Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Feldpostbriefe des Gießener Assistenten Ernst Hoby, 1915-1916

Abschnitt 3: 27.7.1916: Feldpostbrief (Auszug)

[197-198]
Polt , 27. Juli 1916.

. . . und wenn wir an das Gute im Menschen nicht mehr glauben könnten, wie könnten wir noch an Gott glauben? Es kommt in der höchsten Potenz auf das hinaus: Wer an mich glaubt, der glaubt an den, der mich gesandt hat. Da hast Du recht: Lieber zehnmal übers Ohr gehauen werden. So was macht sich freilich nicht in der Wirklichkeit bezahlt, oder vielmehr in der Welt. Das gleicht sich auf ganz anderem Gebiete aus. — —

Aus der „Verfügung für den Fall des Todes".

Nun nur noch eine Bitte: Mich nicht durch erdenbindende Gedanken zu hemmen. Nicht denken, ich sollte da sein, mich nicht hereinziehen [S. 198] ins Erdenreich. Aber mit Liebe helfen, daß ich weiterkomme und dieses kurze Leben ein Gewinn bedeutet. Ich sehne gewiß nichts mehr herbei als Fortschritt der Menschheit, und wenn ich hoffe, etwas getan zu haben in diesem Leben, so ist es die Nichtunggabe fürs nächste gewesen in diesem Sinne.


Personen: Hoby, Ernst
Orte: Polt
Sachbegriffe: Studenten · Feldpost · Feldpostbriefe
Empfohlene Zitierweise: „Feldpostbriefe des Gießener Assistenten Ernst Hoby, 1915-1916, Abschnitt 3: 27.7.1916: Feldpostbrief (Auszug)“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/70-3> (aufgerufen am 27.04.2024)