Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Maquard II. von Bickenbach
(vor 1246–1288)

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GND-Nummer

1104862441

Bickenbach, Maquard II. von [ID = 9600]

* vor 1246 Burg Bickenbach (?), † 29.6.1288 Fulda (?), katholisch
Mönch, Dekan, Abt
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Marquard
  • Markward
  • Bickenbach, Marquard von
  • Fulda, Abt Marquard II. von Bickenbach
Wirken

Werdegang:

  • kurz vor 1246: Geburt und erste Lebensjahre wohl in der Vaterburg Bickenbach
  • danach Ausbildung an unbekanntem Ort
  • frühestens 1273: Eintritt in das osthessische Benediktinerkloster Fulda unter Abt Bertho IV. von Bimbach
  • Spätestens 1284: Aufstieg zum Dekan des Klosters, womit er neben dem Großpropst das zweitwichtigste Amt nach dem Abt innehatte.
  • Frühjahr 1286: Um die weltliche Administration des Klosters zu beenden, verzichtete der Abt geschickt auf sein Amt und ermöglichte so die Wahl des durch seine Position mit dem Konvent vertrauten Dekans zum Nachfolger, der nun als Marquard II. selbst regieren konnte
  • 22.6.1286 Bestätigung seiner Wahl durch Papst Honorius IV., der gleichzeitig den neuen Bamberger Bischof Arnold von Solms mit der Abtsweihe beauftragte
  • März 1287: Auf dem Reichstag zu Würzburg bat der Fuldaer Abt erfolgreich viele Bischöfe um die Verleihung eines Ablasses zugunsten des Wiederaufbaus der durch einen Brand zerstörten Klosterkirche.
  • Als Territorialfürst sicherte Marquard II. die Grenzen des Hochstifts durch Befestigungen (so in Herolz), löste das befestigte Dorf Neidhartshausen ein, erwarb die nahe Burg Fischberg und zerstörte die aufrührerische Burg Steinau an der Haune.
  • Außerdem senkte er die hohen Schulden erheblich, die seine Abtei länger bei Juden hatte.
  • Daneben ging es ihm um die Reform seines Klosters mit der Verabschiedung von Statuten (1288) vor allem über den Genuss von Fleischspeisen und das Chorgebet
  • 29.6.1288: Tod Marquards II. laut „Chronica Fuldensis“ durch vergiftete Handschuhe, die eine Zauberin sechs Tage zuvor (23. Juni) überreicht und eine immer umfangreichere Lähmung hervorgerufen hätten (Verdeckung eines Mordes durch den Konvent?).

Funktion:

  • Fulda, Dekan, (spätestens) 1284-1286
  • Fulda, Abt, 1286-1288 (als Marquard II.)

Lebensorte:

  • Bickenbach (Burg); Fulda
Familie

Vater:

Bickenbach, Gottfried I. von, 1211-1245

Mutter:

Dhaun, Agnes von, † vor 1254, Tochter des Konrad II. von Dhaun, Wildgraf

Verwandte:

  • Dhaun, Konrad II. von <Großvater mütterlicherseits>, 1194-1263, Wildgraf
  • Dhaun, Gerhard I. von <Onkel mütterlicherseits>, Erzbischof von Mainz (1251-1259)
  • Dhaun, Konrad II. von <Onkel mütterlicherseits>, Bischof von Freising (1258-1278/79)
  • Dhaun, Heinrich von <Onkel mütterlicherseits>, Abt von St. Maximin in Trier
  • Dhaun, Simon von <Onkel mütterlicherseits>, Propst von St. Mauritz in Mainz
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bickenbach, Maquard II. von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1104862441> (Stand: 28.11.2023)