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Grabdenkmäler

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Hans Duchmann 1649, Flörsheim

Flörsheim · Gem. Flörsheim am Main · Main-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Flörsheim

Gebäude / Areal:

Flörsheim, Katholische Pfarrkirche St. Gallus

Angaben zum Standort:

Der genaue Standort ist nicht bekannt.

Merkmale

Datierung:

1649

Typ:

Epitaph

Material:

Eisen

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Epitaph aus Eisen („tabula ferrea“) für Hans Duchmann. Höchstwahrscheinlich war die Inschrift zeilenweise angeordnet, doch gibt der Gewährsmann über die Gestaltung und Ausführung keine Auskunft. Die Inschrifttafel ging möglicherweise nach dem 1766–68 errichteten spätbarocken Neubau der Pfarrkirche verloren.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Dargestellte Personen:

Der Familienname ist in Flörsheim erstmals 1431 urkundlich belegt; zahlreiche Nachkommen sind im Flörsheimer Kirchenbuch und anderen ortshistorischen Quellen zu finden.1) Bislang wurde der Hauptmann mit dem um 1620 in Flörsheim als Sohn des Schultheißen, Schöffen und Handwerkers Lorenz Duchmann († 1658)2) geborenen Johann (Hans) Duchmann3) identifiziert, dessen Tod am 30. April 1658 jedoch gesichert ist. Das in der Inschrift mitgeteilte Sterbedatum zwingt diese Identifizierung zu korrigieren. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um den älteren Johannes „Cassius“ Duchmann, Sohn des Peter Duchmann († 1603) und der Katharina Schott. Seine bisherigen Vitaldaten 1575–16244) müssen nur im Sterbedatum korrigiert werden, da der für diese Person bisher unsicher überlieferte Sterbetag 19. Dezember 1624 anhand des Flörsheimer Kirchenbuches nicht bestätigt werden kann; das Kirchenbuch weist für die Jahre 1647–1652 eine Lücke in allen Eintragungen auf, so dass der vorstehende Todestag erneut nicht zu verifizieren ist. Bei einer Erbschaftsangelegenheit, die im Flörsheimer Gerichtsbuch zum 26. Mai 1682 eingetragen ist, findet sich das Vermächtnis der verstorbenen Witwe Katharina des „edtlen und Manhafften Herrn Hans Duchmanns, Hauptmann“5), das auf diesen Johann Cassius zu beziehen ist.

Duchmann diente im bayrischen Regiment zu Fuß des Obersten und Generalwachtmeisters Franz (später Freiherr von) Royer (Rouyer) aus Luxemburg; diese Truppe war in der letzten Dekade des 30jährigen Krieges in Süddeutschland aktiv.6)


  1. Zur Ersterwähnung des Familiennamens zu 1431 Dez. 20 siehe HHStAW 104, 32; zu den Generationen vgl. die Internet-Präsentation http://www.duchmann.net, „Duchmann-Vorfahren“ – Familienchronik von 1403 bis heute (Stand: 18.11.2014).
  2. Ebd. Familienchronik Nr. 2048.
  3. Ebd. Familienchronik Nr. 2048 i.
  4. Ebd. Familienchronik Nr. 4502 iii.
  5. Freundl. Hinweis von Herrn Wilhelm Duchmann, Hattersheim, vom 01. Dez. 2009 per email, ohne weitere Angaben.
  6. Vgl. Kurzinformation unter http://www.30jaehrigerkrieg.de/16371 Stichwort: Royer (Rouyer), Franz Freiherr von (Stand: 26.11.2012), Artikel von Bernd Warlich.
Inschrift

Umschrift:

Allhier ruhet Hans Duchmann ihro Römisch Kayserl(ichen) Majestät und ihro

Durchleücht in Bayern unter dem löblichen Regiment des General Roüers ge-

wesener wohlbestellter Hauptmann, hatt dieses in seinem leztena) befohlen zu

machen, istb) Gott dem Herrn entschlaffen den 13ten Septembris 1649 ·


  1. Sic! Es folgte wohl willen; bei Würdtwein keine Fehlstelle angezeigt.
  2. Sic! Es folgte wohl in; bei Würdtwein keine Fehlstelle angezeigt.

Kommentar:

Nach Würdtwein.

Nachweise

Literatur:

  • Würdtwein, Epitaphienbuch (HHStAW, Abt. 1098, Nr. 465), 299.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 258.

Zitierweise
„Hans Duchmann 1649, Flörsheim“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2515> (Stand: 20.3.2023)