Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 18. Witzenhausen
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- Gerichtsplatz in Oberrieden
Weitere Informationen
Oberrieden
-
Stadtteil · 156 m über NN
Gemeinde Bad Sooden-Allendorf, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
7 km südöstlich von Witzenhausen
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Lage und Verkehrslage:
Auf breitem Geländevorsprung über der Werra die Kirche; darunter über der Einmündung des Riedbachs geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß, westlich über dem Bach 2 parallele Gassen, dazwischen Reste eines ummauerten Lindenplatzes mit Steintisch.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Bebra – Friedland ("Bebra-Friedländer-Bahn"; "Werratalbahn III") (Inbetriebnahme der Strecke 15.5.1876).
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Ersterwähnung:
1150
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Historische Namensformen:
- Riden, in (um 1150) [Dronke CD Nr. 819]
- Rhieden, de (1253)
- Reden (1253)
- Rieden (1271) [XVIII]
- Ryden, de (1271) [XVIII]
- Rieden (1370)
- Rydin, zu (1409)
- Ryeden, v. (1409)
- Rydden (1466)
- Ride (1592)
- Ober Rieden (1747)
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Bezeichnung der Siedlung:
- Um 1150: predium
- 1347: Dorf
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Umlegung der Flur:
1955/63
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Älteste Gemarkungskarte:
1722
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3564633, 5686384
UTM: 32 U 564534 5684549
WGS84: 51.308588° N, 9.925843° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636001080
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Flächennutzungsstatistik:
- 1961 (Hektar): 530, davon 104 Wald (= 19.62 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1466: 19 Hausgesesse
- 1543: 31 Hausgesesse
- 1575/85: 42 Hausgesesse
- 1681: 48
- 1747: 71 Mannschaften mit 72 Feuerstellen
- 1961: 673, davon 596 evangelisch (= 88.56 %), 74 katholisch (= 11.00 %)
- 1970: 652 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1466 und 1575/85: Amt Ludwigstein
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Witzenhausen
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Gericht:
- 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1807: Friedensgericht Witzenhausen
- 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Oberschultheißenamt Witzenhausen mit Justizamt Ludwigstein
- 1834: Justizamt Witzenhausen I
- 1837: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
- 1879: Amtsgericht Witzenhausen
- Gerichtsplatz von niedriger Sandsteinquadermauer im Dreiviertel-Rund umzogen, daran steinerner Tisch
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Herrschaft:
1347 und 1588: landgräfliches Dorf
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadt Bad Sooden-Allendorf als Stadtteil eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 1150: Kloster Fulda erhält von Graf Giso von Bilstein ein Gut zu Oberrieden.
- 1299: Heinrich von Ziegenberg läßt dem Erzbischof von Mainz Äcker zu Oberrieden als Entschädigung auf.
- 1327: Oberrieden ist zum Schloss Rusteberg leistungspflichtig.
- 1347: Berthold von Dörnberg und Heinrich von Worbis wollen das ihnen versetzte Dorf Oberrieden wieder freigeben.
- 1369: Landgraf Heinrich belehnt Wilhelm von Dörnberg mit Burglehen aus Oberrieden.
- 1370: Den von Netra wird durch Landgraf Heinrich das Dorf Oberrieden versetzt.
- 1374: Landgraf Heinrich verschreibt den von Dörnberg 60 Mk aus dem Dorf Oberrieden.
- Kurz nach 1376: Brun von dem Berge hat von Hessen Gefalle und Fischereinutzung zu Oberrieden als Burglehen.
- 1379: Landgraf Hermann verpfändet dem Lupold von Hanstein für 100 Mk das Dorf Oberrieden.
- 1409: Kloster Germerode verkauft dem Martin von Hanstein das Vorwerk zu Oberrieden.
- 1428: Die Gebrüder von dem Berge erhalten von Landgraf Ludwig Einkünfte und Besitz zu Oberrieden als Burglehen.
- 1438: Landgraf Ludwig belehnt Hans von Stockhausen mit Vorwerk zu Oberrieden.
- 1447: Die von Dörnberg werden durch Hessen mit Gütern zu Oberrieden belehnt.
- 1575/85: Allerlei Höfe, Zinsen und Güter als hessisches Lehen der von dem Berge.
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Ortsadel:
1252-1429
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1271: plebanus
- 1786-90: Kirche erbaut
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Patrozinien:
- Georg (Georgius)
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Pfarrzugehörigkeit:
1519: Pfarrer wohnt in Allendorf.
1539 - 48: von Allendorf versehen
1550 - 62: Pfarrer von Oberrieden versieht Wendershausen mit.
1562 - 75: Pfarrer wohnt in Allendorf; zum Kirchspiel Oberrieden gehören Wendershausen#636016140 und Ludwigstein.
Ab 1576: Pfarrer in Oberrieden mit Wendershausen
1654: mit der Versehung von Ellershausen beauftragt
1747 und jetzt: Oberrieden mit Filiale Wendershausen mit Flachsbachsmühle, Ludwigstein eingepfarrt
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Patronat:
1374: Landgraf Hermann überträgt dem Sohn Eckhardts von Rieden das beneficium ecclesiasticum zu Oberrieden.
1438: Landgraf Ludwig belehnt Hans von Stockhausen mit dem Kirchlehen zu Oberrieden, wie es dessen Schwiegervater Joh. von Rieden innehatte.
1447: von Dörnberg mit dem Kirchlehen belehnt und folgend bis 1929: Patronat im Wechsel von Dörnberg mit der Kirchenregierung
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Paul Töpfer 1537, auf Anordnung Landgraf Philipps Pfarrer der Dorfschaft Rieden
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archpresbytariat vielleicht Witzenhausen
Archdiakonat Heiligenstadt
1585: Sup. Rotenburg-Allendorf
1780 und 1782: Klasse Witzenhausen
1923: Kirchenkreis Witzenhausen
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Juden:
Flurname: "Judenkammer"
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Zoll:
1575/85: 3 Gulden Landzoll
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Cal. Or.100 Mariengarten Nr. 27. Staatsarchiv Hannover
- Kopiar Mariengarten Nr. 283, 287. LBH
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 106f.
- Buhse, Beschreibung des Dorfes Oberrieden bei Witzenhausen in wirtschaftlicher Beziehung, in: Landwirtschaftliche Zeitung für Kurhessen 1855
- Reccius, Oberrieden, S. 8f.
- Großmann, Kirche zu Oberrieden, S. 219-228
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 370, 529
- Zitierweise ↑
- „Oberrieden, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6621> (Stand: 29.4.2024)