Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
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- Urteile im Prozess wegen schwerer Schlägerei unter Darmstädter Studenten, 4. März 1913
Im Prozess wegen der schweren Schlägereien am 13. November 1912 zwischen deutschen und russisch-polnischen Studenten in Darmstadt, bei der der Student Alfred Weiser aus Tschenstochau (heute Częstochowa/Polen) am 13. November 1912 getötet wurde, werden die Urteile gesprochen. Der Student Bahr wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu 1¼ Jahren Gefängnis verurteilt, der Student Allstädt ... »Details - Gefängnisstrafe wegen des Umgangs mit einem Kriegsgefangenen, 30. Dezember 1917
Vor der Strafkammer in Darmstadt wird gegen eine 43-jährige Witwe aus Ortenberg verhandelt, weil sie gegen die Verordnung betreffend den Verkehr mit Kriegsgefangenen verstoßen haben soll. Der Frau wird vorgeworfen, in Lindenfels und Sprendlingen mit einem französischen Kriegsgefangenen, der bei ihr tätig war, als ihr Mann noch lebte, und der sich während der Krankheit und nach dem Tod des ... »Details - Kriegsgerichtsprozess gegen 14 Marburger Studenten, 18. Juni 1920
Der Kriegsgerichtsprozess gegen 14 Studenten der Universität Marburg, die des Mordes an gefangenen Rotarmisten (in Mechterstädt) am 24. März beschuldigt werden, endet mit einem Freispruch. „Der Kriegsgerichtsprozeß gegen 14 Marburger Studenten, die als Zeitfreiwillige in Thüringen bei Ruhla am 24. März 1920 Ausschreitungen gegen gefangene Rotgardisten verübt haben sollen, endet mit der ... »Details - Diskussion im Reichstag über das Urteil gegen Marburger Studenten, 25. Januar 1921
Im Rahmen der Debatte über den Justizetat spricht der Abgeordnete Dr. Gustav Radbruch (1878–1949; SPD) das Urteil gegen die Täter von Mechterstädt an. Im Urteil seien die Marburger Studenten lediglich wegen Mangels an Schuldbeweisen freigesprochen worden. Die Darlegungen der rechtsstehenden Presse, die die Schuldlosigkeit der Studenten als bewiesen erachteten, waren ganz falsch. Der Marburger ... »Details - Kriegsgerichtsurteile gegen deutsche Offiziere in Wiesbaden, 8. Juni 1922
Vom Kriegsgericht der (französischen) Rheinarmee in Mainz werden 17 ehemalige deutsche Offiziere in Wiesbaden zu Gefängnis und zu Geldstrafen verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, den Deutschen Offiziersbund anzugehören. Die deutsche Presse verurteilt diese Urteilsspruch einmütig.(OV) ... »Details - Letztes Todesurteil in Marburg, 5. Mai 1926
Am Marburger Gericht wird das letzte Todesurteil ausgesprochen. Der wegen Mordes Verurteilte wird jedoch begnadigt und das Urteil nicht vollstreckt.(OV) ... »Details - Geringe Geldstrafe für Roland Freisler in Kassel, 24. November 1930
Wegen seines Auftretens in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung bei der Debatte am 23. März um die sogenannte Kasseler Blutnacht, einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Anhängern der NSDAP und der Polizei bzw. der Linken aus Reichsbanner und KPD am 18. Juni, wird der Fraktionsführer der NSDAP, Dr. Roland Freisler (1893–1945), der spätere Präsident des Volksgerichtshofs, wegen ... »Details - Zuchthausstrafen für Mitglieder der Roten Hilfe in Frankfurt, 2. November 1934
In Frankfurt am Main werden Mitglieder der sozialistischen „Roten Hilfe“, die unter anderem die illegale Zeitung „Das Proletarische Volksgericht“ hergestellt und verteilt haben, zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt.(OV) ... »Details - Verurteilung von Anhängern der „Revolutionären Gewerkschafts-Opposition“ in Darmstadt, 12. Januar 1935
In einem Prozess gegen Mitglieder der „Revolutionären Gewerkschafts-Opposition“ (RGO) werden nach zweitägiger Verhandlung vor dem Oberlandesgericht in Darmstadt 16 Angeklagte zu Zuchthausstrafen zwischen zwei und vier Jahren sowie zu Gefängnishaft verurteilt. ... »Details - Urteile gegen Hanauer SPD-Mitglieder, 18. Juli 1936
In Kassel werden 20 Hanauer Mitglieder der im Vorjahr zerschlagenen illegalen SPD-Organisation im Rhein-Main-Raum abgeurteilt.(OV) ... »Details - Verurteilung eines Beamten in Darmstadt wegen Bestechlichkeit gegenüber Juden, 23. Dezember 1940
In Darmstadt wird ein Beamter zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er von einem jüdischen Arbeitskommando, das ihm unterstellt war, Bestechungszahlungen erpresst hatte. Die zwanzig wegen Bestechung mitangeklagten Juden kommen in Konzentrationslager.(OV) ... »Details - Arbeiter aus Wetzlar „wegen Begünstigung des Feindes“ zum Tode verurteilt, 6. Juni 1942
Der Buderus-Arbeiter Erich Deibel aus Wetzlar wird „wegen Begünstigung des Feindes in Verbindung mit Vorbereitung zum Hochverrat und einem Rundfunkverbrechen“ vom 2. Senat des Volksgerichtshofs zum Tode verurteilt. Dem 1907 geborenen Deibel wird vorgeworfen, während der Nachtschicht in den Buderus-Werken in Wetzlar vom 21. zum 22. Juli 1941 staatsfeindliche Parolen an die Wand und die Tür ... »Details - Künstler wegen „Rundfunkverbrechens“ zum Tode verurteilt, 7. September 1942
Mit dem Gießener Schriftsteller Alfred Kaufmann (1868–1946), der später begnadigt wird, verurteilt der Volksgerichtshof in Frankfurt am Main den Kunstmaler Heinrich Will (1895–1943) wegen „Rundfunkverbrechens“ zum Tode.(OV) ... »Details - Wahrsagerinnen in Kassel zu Zuchthaus verurteilt, 3. Juni 1943
Wegen „Zersetzung der Heimatfront“ verurteilt das Oberlandesgericht Kassel zwei Wahrsagerinnen zu mehrjährigen Zuchthausstrafen.(OV) ... »Details - Hinrichtung des Kasseler Pallottiner-Paters Johann Kremer in Brandenburg, 6. November 1944
Der zu den Junkerswerken in Kassel dienstverpflichtete Pallottiner-Pater Johann Albert Kremer (geb. 1893) wird im Zuchthaus Brandenburg an der Havel hingerichtet, weil er ausländische Arbeiter unterstützt hat. ... »Details - Erstes Entnazifizierungsverfahren in Darmstadt, 7. Juni 1946
Vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt wird am 7. Juni 1946 das erste Entnazifizierungsverfahren durchgeführt. Grundlage ist das sogenannte Befreiungsgesetzes der amerikanischen Militärregierung vom 5. März 1946. Am Ende dieses ersten Verfahrens erhält ein ehemaliger Gestapo-Angehöriger eine Strafe von fünf Jahren Arbeitslager sowie Vermögensentzug. Wenige Tage später richtet die hessische ... »Details - Verfassungsbeschwerde hessischer Betriebe gegen Urteil zu Artikel 41, 8. August 1952
Die Buderusschen Eisenwerke, die Stahlwerke Röchling-Buderus AG, beide aus Wetzlar, die Burger Eisenwerke GmbH, aus Burg im Dillkreis, und die Zeche Ronneberg in Homberg (Efze)/Kassel schließen sich der Verfassungsbeschwerde der Kasseler Verkehrsbetriebe gegen das Urteil des Staatsgerichtshof über Artikel 41 an. Kernargument der Klage ist die Rechtsauffassung, dass die Sozialisierungsartikel ... »Details - Marburger Arbeitsgericht erklärt Zeitungsstreik für ungesetzlich, 28. August 1952
Das Arbeitsgericht Marburg erklärt den Zeitungsstreik vom 28. auf den 29. Mai diesen Jahres für ungesetzlich und sittenwidrig. Geklagt hatte die Vereinigung der hessischen Arbeitgeberverbände gegen den Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes und den Vorstand der Industriegewerkschaft Druck und Papier und Schadenersatzforderungen gestellt. Die Vereinigung führte eine ... »Details - Hessen zahlt Weihnachtsgeld vorbehaltlich des bundesverfassungsgerichtlichen Urteils, 15. Dezember 1953
Das Kabinett beschließt, Beamten sowie Arbeitern und Angestellten des Landes Weihnachtsgeld zu zahlen. Die Zahlung finden vorbehaltlich des Urteils des Bundesverfassungsgerichts statt, das im Januar über die gesetzlich Höhe derartiger Zahlungen entscheiden wird. In Hessen erhalten Verheiratete 50 DM, Ledige 30 DM sowie für jedes unterhaltsberechtigte Kind 15 DM.(MB) ... »Details - Stellvertrender Justizminister in Wartestand versetzt, 29. September 1954
Der stellvertretende hessische Justizminister, Dr. Bruno Kant, wird in den Wartestand versetzt. Aufgrund einer Alkoholfahrt mit Unfallfolge war er zu einer vierwöchigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.(MB) ... »Details - Urteilsverkündung im Nitrit-Skandal in Darmstadt, 3. Juni 1958
In Darmstadt werden im „Nitrit-Skandal“ die Urteile gesprochen. Südhessische Metzger hatten das hochgradig giftige Färbemittel V-Natrium-Nitrit zur Frischfärbung von Wurst und Pökelfleisch verwendet.(OV) ... »Details - Verfassungsgerichtsurteil gegen Hessische Landesregierung, 30. Juli 1958
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheidet auf Antrag der Bundesregierung vom 25. Mai, dass Hessen die Pflicht zur Bundestreue verletzt und verfassungswidrig gehandelt hat, weil es die Landesregierung unterließ, die Beschlüsse einiger hessischer Kommunen zur Durchführung von Volksbefragungen zur Atomrüstung der Streitkräfte aufzuheben.(OV) ... »Details - Hessen klagt gegen zweites Fernsehprogramm, 19. September 1960
Gegen die Gründung einer im Dezember 1958 vom Bund initiierten privatrechtlichen Gesellschaft klagen die Länder Hessen und Hamburg, Niedersachsen und Bremen schlossen sich an. Die „Deutschland-Fernsehen GmbH“ mit Sitz in Köln war von der Regierung Adenauer als zweites deutsches Fernsehen geplant, das den Plänen der DDR, die ebenfalls ein zweites Programm, das bis in den Westen zu empfangen ... »Details - Lebenslänglich für KZ-Täter vor dem Schwurgericht Fulda, 23. Dezember 1960
Dem Sanitäter Gottlieb Muzikant (geb. 1903) werden Morde in dem Konzentrationslager Mauthausen und dem Außenlager Melk in über zweihundert Fällen zur Last gelegt. Der ehemalige SS-Scharführer beteuert nur aus Mitleid den alten und kranken Menschen gegenüber Giftspritzen verabreicht zu haben; der ihm vorgeworfenen sadistischen Umgang mit Lagerinsassen und einen Großteil der ihm angelasteten ... »Details - Leuchtreklame ist am Henninger Turm zulässig, 27. Oktober 1963
Nach der Entscheidung des Hessischen Verwaltungsgerichtshof in dem Rechtsstreit zwischen der Henninger Brauerei und der Stadt Frankfurt am Main um die Anbringung von Leuchtreklame an dem der Brauerei gehörenden Turm, darf diese ihren Werbeschriftzug ebendort anbringen. Als Begründung hatte die Stadt eine Lichtbelästigung der umliegenden Bevölkerung angeführt und sich auf eine Verordnung, die ... »Details - Urteilsverkündung im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess, 20. August 1965
Nach 182 Verhandlungstagen verkündet das Frankfurter Schwurgericht im ersten Auschwitz-Prozess sein Urteil gegen 20 Angehörige des Mordkomplexes Auschwitz (Fischer). Ein großer Erfolg des Verfahrens liegt darin, dass er die bisher umfassendste Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Bundesrepublik darstellte und einer damals weitverbreiteten „Schlußstrich-Mentalität“ entgegenwirkte ... »Details - Prozessende in Frankfurt im Mordfall Beate Kablau, 27. Februar 1967
Das Urteil gegen die 26-jährige Ursula Kablau ist rechtskräftig. Sie wird wegen Beihilfe zum Mord an ihrer Tochter Beate zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Gericht sah in dem Stiefvater von Beate, Walter Kablau, der bereits zwei Jahre vor der Urteilsverkündung im Main Selbstmord begangen hatte, den Mörder Beates.1=Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.3.1967, S. 15: Kablau-Prozeß ... »Details - Hohe Zuchthausstrafen für SS-Mörder in Darmstadt, 28. Juli 1967
In Darmstadt findet Ende Juli 1967 die Urteilsverkündung im sogenannten Kolomea-Prozess statt, der seit Dezember 1966 Jahr vor dem Darmstädter Schwurgericht verhandelt wird. Angeklagt sind vier Mitglieder von SS-Einsatzgruppen, die beschuldigt werden, an verschiedenen Ermordungsaktionen von insgesamt ca. 30.000 galizischen Juden in der Stadt Kolomea maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.0=Vgl. ... »Details - Aus Griesheim stammende Mörder in Griechenland hingerichtet, 15. Dezember 1969
Wegen Verurteilung des Mordes in sechs Fällen werden der aus Harheim stammende Hermann Duft und der Griesheimer Hans Wilhelm Bassenauer von griechischen Erschießungskommandos in den Strafanstalten der Inseln Korfu und Ägina hingerichtet. Ein zuvor gestelltes Revisionsgesuch und ein nach der Wirksamkeit des Urteils am 5. November eingegangenes Gnadengesuch der Verurteilten an den Vizekönig ... »Details - Rechtsextremer Manfred Roeder wegen Volksverhetzung verurteilt, 23. Februar 1976
Der rechtsextreme Anwalt und Geschäftsführer der „Deutschen Bürgerinitiative“, Manfred Roeder (1929–2014), wird vom Landgericht Darmstadt wegen Volksverhetzung zu sieben Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt.(OV) ... »Details - Haftstrafe auf Bewährung für Startbahngegner Alexander Schubart, 19. Januar 1983
Der 4. Strafsenat des Oberlandesgerichts in Frankfurt am Main verurteilt den vom Dienst suspendierten Frankfurter Magistratsdirektor und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Volksbegehren und Volksentscheid „Keine Startbahn West“ Alexander Schubart (1931–2016) wegen des „Verbrechens der versuchten Nötigung von Verfassungsorganen“ zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe mit Bewährung. ... »Details - Mehrjährige Haftstrafen für Neonazis, 25. Januar 1985
Das Landgericht in Frankfurt am Main verurteilt zwei Rechtsradikale zu mehrjährigen Haftstrafen. ... »Details - Urteil im vielbeachteten Mordfall Weimar in Fulda, 8. Januar 1988
Monika Weimar (heute geschiedene Böttcher, geb. 1958) wird vom Landgericht Fulda wegen Mordes an ihren beiden Töchtern zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. ... »Details - Urteil im Prozess um das Tanklasterunglück von Herborn, 17. Januar 1990
Im Limburger Prozess um das Tanklasterunglück von Herborn werden Fahrer und Spediteur zu Haftstrafen verurteilt.(OV) ... »Details - Marburger Staatsanwaltschaft beschuldigt den in Schwalmstadt einsitzenden libanesischen Flugzeugentführer Mohammed Ali Hamadi, 16. Dezember 1997
Die Staatsanwaltschaft Marburg ermittelt gegen den verurteilten libanesischen Terroristen Mohammed Ali Hamadi (1964–2010). Der frühere Hisbollah-Kämpfer steht im Verdacht, in den Drogenhandel in der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt-Ziegenhain verwickelt gewesen zu sein. In einem internen Schreiben vom 16. Dezember 1997 an den Leiter der Justizvollzugsanstalt Dr. Guido Neu sieht die Marburger ... »Details - Verurteilung des Frankfurter Immobilienspekulanten Jürgen Schneider, 23. Dezember 1997
Der Frankfurter Immobilienspekulant Jürgen Schneider (geb. 1934), der durch die spektakuläre Pleite seines Unternehmens, betrügerisch erworbene Millionenkredite und sein monatelang erfolgreiches Untertauchen im Ausland für Aufsehen gesorgt hatte, wird vom Landgericht Frankfurt am Main wegen Betrugs und Kreditbetrugs zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Schneider, der sich gegen ... »Details