Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

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Anna Elisabeth Schmidtborn 1687, Usingen

Usingen · Gem. Usingen · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Usingen

Gebäude / Areal:

Usingen, Evangelische Pfarrkirche

Angaben zum Standort:

Befand sich ursprünglich im Kircheninneren „nahe dem Ratsherrnstuhl“.1)


  1. So Dienstbach, Stadtkirche Sp. 54 nach Kirchenbuch; man weiß nicht, wo genau das Gestühl stand, aber wegen des Ranges gewiss in der Nähe von Chor und Altar.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Wurde nach 1836 an die südliche Außenwand der Kirche versetzt, wo sie aufrecht eingebaut ist.

Merkmale

Datierung:

1687

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

94 x 216 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

(A, B) 2,5, (W) 2 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabplatte der Anna Elisabeth Schmidtborn. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein. Auf der Randleiste ist die weitestgehend zerstörte Grabbezeugung (A) eingehauen, im Feld das gereimte Grabgedicht (B) in 20 Zeilen. Darüber ist ein Allianzwappen aufgelegt, dessen Wappenbeischrift mittels zugehöriger Initialen auf gefalteten Schriftbändern (W) darunter steht. Durch die Anbringung im Freien ist die Oberfläche der Platte weitgehend mit Textverlusten abgeplatzt, vor allem bei (A). In jüngerer Zeit wurde die Grabplatte mit roter Farbe angestrichen. Trenner sind Quadrangel auf Zeilenmitte.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Enthaltene Wappen:

Schmidtborn2) / Vietor3)


  1. Holzeimer mit Henkel.
  2. Von Fluss geteilt, oben Laubbaum, unten Küferschlegel; Helmzier: wachsender Mann mit Schlegel in der erhobenen Rechten.

Dargestellte Personen:

Anna Elisabetha Vietor, Tochter eines Gießener Notars, heiratete 1653 den in Inschrift (A) genannten Georg Heinrich Schmidtborn, der, 1629 in Saarbrücken geboren, 1660 Hofkeller und Rentmeister in Usingen und von 1671–1697 Amtmann in Usingen war.4) Das Ehepaar ließ 1668 sein Wohnhaus in der Obergasse 15 erbauen (Kat.-Nr. 330). Anna Elisabetha starb am 2. Juli 1687.5) Ihr um 1658 geborener Sohn Philipp Ludwig, der Stifter des Denkmals, war nach seinem Theologiestudium in Gießen 1683 von Fürst Walrad von Nassau-Usingen zum Hof- und Feldprediger in Usingen und den Niederlanden bestellt worden; ab 1687 wirkte er bis zu seinem Tode 1737 als Pfarrer in seiner Heimatstadt.6)


  1. Vgl. HHStAW 135, Usingen II b 4, Amtmannsbestallungsbuch zu Georg Heinrich Schmidtborn (1682), o. pag.; Kaethner/Kaethner, Usingen 296, Nr. 16.
  2. Ev. KiBu Usingen, Bd. Sterbefälle o. fol.; freundl. Hinweis von Herrn Helmut Fritz, StaA Us.
  3. Kaethner/Kaethner, Usingen 325, Nr. 12.

Sonstiges:

Das Grabgedicht (B) verknüpft die Leib-Seele-Trennung und die Auferstehungshoffnung mit einer Leseranrede. Darin wird die Mahnung an den Leser zu einem eigenen gottgefälligen Leben formuliert, um das ewige Himmelreich zu erlangen.

Inschrift

Umschrift:

A [HI]E[R RUHET DIEa) WEIL(AND)] · / W[OHL]EDLE GROSEHR

U(ND) [T]U[GEN]DS(AME) FR(AU) · [ANNA] · ELIS(ABETH) SC[HMI]D-

[BORNIN / GEB(ORNE) VIETOR – – – / HENR(ICH) SCHMIDT-

BORN HOCHGR(ÄFLICH) USING(ISCHER) RATH U(ND) AMPT-

MANNS – – –]

B GRABSCHRIFFT /

DIES FROMME TÜG[EN]DSAM’b) MAT[RON] /

DES WEIBLICHEN G[ES]CH͜LECTESc) CR[ON] /

DE[R T]ODT HAT IN [DIE] ERD GEBRAC[HT] /

D[URCH] SEINER SCHAR[PFF]EN SENSEN MA[CHT] /

[SIE B]LEIBT MIT DI[ESEM ST]EIN BEDE[CKT] /

BIS [UN]SER HEILA[ND SIE E]RWECK[T] /

OB[WO]HL DER LEIB [HIER G]AR VERDIR[BT] /

L[EBT DO]CH IHR SEE[L WO] NIEMAND S[TIRBT] /

ME[RK L]ESER ·d) UN[SER BR]ECHLICH[KEIT] /

UN[D MAC]HE DICH [NOCH] HEUT BE[REIT] /

D[U MUS]T IA AU[CH VON] DIESE[R WELT] /

S[CHAFF] DAS DU [KOMPST INS] HIM͜MEL[SZELT] /

[ZUMe) U]NST[ERBLICHEN NACH]RUH[M] / SEINE[R ALLEZEIT

HERTZLICH LIEBGEWE/SENEN FRAU MUTTER / AUFGERICHTET

VON / PHILIPPS LUDWIG SCHMIDTBORN / HINTERLASSENEN

HOCHBETRÜBTEN / SOHN 1687 / D. KLEIN H R M M VIIIf)#Die Bedeutung der Buchstabenfolge nach KLEIN ist nicht erschlossen. Bei dem Namen D. KLEIN könnte es sich um den des Herstellers handeln, so Bohris und Fritz. In diesem, aber auch im umgekehrten Fall könnte man H R M(ACHTE) M(ICH) auflösen.]

W [G(EORG)]g) · H(EINRICH) · S(CHMIDTBORN) · // A(NNA) ·


  1. Rechts der Mitte steht wohl ziemlich sicher ein O, das nicht in die Lesung von Bohris passt.
  2. Mit Auslassungszeichen.
  3. Sic!
  4. Über dem Trenner ein langer Schrägstrich, so als wollte der Hersteller ein Ausrufezeichen setzen.
  5. Nach größerem Durchschuss gestaffelte Zeilen.
  6. Bohris: „durch Verwitterung unlesbar“, ergänzt nach der Biografie.

Kommentar:

Ergänzt nach Bohris (A, B, W).

Deutsche Reimverse (B).

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

Wappen:

Schmidtborn / Vietor

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 386.

Zitierweise
„Anna Elisabeth Schmidtborn 1687, Usingen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2554> (Stand: 20.3.2023)