Hessische Biografie
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GND-Nummer
1130281493
Eusigheim, Wolfgang Dietrich von [ID = 9907]
- * um 1490 Franken, † 29.4.1558 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Fulda Stiftskirche, Grablege der Äbte, belegt 19.12.1523, katholisch
Mönch, Propst, Werkmeister, Hofkämmerer, Dekan, Abt, Pförtner - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Eusigheim, Wolfgangus Theodoricus ab
- Solnhofen, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Rohr, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Frauenberg bei Fulda, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Fulda, Werkmeister Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Holzkirchen, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Fulda, Hofkämmerer Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Fulda, Dekan Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Fulda, Abt Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Johannesberg bei Fulda, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Petersberg bei Fulda, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Thulba, Propst Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Fulda, Pförtner Wolfgang Dietrich von Eusigheim
- Wirken ↑
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Werdegang:
- um 1490 Geburt und Kindheit im fränkischen Adelsgeschlecht von Eusigheim
- nach 1500 Erziehung im Stift Fulda
- spätestens 1523 nach der Ausbildung Mönch in Fulda
- 19.12.1523 Priesterweihe in Würzburg
- 1532: Er urkundete nun als Propst des thüringischen Rohr.
- 1537: Eusigheim erschien in einer Urkunde als Propst auf dem nahe nördlich von Fulda gelegenen Frauenberg und als Werkmeister des Stifts Fulda.
- 1539-1544: Eusigheim war Propst der mainfränkischen Filiale Holzkirchen.
- 1545: Nachweislich kurze Tätigkeit als Hofkämmerer des Stifts Fulda.
- 1546-1549: Eusigheim wirkte wieder als Propst von Holzkirchen.
- 1549: Wahl zum Dekan des Stifts Fulda
- 28.1.1550: Nach dem Tod des Abtes wählte ihn das Stiftskapitel zum Nachfolger.
- 20.6.1550: Bestätigung von Eusigheims Abtswahl durch Papst Julius III.
- 22.12.1550: Kaiser Karl V. belehnte Eusigheim mit den Regalien.
- 1550: Das Stiftskapitel überließ dem neuen Abt auf Lebenszeit die fuldanahen Propsteien Johannesberg, Petersberg und Frauenberg sowie Amt und Schloss Giesel gegen dessen Übernahme der Bauernkriegsschulden des Stifts und der Schulden des Vorgängerabtes.
- 1550: Daneben besaß Eusigheim auch die Propstei Thulba
- Frühjahr 1552: Der protestantische Fürst Christoph von Altenburg erschien mit einem Heer in Fulda, erpresste vom Abt 10.000 Gulden und zwang ihn, die fuldische Stadt Lauterbach den Riedeseln von Eisenbach zurückzugeben
- 1553: Auch musste der Abt 10.000 Gulden bezahlen, um Hammelburg vor der Plünderung durch den Markgrafen Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach zu bewahren.
- 1555: Eusigheim war aus Personalmangel auch Inhaber des Pfortamts des Stifts Fulda.
- Frühestens 1554: Da die Situation des Hochstifts Fulda immer kritischer wurde, zog sich Eusigheim nach Frankfurt am Main zurück. Von diesem Exil aus bat er den Kaiser, zum Wohl des Hochstifts bereits zu Lebzeiten einen Koadjutor annehmen zu dürften
- 1557: Eusigheim konnte mit Zustimmung des Kapitels den Deutschordenskomtur Wolfgang Schutzbar genannt Milchling zum Koadjutor ernennen.
- 7.11.1557: Erst jetzt erhielt Eusigheim durch den Erfurter Weihbischof die Abtsweihe.
- 29.4.1558: Noch im selben Monat starb der Abt in seinem Exilort Frankfurt am Main.
- 2.5.1558: Nach seiner Überführung nach Fulda wurde er in der dortigen Stiftskirche beigesetzt, wo er in der Grablege der Äbte im östlichen Teil des Kreuzganges an der Westmauer der „Ratger-Basilika“ nahe des Bonifatiusgrabes seine letzte Ruhe fand.
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Funktion:
- Rohr, Propst, 1532 (Beleg)
- Frauenberg bei Fulda, Propst, 1537 (Beleg)
- Fulda, Werkmeister, 1537 (Beleg)
- Holzkirchen, Propst, 1539-1544
- Fulda, Hofkämmerer, 1545
- Holzkirchen, Propst, 1546-1549
- Fulda, Dekan, 1549-1550
- Fulda, Abt, 1550-1558
- Johannesberg bei Fulda, Propst, 1550-1558
- Petersberg bei Fulda, Propst, 1550-1558
- Frauenberg bei Fulda, Propst, 1550-1558
- Thulba, Propst, 1550 (Beleg)
- Fulda, Pförtner, 1555 (Beleg)
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Lebensorte:
- Franken; Fulda; Rohr; Frauenberg bei Fulda; Holzkirchen; Johannesberg bei Fulda; Petersberg bei Fulda; Thulba; Frankfurt am Main
- Familie ↑
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Vater:
Eusigheim, Sigmund von
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Mutter:
Thüngen, Else von
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dominikus Heller, Die Gräber der Fuldaer Aebte; in: Ders., Neue Studien zur Grabeskirche des heiligen Bonifatius, Fulda 1946, S. 58
- Josef Leinweber, Die Fuldaer Äbte und Bischöfe, Frankfurt am Main 1989, S. 102-112
- Schannat, Johann Friedrich: Historia Fuldensis, Frankfurt [am Main] 1729, Band 1, S. 261
- Zitierweise ↑
- „Eusigheim, Wolfgang Dietrich von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1130281493> (Stand: 29.4.2024)