Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Regionale Fachmesse anstelle der Frankfurter Messe, 22. September 1929

Nachdem die allgemeinen Frankfurter Frühjahrs- und Herbstmessen in Frankfurt am Main aufgegeben worden sind (die letzte Frankfurter Frühjahrsmesse schloss am 17. April 1929 ihre Tore), beginnt an ihrer Stelle der Versuch, durch eine regionale Fachmesse (eine Mustermesse für Möbel und Haushaltswaren) Besucher anzulocken.

Die Entscheidung, die Frühjahr- und Herbstmessen in ihrer bisherigen Form aus wirtschaftlichen Gründen bis auf weiteres einzustellen, war durch Beschluss vom 12. Juni durch die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung gefällt worden, nachdem die traditionsreichen Messen im Frühling und Herbst bereits 1928 zur Disposition standen. Versuche zur Belebung der zunehmend unter Besucher- und Ausstellerschwund leidenden Veranstaltung zogen keinen nennenswerten Erfolg nach sich. Die Forderung, bereits die Frühjahrsmesse 1928 abzusagen, fußte aber vornehmlich auf der 1927 von der Trägergesellschaft („Messe- und Ausstellungsgesellschaft“) eingefahrenen defizitären Bilanz, die 1928 zu mehreren Versuchen geführt hatte, die schwache finanzielle Ausstattung der Veranstalter über Hypotheken und Darlehen zu stützen.¹
(OV/KU)

1. Vgl. Hans-Otto Schembs, Weither suchen die Völker sie auf: die Geschichte der Frankfurter Messe, Frankfurt am Main 1985, S. 85 ff. ↑