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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Anna Elisabetha und Christina Agneta Siricius (Schwestern) 1668, Gießen

Gießen · Gem. Gießen · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Gießen

Gebäude / Areal:

Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).

Außen an der Nordwand der Friedhofskapelle.

Merkmale

Typ:

Epitaph

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

85 x 155 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

2-5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Weiteres Maß: Tiefe 16 cm.

Der hochrechteckige Stein mit glatten Rändern wird von zwei querrechteckigen Inschriftfeldern geprägt, die sich über beziehungsweise unterhalb des mittleren Wappenbereiches befinden.

Die obere Inschrift (A) ist, wie auch die untere (B), in leicht vertieftem Feld ausgearbeitet. Beide Inschriften werden umgeben von relativ glatten, erhabenen Randstreifen, die sich jeweils über den vier Ecken zu eingerollten Ornamentformen herausbilden und dabei Knorpelwerk zeigen. Die Rahmung der unteren Inschrift ist im unteren, waagrechten Bereich abgestoßen und am rechten Rand zerstört.

Im Zentrum des mittleren Teiles zeichnet sich eine erhabene, glatte Rundform, ein Tondo, ab, der zwei Wappen unterhalb einer perspektivisch – quasi als Helmzier – wiedergegebenen Krone umfängt. Die Krone wird im Sinn der Krone des Lebens nach den biblischen Texten Jakobus 1, 12 und Offenbarung Johannis 2, 10 zu deuten sein. Die Felder nach den Rändern hin werden von figürlichem und ornamentalem Schmuck gefüllt, der im Zusammenspiel mit den Inschriftumrahmungen den dreigeteilten Stein optisch zusammenfasst. Er wird gebildet von Voluten sowie von zwei im Profil wiedergegebenen, nach außen gerichteten Engelsköpfen mit geschlossenen Augen und über den Schultern gewellten Haaren. Ihre stilisierten, zum oberen Rand geführten Flügel sind nicht gefiedert, sondern von glatten, den Ornamenten nicht unähnlichen Formen bestimmt.

Der Stein wurde von Eva Broschek (s. Literatur) der Werkstatt des Marburger Bildhauers Matthias Wenzel zugeschrieben.

Enthaltene Wappen:

Zwei Wappen mit Helmen unter einer Krone: im linken Schild ein belaubter Zweig mit nach oben wachsender Weintraube, im rechten Schild ein auf einem Löwen reitender und diesem in den Rachen greifender Knabe.

Das linke Wappen ist wohl dasjenige des Vaters Siricius, das rechte dasjenige der Mutter.

Nachweise

Literatur:

  • Broschek, Eva: Matthias Wenzel. Ein Beitrag zur mittelhessischen Bildhauerkunst im 17. Jahrhundert. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen NF 81 (1996), S. 227ff., hier S. 237

Personen:

Wenzel, Matthias

Orte:

Marburg

Sachbegriffe:

Bildhauer · Kronen · Wappen · Knorpelwerk · Engelsköpfe · Tondi

Wappen:

Siricius

Bearbeitung:

Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Anna Elisabetha und Christina Agneta Siricius (Schwestern) 1668, Gießen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1033> (Stand: 8.5.2009)