Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 18. Witzenhausen
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- Anger in Berge
Weitere Informationen
Berge
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Ortsteil · 255 m über NN
Gemeinde Neu-Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
5 km nordöstlich von Witzenhausen
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Lage und Verkehrslage:
In flachem Talkessel an durchlaufender Straße kleines geschlossenes Dorf unter der oval ummauerten Kirche; westlich anschließend 2 Güter
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Ersterwähnung:
1093
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung der aufgelösten Gutsbezirke Berge und Neuenrode.
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Historische Namensformen:
- Berge (1093) [Fälschung XII] (Mainzer Urkundenbuch 1 Nr. 385)
- Berge (1144) (Mainzer Urkundenbuch 2, 1 Nr. 54)
- Berge (1152) [Fälschung J. Dolle, Papsturkunden in Niedersachsen und Bremen bis 1198, S. 197-202, Nr. 87]
- Berghe, in (1357)
- Bergk, daz halbe teil der dorffere (1440)
- Berga, zu (1544)
- Bergen, Dorf (1575/85)
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Bezeichnung der Siedlung:
- 1093: villula
- 1152: villa
- 1440: Dorf
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Ortsteile:
- In der Gemarkung: Ortsteil Neuenrode
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1959/63
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3562430, 5694848
UTM: 32 U 562331 5693009
WGS84: 51.3849° N, 9.895736° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636009010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 134, davon 70 Acker (= 52.24 %), 7 Wiesen (= 5.22 %), 44 Holzungen (= 32.84 %)
- 1961 (Hektar): 638, davon 356 Wald (= 55.80 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1569: 14 Hausgesesse
- 1681: 16 Mannschaften
- 1744: 104 Einwohner
- 1747: 19 Mannschaften mit 19 Feuerstellen
- 1885: 117, davon 115 evangelisch (= 98.29 %), 2 katholisch (= 1.71 %)
- 1925: 169 (alle evangelisch)
- 1961: 209, davon 152 evangelisch (= 72.73 %), 49 katholisch (= 23.44 %)
- 1970: 178 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Um 1570: Amt Witzenhausen
- 1575/85: Amt Ludwigstein
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1747: Amt Witzenhausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Leine-Departement, Distrikt Göttingen, Kanton Friedland
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Witzenhausen
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Gericht:
- 1569: Gericht von Bischoffshausen
- 1747: Niederes und peinliches Gericht von Bischoffshausen
- 1807: Friedensgericht Friedland
- 1814: Amt Witzenhausen
- 1822: Justizamt Witzenhausen
- 1837: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
- 1879: Amtsgericht Witzenhausen
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Neu-Eichenberg zusammengeschlossen, deren Ortsteil Berge seitdem ist.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1093: Graf Heinrich von Northeim schenkt laut einer Fälschung des 12. Jahrhundert dem Kloster Bursfelde unter anderem das Dörfchen Berge.
- 1144: Bestätigung durch Erzbischof Heinrich von Mainz, 1152 durch Papst Eugen III.
- 1382: Werner von dem Berge bestätigt Graf Herrn von Everstein die Belehnung unter anderem mit 2 Hufen und dem Zehnten zu Berge.
- 1418: Gottschalk von Plesse belehnt die von dem Berge unter anderem mit 2 Hufen zu Berge, wie diese sie zuvor von der Herrschaft Everstein zu Lehen hatten.
- 1440: Landgraf Ludwig belehnt die von Bischoffshausen mit dem halben Dorf Berge, Braunschweig dieselben mit dem Zehnten zu Berge.
- 1441: Zehnt zu Berge hessisches Mannlehen der Familie Kule
- 1444: Hermann von Bischoffshausen verpflichtet sich gegenüber seinem Lehnsherrn Jan von Plesse, die Lehnsgüter, die er an die von Hanstein verpfändet hat, darunter 2 Hufen und den Zehnten zu Berge, binnen 6 Jahren wieder einzulösen.
- 1446: Herzog Friedrich von Braunschweig belehnt die von Bischoffshausen mit Gütern zu Berge.
- Seit 1459 die von Bischoffshausen durch Hessen mit dem halben Dorf Berge, durch Braunschweig mit dem Zehnten zu Berge belehnt
- 1575/85: Dorf Berge gehört halb den von Bischoffshausen, dazu der Zehnte als ehemals plessisches Lehen.
- 1647: Die von Bischoffshausen versetzen der Landgräfin Amalia Elisabeth den Zehnten zu Berge.
- 1747: Berge Dorf der von Bischoffshausen
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Ortsadel:
1229 - 1646
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1357: Vizepfarrer
- Kirche: romanisch-gotischer Kern mit Erweiterungs- und Umbauten des 16./17. Jahrhundert
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Pfarrzugehörigkeit:
Bis 1499 Mutterkirche des Dorfes Besenrode
Eingepfarrt seit 1747 Neuenrode
Filiale seit 1571 Hebenshausen
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Patronat:
1440: Die von Bischoffshausen haben das Kirchenlehen zu Berge von Braunschweig als ehemals eversteinisches Lehen inne.
Patron noch heute von Bischoffshausen
Ende 16., Anfang 17. Jahrhundert: Präsentation zwischen Braunschweig und Hessen strittig
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Bekenntniswechsel:
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Wilhelm Lochase vor 22.11.1571-1576
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Kirchliche Mittelbehörden:
1357: Archpresbytariat Bisch(offs)hausen, später Geismar; Archdiakonat Heiligenstadt
1585: Superintendentur Rotenburg - Allendorf
1780 und 1872: Klasse Witzenhausen
1923 und später: Kirchenkreis Witzenhausen
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Cal. Br. 1 k Friedland 11f., 19.
- Cal. Br. 33 II A 5 Nr. 172.
- Cal. Or. 81 h Nr. 451 für Celle Or. 8 Bd. I Nr. 245 alle Staatsarchiv Hannover
- Kopiar Mariengarten Nr. 280 Landesbibliothek Hannover
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Berge, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5347> (Stand: 29.4.2024)