. 279
  • B.u.K., S. 5 3 ff. und S. 66, Anm. 2, Taf. 67 u. 68
  • Rauch, S. 63 f.
  • Wunder, S. 175 ff.
  • Schaum-Benedum 173

Sachbegriffe:

Heilige · Männer

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Fritzlar, gesammelt und bearbeitet von Theodor Niederquell (Die Deutschen Inschriften 14), 1974, S.S. 13, Nr. 13.

Zitierweise
„Wigbert 1340, Fritzlar“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/293> (Stand: 22.9.2022)