Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Geständnis des Mörders von Timo Rinnelt in Wiesbaden, 1. Juni 1967

Der arbeitslose Arztsohn Klaus Lehnert legt ein Geständnis ab, den siebenjährigen Timo Rinnelt aus Wiesbaden getötet zu haben. Am 13. Februar 1964 war Timo Rinnelt entführt und laut Obduktionsbericht erwürgt oder erdrosselt worden.¹ Die Leiche des Kindes war kurz nach der Verhaftung Lehnerts in einer Plastiktüte verpackt in einem ehemals den Eltern Lehnert gehörenden Keller einer Wiesbadener Wohnung gefunden worden, in der der verstorbene Vater Lehnerts eine Praxis unterhalten hatte. Diese lag unweit der elterlichen Wohnung des ermordeten Kindes entfernt. Täter und Opfer haben sich gut gekannt; zeitweilig wohnte Lehnert im selben Haus des Opfers.² Der zum Tatzeitpunkt 26-Jährige aus Wiesbaden versuchte bis zu seiner Verhaftung im Mai 1967 mehrmals die Familie des Opfers zu erpressen. Lehnert befindet sich seit dem 24. Mai 1967 in Untersuchungshaft.³ Er hatte zunächst die Tat bestritten,⁴ stellte sich jedoch, als im Radio über Möglichkeiten der Identifizierung von Stimmen ähnlich eines Fingerabdrucks berichtet wurde.⁵
(FW)

1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9.1.1985, S. 36: Timo Rinnelts Mörder bleibt in Haft; Franz, Chronik Hessens, S. 455. ↑
2. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.5.1968, S. 7: Prozeß im Fall Rinnelt beginnt am 16. Juli; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.6.1967, S. 7: Klaus Lehnert bekennt sich schuldig; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.6.1967, S. 7: Bedenkzeit für den Mordverdächtigen. ↑
3. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9.1.1985, S. 36: Timo Rinnelts Mörder bleibt in Haft. ↑
4. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.6.1967, S. 7: Bedenkzeit für den Mordverdächtigen. ↑
5. Vgl. DER SPIEGEL vom 5.6.1967, Heißer Kaffee. ↑