Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Beuern
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Ortsteil · 235 m über NN
Gemeinde Buseck, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
11 km nordöstlich von Gießen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in einem engen Talkessel des Krebsbachs. Kern der Siedlung mit teilweise dichter Gehöftanordnung in linearer Ausrichtung auf das die Siedlung gliedernde Straßen- und Wegenetz.
Straßenverbindung nach Allertshausen, Bersrod und Großen-Buseck
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Ersterwähnung:
1199-1219
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Historische Namensformen:
- buren, apud (1199-1219) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 6 und nach dem Original jetzt Kaminsky, Beuern, S.1-3]
- Buren, de (1238) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 27]
- Birin, zu (1315) [XVIII, Staatsarchiv Darmstadt Abt. V B 3), Konv. 266 a, Fsc. 1]
- Burin, zu (1354) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 822]
- buern, zu (1496) [Staatsarchiv Darmstadt, wie oben Fasc. 1a]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Dorfmühle
- Forsthaus
- Hagen
- Hubertus
- Krebsmühle
- Mönchmühle
- Neumühle
- Burg Burghagen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Älteste Gemarkungskarte:
1843
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3487456, 5610226
UTM: 32 U 487387 5608422
WGS84: 50.627534° N, 8.821667° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531003020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3865, davon 2047 Acker, 384 Wiesen, 1224 Wald
- 1961 (Hektar): 966, davon 315 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 76 Hausgesesse
- 1630: keine Angaben. 1669: 288 Seelen.
- 1742: 2 Geistl./Beamte, 86 Untert., 14 Junge Mannschaften, 9 Beisassen/Juden.
- 1809: 689 Einwohner
- 1834: 935 Einwohner
- 1885: 998 Einwohner
- 1925: 994 Einwohner
- 1939: 1103 Einwohner
- 1950: 1590 Einwohner
- 1961: 1549 Einwohner
- 1830: 824 evangelische Einwohner, 58 Juden
- 1900: 18 Baptisten, 2 Darbisten, 9 Missouriluth., 32 Juden gen. (Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien [Hauptwerk], S. 83).
- 1961: 1271 evangelische, 262 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (erwerbspers.): 238 Land- und Forstwirtschaft, 298 produzierend(es) Gewerbe, 119 Handel und Verkehr, 142 Dienstleistung(en) und Sonstige
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1508 und später: Gericht Busecker Tal
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Ganerbschaft des Busecker Tals (Freiherr von Buseck und Freiherr von Buseck, genannt Brand je zur Hälfte)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- 1823: Landgericht der Freiherr von Buseck, seit 1827: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Gießen
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.1.1977 Eingliederung nach Buseck
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 1210 verkauft Propst Wigand von Wirberg Kloster Arnsburg Güter an dem Hagen gen. Ort bei Beuern unter der Bedingung, daß, falls es seinem Nachfolger mißfällt, dieser den von diesen Gütern fallenden jährl. Zins wieder zurückkaufen kann (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 965). 1245 beklagt sich Adolf gen. Fleck von Buseck gegenüber Kloster Arnsburg hinsichtlich der 17 Hufen in Beuern und hinsichtlich des Schadens durch Vieheintrieb des Kloster in seinen Wald. Dagegen verwahrt sich Magister Gerhard in Beuern durch feierlichen Eid und stellt fest, daß es sich um Gemeindewald handelt. Außerdem macht Arnsburg geltend, daß die Einwohner von Beuern in den Klosterwald, gen. Burghagen, eingedrungen seien; dafür erhält Arnsburg Schadensersatz (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 38). 1297 stiftet Eckehard Faber von Beuern Kloster Arnsburg ein Seelgerät in Höhe von 2 Pfd. Wachs jährl. Gülte von seinem Hof zu Beuern 1351 bekennen die Schöffen zu Großen-Buseck, daß Kloster Arnsburg von seinen Höfen zu Burkhardsfelden und Beuern keiner Dorfschaft Steuern oder Hilfe zu leisten haben. 1354 ist der Klosterhof zu Beuern zu Landsiedelrecht ausgeliehen (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 276, 786, 822).
- 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Beuern (14 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 25 f.).1359 verkauft Volpracht gen. von Sassen, Bürger zu Grünberg, Kloster Arnsburg seine vom Vater ererbte Gülte zu Beuern (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 874).
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Zehntverhältnisse:
1356 treffen die Gebr. von Sassen eine Mutscharung ihrer väterlichen Erbgüter: den Zehnten zu (Wüstung) Antreff und Beuern erhalten Klaus und Junge, den Hof zu Stockhausen Volprecht; im Falle der Veräußerung hat die Gegenseite jeweils ein Vorkaufsrecht (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 251).
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Pleban 1297 (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 276). Kirche um 1496 errichtet, Pfarrer im gleichen Jahr belegt (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1269f).
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Patrozinien:
- Maria [1496]
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Pfarrzugehörigkeit:
Zwischenzeitliche Filiale von Großen-Buseck (so 1577), dann wieder selbstständige Pfarrei (ohne Beidörfer); so auch 1900, 1928, 1961.
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Patronat:
1496 präsentierte Philipp v Trohe, danach seine Erben, denen das Patronatsrecht von seiten der Milchling streitig gemacht wurde. 1557 war Hartmann Schutzbar gen. Milchling Inhaber des Patronats. Danach über Lehnsansprüche an die Grafen von Isenburg-Büdingen (bis 1711), seitdem landgräflich
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Diakonische Einrichtung:
1901 - 1911 Diakonissen des Elisabethenstifts in Darmstadt arbeiten in der Gemeindepflege,im Kindergarten 1902 – 1911 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1928 eine aufgegebene Kleinkinderschule
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vermutlich um 1530.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: "Herr" Hermann 1547(?)-1553, wegen Annahme des Interims abgesetzt
Katholischer Bekenntniswechsel: 1549, 1552 wieder evangelisch
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Mainzer Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Amöneburg, Sendbezirk Buseck
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Juden:
Ab 1594 sind Juden in Beuern nachweisbar. 1830: 58, 1905: 30-32 Juden, vornehmlich Vieh- und Manufakturwarenhändler sowie Mazzenbäcker im Saisonbetrieb. Gründung der jüdischen Gemeinde um 1706. Errichtung der Synagoge (Untergasse 15) 1846. Als Begräbnisstätte für die Juden aus Beuern diente der Friedhof in Großen-Buseck. (alemannia-judaica)
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhäuser von 1892 und 1907
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Mühle zu Beuern 1360 gen. (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 881)
Müller zu Beuern 1527 gen. (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 849, 80v.)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kunstdenkmäler Gießen 1, S. 37-46
- 800 Jahre Beuern
- Kaminsky, Beuern, S. 1-16
- Noppes, Beuern
- Passler, Flurnamen Beuern, S. 18
- W. Lindenstruth, Die Ortsnamen Bramaren und Beuern. In: Hessische Blätter für Volkskunde 9 (1910), S. 195-198
- Diehl, Reformationsbuch der evangelischen Pfarreien des Großherzogtums Hessens, S. 527
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 126
- Zitierweise ↑
- „Beuern, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10227> (Stand: 29.4.2024)