Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

(1482 - 1492)

Kloster Hachborn verleiht den Mönchhof vor Hachborn

Regest-Nr. 10188

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Schunder, Die oberhessischen Klöster, S. 416 f. Text 6.
Regesten: Schunder, Die oberhessischen Klöster, S.
Regest
Reynhart Gnyp, Propst des Kloster in Hachborn, Liese von Nordeck, Äbtissin in Hachborn, verleihen Hen Susekorp, der Wander Albert und Hen Susekop auf dem Neuen Hof den Mönchshof vor Hachborn gelegen für 15 Jahre, wofür die genannten Männer dem Kloster den vierten Teil schulden. Außerdem sind sie verpflichtet, einen Wagen mit vier Pferden zu stellen. , zwischen St. Michaelstag und Ostern müssen sie außerdem alle vierzehn Tage und zu weiteren Terminen im Jahr Holz fahren. Sie müssen dem Kloster einen Garten anlegen und mit Kräutern und mit oley. Sie sind weiter verpflichtet drei Wagen mit Heu nach Marburg in den Renthof zu bringen und für das Kloster Schweine und Kühe zu hüten und im Herbst mit ihren eigenen zusammen in den Wald zum mästen führen. Für das Kloster und das Dorf Hachborn sind sie verpflichtet einen Eber und einen Ochsen zu halten. Das Kloster behält sich den Garten hinter der Scheune, die Kolsbachwiese, die Weschbornwiese und die Strytecker im Ebsdorfer Feld für sich.
Originaltext
Wye hernach geschreben, mit namen Reynhart Gnyp, zu deser zyden probist, frauwe Lyse von nordecken, meystern, und gantz convent des closters Hacheborn, ordens von Prymonßstracin, beken vor allermenliche in desem breff, das mer eyntrylich geluhen hon und in craff dysß bryff verlihen in unßers clostirs notz desen nachgeschreben mennern, myt namen Hen Susekorp, der Wander Albert in der Santmoln und Hen Susekorp uff den Nuen Hoeff unsirs Monichhobe gelegen vor Hachborn in der feltmark funffzen jar lang nach dat(um) des briffs und solden die egenanten menner uns und unssem closter darvon und uff geben verden teyl in allen velden, was sie darinne sewen und das heymfuren in unnser closter und behelttenes an allen unsern schaden. Item auch solden und wollen sie unserm gnedigen hern den wagen halden czulich mit veer pherden sonder alle zuduen und schaden. Item auch sollen dieselben mener unsß und unssem closter alle veertzehen tage 3 fuder 3 holtzes fueren von sant Michels dack an byß uff den helgen Osterdak. Item sie sollen auch unsß fortmehe uff alle sent Walpertag 3 fueder holtz und vor dem helgen Pingistage 3 fueder und vor sant Jacobstag 3 fueder und vor unsser Kermes 3 fueder und vor dem hellgen Cristag 3 fueder. Item auch sollen unsß dieselben menner eyn gartten wolle tungen, erbeiden und wolle bereyden und solden denselben unsß halbe mit crude seczen und das ander halbe uns sewen mit oley an alle unsß zuthun und sachden und das alle thun zu rechter ziet. Item vortmer so sollen dieselben abgeschreben menner in erren wesen nehmen 3 wagen vol hauwes und sollen die gin Marckborck furen in unssers gnedigen herrn renthob zu renthauwe auch an allen unssern schaden. Item auch so sollen dieselben menner halden eyn gemeyn herthen unssem closter, unssern schwyne und kuwe huden solden und mit ern usß- und intryben an alle unssern schaden. Item dieselben menner solden auch halden eyn ossen und eyn eber unsß und dem gantzen dorff Hchborn unsß und een selbest an alle unssern schaden und zuthun. Item mer haben auch unssem closter usßgezoghen und behalden den gartten hender der grossen schuwer. Item mer han uch usßgezoghen die Kolsbachwessen under dem flosße, do der wegk dorchgehet. Item die Weschbornwesen, die do liget an dem diche, ist auch unsser frye abe. Und wasß dieselben wessen tragen an hauwe, alt graß und grumat und wan das gemacht ist, so sollen sie dieselben alle fornter in unsser closter und behelttenes an alle unsern schaden. Item mer han auch unsser Varbach usßgezoghen, das keyn landsedel ader hoffeman darin salle farn ader holtz darusß fuern sonder unssern wessen und wellen ader geheß. Und wan der walt auch eychiln ader eckern hat, so sollen sii unß und unssers closters schwene darinne huden mit den ern an alle unssern schaden. Were eß auch, das der walt also velle eycheln ader eckern hette ader gewone, das die schwyn sie necht alle verzern konden, solich oeberntz und notz von eycheln ader eckern solle unß und unssem closter zu scheyn komen und necht den hoeffmenern. Item auch sollen die genanten mener unß in der Vorbauch zu seen und wan sie eyn darin fonden hon, den solden sie penden und unß die pande zu hues brenchen. Item die Strytecker im Ebesterffer feld gellegen ist auch ußgezogen dem closter. Item auch sollen dieselben unsser lantsedel und hoeffemener keyn lantschafft ader erschaeff abreden bye unssen guttern. Item so moghen dieselben unsser lantsedel in dem hobe buwen, abe es not werte, das sold man inne ablegen noch erkentenes fromer lude. Item die gutten unsser hoeffemener solden auch den floß in dem hobe uffrechtig halden, so dick das not ist, an alle unsser zudun und schaden.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hachborn, Priore, Reinhard Gnyp · Hachborn, Äbtissinnen, Liese von Nordeck · Susekorp, Hen · Wander, Albert

Weitere Orte

Hachborn, Propst · Hachborn, Kloster · Marburg, Renthof · Hachborn, Dorf · Hachborn, Garten hinter der großen Scheuer · Hachborn, Weschbornwiese · Hachborn, Mönchhof · Hachborn, Kolsbachwiese · Ebsdorfer Feld, Strytecker

Sachbegriffe

Pröpste · Konvente · Klöster · Nonnen · Prämonstratenser · Lehen · Lehen, zeitlich begrenzte · Dienste, Spann- · Pferdewagen · Frondienste, Holzfuhren · Zahltermine · Flurnamen · Gärten, Bearbeiten von · Renthöfe · Dienste, Vieh hüten · Schweine · Faselvieh · Ochsen · Eber · Wiesen · Gräser, Ernten von · Stroh · Landsiedel · Hofmänner · Wegerechte · Vieh, Mast von · Schweine, Mast mit Eckern

Textgrundlage

Regest

SH

Stückangaben

Schunder, Klosterarchive 3

Original

Schunder, Klosterarchive 3

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10188 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10188> (Stand: 05.05.2024)