Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Herzogtum Nassau 1819 – 45. Hochheim
Weitere Informationen
Eddersheim
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Stadtteil · 93 m über NN
Gemeinde Hattersheim am Main, Main-Taunus-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
5,5 km südöstlich von Hofheim am Taunus
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Lage und Verkehrslage:
3,5 km südwestlich von Hattersheim, Eddersheim liegt auf einer Niederterrasse des Mains.
An der A 66 gelegen.
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Ortsform:
Wegedorf
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Ersterwähnung:
1145
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Siedlungsentwicklung:
Ein Gräberfeld an der Hattersheimer Straße lässt auf eine Besiedelung in der Zeit der Merowinger schließen.
1666 wird der Ort von einer Pestepedemie heimgesucht und 1681 werden bei einem Brand 22 Häuser zertsört.
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Historische Namensformen:
- Heddereshem, in (1145) [Mainzer Urkundenbuch 2,1, S. 139-141, Nr. 41]
- Edersheim (um 1282/83) (Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse 182)
- Edirsheym, von (1290) (Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,1 135)
- Wustenedernsheim (1290) [Nassauisches Urkundenbuch 1,2, S. 662-663, Nr. 1118]
- Edernsheim (1315) (Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1 II 28)
- Edirsheym (1332) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 162, Nr. 1965]
- Edirnsheim, de; in (1334) [Flug, Altmünsterkloster in Mainz, Urkundenbuch (auf CD), S. 194-195, Nr. 224]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1334)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3461888, 5544947
UTM: 32 U 461828 5543169
WGS84: 50.039593° N, 8.466935° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
436005010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1843: 1683 Morgen
- 1885 (Hektar): 452, davon 367 Acker (= 81.19 %), 27 Wiesen (= 5.97 %), 6 Holzungen (= 1.33 %)
- 1895: 451,8 ha
- 1961 (Hektar): 451, davon 0 Wald
- 1967: 451 ha
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Einwohnerstatistik:
- 1364: 57 Häuser
- 1723: 91 Häuser und 530 Einwohner
- 1817: 647 Einwohner
- 1885: 760, davon 11 evangelisch (= 1.45 %), 734 katholisch (= 96.58 %), 15 Juden (= 1.97 %)
- 1961: 2932, davon 685 evangelisch (= 23.36 %), 2190 katholisch (= 74.69 %)
- 1970: 4417 Einwohner
- 1987: 4492 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1604: Kurmainz, Dompropsteiamt in Mainz
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Dompropsteiamt in Mainz (Eddersheim gehört eigentlich zum kurmainzischen Anteil an der Grafschaft Königstein im oberrheinischen Kreis)
- 1803: Nassau-Usingen, Amt Hochheim
- 1814: Herzogtum Nassau, Amt Wallau
- 1817: Herzogtum Nassau, Amtsbezirk Hochheim
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amtsbezirk Hochheim
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Landkreis Wiesbaden
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
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Altkreis:
Main-Taunus-Kreis
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Gericht:
- 1335: Schultheiß und Schöffen; Hof der Dompropstei vor dem Friedhof als Gerichtsstätte
- 1364: hohe und niedere Gerichtsbarkeit beim Mainzer Dompropst; Kriminalgerichtsbarkeit bei den Herren von Eppstein als Vögte der Propstei
- 1442: Schultheiß des Dompropst und Zentgraf der Eppsteiner für die Blutgerichtsbarkeit
- 1445: Weistum der Dompropstei
- 1453: Eppstein-Königstein als Gerichtsherr über Wunden, Kleiderzereissen, Dieb, Diebinnen und unrechte Gewalt und Frevel; Dompropst als Gerichtsherr über seinen freien Hof samt Erbe und Eigen
- 1573: nach einer Einigung zwischen Eppstein-Königstein und dem Mainzer Dompropst gemeinsame Ausübung der mittleren und niederen Obrigkeit
- 1816: Amt Höchst
- 1817: Amt Wallau; Amt Hochheim
- 1849: Justizamt Hochheim
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Hochheim
- 1867: Amtsgericht Hochheim
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Herrschaft:
1364: unter der Herrschaft des Mainzer Dompropst mit den Eppsteinern als Vögte
1433: unter der Vogtei der Herren von Eppstein-Königstein
1445: Dompropst als oberster Herr
1453: Eberhard von Eppstein-Königstein las oberster Herr
1573: Einigung zwischen Dompropst und Eppstein-Königstein: Malefizobrigkeit bei Eppstein-Königstein aber Verpflichtung r Huldigung gegenüber dem Dompropst
1803: Nassau-Usingen
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Gemeindeentwicklung:
Am 01.07.1972 schließt sich Eddersheim mit Okriftel und Hattersheim zur Gemeinde Hattersheim zusammen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1145 weist Abt Werner I. von St. Alban dem Cellear seines Klosters nicht näher spezifizierte Einkünfte aus Eddersheim zu.
- 1315 schenken die Frankfurter Bürger Wigele von Wanebach und Wygele Frosch St. Klara in Mainz eine Hufe Land zusammen mit einem Wald.
- 1322 hat das Kloster Arnsburg hier Besitzungen.
- 1331 besitzt der Deutsche Orden in Sachsenhausen hier 9 Morgen Land und 15 Morgen Weinberge.
- 1332 hat Konrad von Sulzbach hier Güter als Lehen der Mainzer Dompropstei inne.
- 1334 verzichtet Bingela von Eddersheim gegenüber dem Altmünsterkloster in Mainz gegen eine lebenslängliche Darreichung von fünf Malter Getreide jährlich auf alle Ansprüche an ihren Gütern in Edersheim.
- 1335 befindet sich in Eddersheim ein Hof der Dompropstei.
- 1358 besitzt das Kloster Arnsburg hier einen Hof.
- 1364 gehört dem Dompropst die Grundherrschaft zu Eddersheim.
- 1407 vergibt das Kloster Altmünster 2 Hufe Land samt Haus, Hof und Backhaus als Erblehen.
- 1417 verkauft Johann von Dernbach 35 Morgen Land an den Deutschen Orden in Sachsenhausen.
- 1470 hat das Mainzer St. Albansstift hier Besitzungen.
- 1487 gibt das Kloster Arnsburg einen Hof zur Pacht.
- 1502 erwerben die Mainzer Kartäuser 1/2 Hufe Land.
- 1531 gibt das Mainzer St. Moritzstift 1/2 Hufe als Lehen aus, welches als Pfandgut an das Stift heimgefallen ist.
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Zehntverhältnisse:
1322 befreit Gottfried von Eppstein das Kloster Arnsburg von allen Abgaben.
1442 gehört die Bede dem Mainzer Dompropst.
1790 bezieht der Dompropst den Zehnten von einem Teil der Äcker, während vom anderen Teil 2/3 an St. Alban und 1/3 des Zehnten an den Eddersheimer Pfarrer gehen.
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Ortsadel:
1290: Arnold genannt von Edirsheym
1300: Volrad armigeri de Edernsheim
1335: Dudo von Edirsheym
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1407: Martinskirche
- 1460: Kaplan
- 1652: Weihe der neuen Kirche (alte 1622 zerstört)
- 1659: eigener Pfarrer
- 1728-1741: Kirchenneubau
- 1931: Erweiterung der kath. Pfarrkirche
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Patrozinien:
- Martinus
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Pfarrzugehörigkeit:
Eddersheim ist bis ins späte 16. Jahrhundert ein Filial von Okriftel.
1595 wird der kath. Pfarrer des Ortes verwiesen und der Pfarrei in Flörsheim zugeteilt.
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Patronat:
1364 gehört das Patronat dem Mainzer Dompropst.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation: um 1545
Katholischer Bekenntniswechsel: ab 1604
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Kirchliche Mittelbehörden:
Seit 1107 zum Dekanat Eschborn, Archidiakonat St. Peter in Mainz gehörig.
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Juden:
1833: 13, 1905: 11 Juden
zur Gemeinde Flörsheim
- Kultur ↑
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Schulen:
1626: Schulmeister
1656: erneute Nennung eines Schulmeisters
1660: Schulbau
1824: Errichtung des neuen Schulhauses
1910/11: Neubau des Schulgebäudes
1971: Errichtung der Grundschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Eddersheim, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11315> (Stand: 29.4.2024)