Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Anerkennung der Rhön als Naturschutzgebiet durch die UNESCO, 6. März 1991
Die Anerkennung der Rhön als UNESCO-Biosphärenreservat mit einer Fläche von 185.000 Hektar1 erfolgt im Jahr 1991. Auf das Land Hessen entfallen rund 63.500 Hektar, die in den Kreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg liegen und aufgrund dessen dem Regierungsbezirk Kassel zugeordnet sind.2 Das Biosphärenreservat Rhön ist eines der neun deutschen, international als Landschafts- und Naturschutzgebiet anerkannten Gebiete im UNESCO-Programm „Man and the Biosphere“ und gehört gleichzeitig zu den rund 300 bis dato bereits bestehenden Biosphärenreservaten weltweit.3 Mit der UNESCO-Anerkennung gilt die Kulturlandschaft Rhön als Modellregion, in der im Dreiländereck zwischen Hessen, Thüringen und Bayern gleichermaßen die Interessen des Menschen nach Nutzung, Erforschung und Vermarktung des Gebietes wie auch die Belange des Artenschutzes in einer zunehmend europäischen Dimension verstärkt miteinander vereint werden,4 wie der Direktor der Abteilung für Ökologische Wissenschaften der UNESCO, Bernd Freiherr von Droste zu Hülshoff (geb. 1938), in seiner Ansprache auf der Festveranstaltung anlässlich der Verleihung der UNESCO-Anerkennungsurkunde betont.5
Durch die Wirkung des Biosphärenreservates Rhön als „Lernort für nachhaltige Entwicklung“6 könne es gleichermaßen die Menschen über Ländergrenzen hinweg vereinen, so mitunter die Zielsetzung der UNESCO. Dies könne insbesondere dann möglich werden, wenn die Bevölkerung in verschiedenen Bereichen regionaler Gestaltung, von der Kultur- und Landschaftspflege bis zur Vermarktung der Region, aktiv einbezogen werde.7
(FW)
- Vgl. Webpräsenz der UNESCO, Stand: 22.5.2014. ↑
- Vgl. Informationen des Regierungspräsidiums Kassel über das Biosphärenreservat Rhön, Stand: 27.5.2014. ↑
- Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.10.1991, S. R2: Rhön wird Biosphärenreservat. ↑
- Vgl. Bayrisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, Hessisches Ministerium für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz, Ministerium für Umwelt des Landes Thüringen: Gemeinsame Erklärung der Länder Bayern, Hessen und Thüringen, S. 57-59. ↑
- Vgl. Dehler, Festvortrag, S. 34-36. ↑
- Webpräsenz der UNESCO, Artikel Biosphärenreservate, Stand: 23.5.2014. ↑
- Vgl. Dehler, Perspektiven für die Rhön, S. 57-59. ↑
- Belege
- Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen / Hessisches Ministerium für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz / Ministerium für Umwelt des Landes Thüringen, Gemeinsame Erklärung der Länder Bayern, Hessen und Thüringen, in: Joseph Dehler: Perspektiven für die Rhön. Gründungsversammlung des UNESCO-Biosphärenreservates, 25. September 1991. Ansprachen und Dokumente, Frankfurt am Main 1992, S. 57-59
- Joseph Dehler, Festvortrag. Biosphärenreservat Rhön-Chancen für eine natur- und menschengerechte Regionalentwicklung, in: Ders., Perspektiven für die Rhön, S. 34-36
- Informationen des Regierungspräsidiums Kassel über das Biosphärenreservat Rhön, Stand: 27.5.2014
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.10.1991, S. R2: Rhön wird Biosphärenreservat
- Weiterführende Informationen
- Reiner Cornelius, Vom Todesstreifen zur Lebenslinie. Natur und Kultur am Grünen Band Hessen - Thüringen, Niederaula 2005
- Erich Ott/Thomas Gerlinger, Zukunftschancen für eine Region. Alternative Entwicklungsszenarien zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, Frankfurt am Main 1992
- Webpräsenz der UNESCO (eingesehen am 6.3.2022)
- Internationale Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate, Stand: 26.5.2014
- Das Rahmenkonzept für das Biosphärenreservat, Stand: 27.5.2014
- UNESCO Biosphärenreservat Rhön, Stand: 27.5.2014
- Empfohlene Zitierweise
- „Anerkennung der Rhön als Naturschutzgebiet durch die UNESCO, 6. März 1991“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5022> (Stand: 6.3.2022)
- Ereignisse im Februar 1991 | März 1991 | April 1991
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