Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- [Umgegend von Frankfurt] ca. 1865 [Blatt Rödelheim nach 1865] – 3. Kelsterbach
Herzogtum Nassau 1819 – 45. Hochheim
Weitere Informationen
Okriftel
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Stadtteil · 92 m über NN
Gemeinde Hattersheim am Main, Main-Taunus-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
5,5 km nordöstlich von Hofheim am Taunus
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Lage und Verkehrslage:
2 km südöstlich von Hattersheim, auf einer Niederterrasse des Mains
Am Main und der L 3006 gelegen
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Ortsform:
Wegedorf
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Ersterwähnung:
1103
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Siedlungsentwicklung:
Erste Hinweise auf eine Besiedelung der Gegend geben Gräber aus der Merowingerzeit in der heutigen Wehrstraße.
1634 wird der Ort durch kaiserliche Truppen geplündert.
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Historische Namensformen:
- Acruftele (1103) [Abschrift 13. Jahrhundert Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 87, Nr. 150]
- Acrufdero (1132) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 129-130, Nr. 189]
- Acrufdelo (1134) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 130-131, Nr. 190]
- Acrufthero (1140) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 135-137, Nr. 199]
- Acruftero (1184) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 205, Nr. 279]
- Akruftele (1252) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 359, Nr. 576]
- Acroftele (1324) (Urkunde Büdingen Nr. 441)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3463979, 5546521
UTM: 32 U 463918 5544742
WGS84: 50.053873° N, 8.495975° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
436005030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1843: 1458 Morgen
- 1885 (Hektar): 407, davon 296 Acker (= 72.73 %), 61 Wiesen (= 14.99 %), 5 Holzungen (= 1.23 %)
- 1895: 406,5 ha
- 1961 (Hektar): 407, davon 0 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1543: 26 Hausgesessene
- 1587: 22 Hausgesessene
- 1648: 6 Häuser
- 1712: 42 Häuser
- 1805: 35 Gemeindemitglieder und 5 Witwen
- 1817: 319 Einwohner
- 1885: 693, davon 602 evangelisch (= 86.87 %), 49 katholisch (= 7.07 %), 42 Juden (= 6.06 %)
- 1961: 3717, davon 2389 evangelisch (= 64.27 %), 1212 katholisch (= 32.61 %)
- 1970: 4571 Einwohner
- 1970: 4571 Einwohner
- 1987: 6987 Einwohner
- vor 1618: 28 Hausgesessene
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- In der Oberliederbacher Mark berechtigt
- 1556: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach
- 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach
- 1803: Herzogtum Nassau, Amt Wallau
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wiesbaden
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis Höchst
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
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Altkreis:
Main-Taunus-Kreis
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Gericht:
- Im Mittelalter zum Landgericht Dieffenwegen gehörig
- 1252 ist die Gerichtsbarkeit als Reichslehen an die von Preungesheim vergeben.
- 1306: Weistum der von Preugesheim
- 1317: Ernennung des Schultheißen durch das Kloster Arnsburg
- 1395: Gerichtsbarkeit bei Brechtel Barfuß von Wintersheim
- 16. Jahrhundert: Streit um die Blutgerichstbarkeit
- 1816: Amt Höchst
- 1849: Justizamt Höchst
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Höchst
- 1867: Amtsgericht Höchst am Main
- 1879: Amtsgericht Höchst
- 1928: Amtsgericht Frankfurt a. M./Höchst
- 1945: Amtsgericht Frankfurt am Main
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Herrschaft:
1252: Herrschaft der Ritter von Preungesheim
1317: Besitz des Klosters Arnsburg
1324: Reichslehen im Besitz der Herren von Isenburg und als Unterlehen bei Winther von Rödelheim
1395: Besitz des Brechtel Barfuß von Wintersheim
1421: Herrschaft Isenburg-Büdingen
1421: Lehen des Philipp von Rüdigheim
1433: Lehen des Henne von Rödelheim
1440: wieder Lehnen des Philipp von Rüdigheim
1477: Verzicht Philipps von Rüdigheim auf alle Herrschaftsrechte am Ort
1556: Herrschaft Isenburg-Birstein
1628: nach einer weiteren Erbteilung der Herrschaft der neuen Linie Isenburg-Birstein
1635: unter kaiserlicher Herrschaft und Verwaltung durch Hessen-Darmstadt
1642: Herrschaft Isenburg-Birstein
1802: Nassau-Usingen
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Gemeindeentwicklung:
Am 01.07.1972 schließen sich Okriftel, Eddersheim und Hattersheim zur Stadt Hattersheim zusammen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1103 erhält das Kloster St. Jakob ein Schiff und zwei Mühlen in Okriftel.
- 1132 wird die Schenkung von 1 Hufe Land an das Kloster Johannisberg durch den Mainzer Erzbischof bestätigt.
- 1134 gibt die Abtei St. Alban 2 Hufe Land zu Lehen aus.
- 1140 wird die Schenkung von 3 Hufen Land an das Kloster Johannisberg durch den Mainzer Erzbischof bestätigt.
- 1306 haben die Klöster Thron und Arnsburg hier Landbesitz.
- 1312 kauft das Kloster Arnsburg die Besitzungen und Rechte des Klosters St. Jakob.
- 1316-1319 haben die von Hattstein hier Besitz.
- 1317 kauft das Kloster Arnsburg 9 Hufe Land vom Kloster Thron.
- 1426 erhält Georg von Sulzbach Land von Wolf von Bommersheim.
- 1440 haben Philipp von Rüdigheim und seine Frau Anna von Rödelheim hier Besitz.
- 1480 besitzt der Mainzer Kartäuserorden hier Güter.
- 1490 kauft der Deutsche Orden in Sachsenhausen Land von Philipp von Rüdigheim.
- 1506 verkaufen die Herren von Kronberg 4 Hufe Land an Ludwig II. von Isenburg
- 1546 kaufen Anton d.Ä. von Isenburg-Ronneburg und Reinhatrd von Isenburg-Birstein den 18 Hufe umfassenden Landbesitz des Klosters Arnsburg in Okriftel.
- 1618 verkauft Johann Heinrich von Reifenberg eine Korngülte und setzt sein Pachtgut und das Eihgengut seiner Frau Anna von Kronberg als Pfand ein.
- 1725 sind die Grafen von Isenburg der größte Grundherr des Ortes, daneben umfasst das Pfasrrgut 128 Morgen, die Güter des Deutschen Ordens 77 3/4 Morgen, des Mainzer Domstifts 33,5 Morgen,
- der Mainzer Kartäuser 31,5 Morgen, der Kartäuser in Flörsheim 30 Morgen, des Altmünsterklosters 27 1/4 Morgen, des Mainzer Dompropst 21 Morgen, der Eddersheimer Dompropstei 7 Morgen und des Stifts Heiligengrab 19 Morgen, des Stephansstifts 14 Morgen. Daneben bestand das Lehensgut der Bommersheimer aus 22 1/4 Morgen, das der Dalberger aus 15 Morgen und das der von Winter aus 102 Morgen Land.
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Zehntverhältnisse:
1184 gehört der Zehnte der Abtei St. Alban.
1281 gehört Winter von Preugesheim der Kleine Zehnte.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1184: Kirche
- 1313: Glöckner
- 1681: Wiederaufbau der zerstörten Kirche
- 1809: Neubau der ev. Pfarrkirche
- 1952: Bau der kath. Christkönigskapelle
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Patrozinien:
- Jesus Christus
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Pfarrzugehörigkeit:
Bis 1313 gehört die Kapelle in Hattersheim zu Okriftel.
Bis 1595 ist Okriftel Filial von Eddersheim.
Ab 1953 ist Okriftel eine selbstständige kath. Pfarrvikarie.
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Patronat:
1184 gehörte das Patronat der Abtei von St. Alban.
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Diakonische Einrichtung:
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft, auch in Hattersheim eine Schwesternstation (1)
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation: um 1545
Reformierter Bekenntniswechsel: 1595
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Kirchliche Mittelbehörden:
Seit 1107 zum Dekanat Eschborn, Archidiakonat St. Peter in Mainz gehörig
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Juden:
Ab 1765 dürfen die Juden in Okriftel ihre Gottesdienste in einem Privathaus feiern.
1843: 29, 1905:49, 1910: 45 Juden
angeschlossen an Hattersheim
- Kultur ↑
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Schulen:
1581: Schule bzw. Kirchschule für Okriftel, Hattersheim und Eddersheim
1854: Bau der heutigen Albert-Schweizer-Grundschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
1103: 2 Mühlen im Besitz des Klosters St. Jakob
1697: Bau einer Mühle durch den Eddersheimer Oberschultheiß Bonnen
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Zoll:
1498 besitzen die Herren von Isenburg Atzung und Bede.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Okriftel, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11291> (Stand: 29.4.2024)