Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Johann von/zum Landeck 1521, Rod an der Weil

Rod an der Weil · Gem. Weilrod · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Rod an der Weil

Gebäude / Areal:

Rod an der Weil (Weilrod), Evangelische Pfarrkirche

Angaben zum Standort:

Der Beschreibung des Pfarrers Wilhelm Hell von 1634 zufolge – „vor der Cantzel zur lincken handt hengt ein adelich wapen uf einer runden höltzern taffel gemahlet“ – war in der Kirche also ein farbig gefasster hölzerner Totenschild aufgehängt.

Merkmale

Datierung:

1521

Typ:

Totenschild

Material:

Holz

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Totenschild1) des Johann von/zum Landeck. Farbig gefasster hölzerner Totenschild. Zu sehen war das Familienwappen des Verstorbenen und der auf dem Rand wohl in einer Zeile umlaufend aufgemalte Sterbevermerk („runde uberschrift“). Zur Zeit der Aufzeichnung war der Inschriftenträger bereits „sehr verblichen“. Form der Worttrenner nicht zu ermitteln.


  1. Von Kaethner/Kaethner fälschlich für eine Grabplatte gehalten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

adlige Personen

Enthaltene Wappen:

Landeck3)


  1. Aus der verklausulierten Beschreibung Hells lässt sich ermitteln: in Rot ein grauer (oder fleischfarbener) ausgestreckter Arm, in der Hand ein blauer Ring; als Helmzier 2 Arme, in den Händen jeweils ein blauer Ring. Nach Zobel, Wappen, Taf 187: 2 gekreuzte Arme (Grauschattierungen von mit 8 Schindeln belegtem Schild und Wappenbild), in den Händen (natürlich gefärbt) jeweils ein blauer Ring; kein Helm.

Dargestellte Personen:

Die niederadlige Familie von Landeck ist als Rechtsnachfolgerin der von Rheinberg zwischen 1477 und 1545 urkundlich in Rod an der Weil belegt;4) 1486 erscheint sie als Wohltäter der Pfarrei, die 1279 urkundlich zum ersten Mal genannt wird.5) Johann von Landeck ist 1514 gemeinsam mit seinem Bruder Ebert urkundlich bei einem Erbkaufgeschäft erwähnt.6)


  1. Kaethner/Kaethner.
  2. Vgl. Kleinfeldt/Weirich, Kirchenorganisation 181, Nr. 34.
  3. Vgl. HHStAW 135, U 143 zu 1514 Mai 30.

Sonstiges:

Pfarrer Wilhelm Hell beschrieb am 10. Februar 1634 unter der Überschrift „Alte Monumenta“ die wenigen in seiner Pfarrkirche erhaltenen Denkmäler. Neben dem Totenschild berichtete er von drei Tafelbildern, die im Chor der Kirche aufgehängt waren, von denen eins vom Hochaltar („so ufm altar gestanden und nunmehr an die Wand geheftet“) stammte. Gleichzeitig übermittelte Pfarrer Hell auch die Inschrift am Roder Pfarrhaus von 1522 (Kat.-Nr. 73).

Inschrift

Umschrift:

ANNO · D(O)M(INI)a) · MDXXI · DES · FERDENb) · DAGS · DES ·

MANETSc) · OCTOBRIS · STARB · DER · EDLE · IOHANN · V(ON) ·

LANDECK · DEM · GOT · GNEDICK · SEIN · WOLLE.


  1. So auch schon Kaethner/Kaethner nach der Handschrift.
  2. Sic! Für VIERTEN.
  3. Sic! Für MONATS.

Kommentar:

Nach Hell.

Schrift:

Frühhumanistische Kapitalis oder Kapitalis2)#Kapitalis, frühhumanistische


  1. Pfarrer Hell gab die Inschrift offenbar nach dem Original in Großbuchstaben wieder; daher ist eine Kapitalis anzunehmen; dann handelt es sich um einen frühen Beleg einer Kapitalis im Bearbeitungsgebiet, vgl. Einleitung Kap. 5. Eine Beurteilung der Formensprache und eine Kategorisierung der Schrift ist damit nicht gegeben.
Nachweise

Literatur:

  • Hell, Wilhelm: Rodt an der Weilen Verzeichnet den 10. Februarii 1634 a me Guilhelmo Hellio pastore RhodaVillano. Handschr. 1634, enthalten im Konvolut „Pfarr-Gefälle zu Rodt an der Weyl 1410–1732“ (HHStAW, Abt. 135, Rod an der Weil 1b), Bl. 5.
  • Kaethner, Rudi H./Kaethner, Martha: Geschichte des Landstein. Als Manuskript von den Verfassern vervielfältigt. Gemünden 1984, Weilrod S. 323 (nach Hell).

Wappen:

Landeck

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 70.

Zitierweise
„Johann von/zum Landeck 1521, Rod an der Weil“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2453> (Stand: 20.3.2023)