Historisches Ortslexikon
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Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 3. Rennertehausen
Weitere Informationen
Bringhausen
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Ortsteil · 310 m über NN
Gemeinde Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
10 km nordwestlich von Bad Wildungen
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Lage und Verkehrslage:
Heutiges Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte am Südrand des Edersees. An der gebogenen Hauptstraße im Zentrum Kirche und Gasthof. Nördlich und nordwestlich des Dorfes um die Bucht des Edersees zahlreiche Campingplätze, Ferienhäuser und Ferienwohnungen. Einzige Verbindungsstraße nach Osten Richtung Edersee-Hemfurth (K 35)
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Ersterwähnung:
1196
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Weitere Namen:
- Alt-Bringhausen
- Neu-Bringhausen
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Siedlungsentwicklung:
Mit dem Bau der Edertalsperre 1908-1914 mussten die Bewohner der Dörfer Asel, Berich und Bringhausen umgesiedelt werden. Die alten Dorfstellen wurden aufgegeben und befinden sich heute auf dem Grund des Edersees. Der alte Dorfkern von Bringhausen befand sich nördlich des heutigen Ortes und war durch eine Brücke über die Eder mit Scheid verbunden. Die planmäßige Umsiedlung erfolgte 1913/14 am Hang über dem Edersee.
Teilweise von der Aufstauung betroffene Dörfer: Nieder-Werbe, Herzhausen
Weitere betroffene Kleinsiedlungen u. a.: Gut Vornhagen, Stollmühle, Bericher Hütte, Kloster Berich
Der Burgberg der Burg Bring wurde durch die Aufstauung der Eder zur Insel.
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Historische Namensformen:
- Brinighusen, de (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1036-1039, Nr. 637]
- Bruninghusen, de (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1039-1041, Nr. 638]
- Bruninchusen, de (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1049-1050, Nr. 645]
- Bruninchusen, de (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1052-1054, Nr. 647]
- Bruninchusen, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 98, Nr. 209]
- Brunichusen, in (1268) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 271, Nr. 519]
- Bringhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Banfe
- Bettenhausen
- Fischhaus Banfe
- Wilbershausen
- Burg Bring (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Jagdschloss Christianseck (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
- Mit dem Bau der Edertalsperre 1908-1914 mussten die Bewohner der Dörfer Asel, Berich und Bringhausen umgesiedelt werden. Die alten Dorfstellen wurden aufgegeben und befinden sich heute auf dem Grund des Edersees. Der alte Dorfkern von Bringhausen befand sich nördlich des heutigen Ortes und war durch eine Brücke über die Eder mit Scheid verbunden. Die planmäßige Umsiedlung erfolgte 1913/14 am Hang über dem Edersee.
- Teilweise von der Aufstauung betroffene Dörfer: Nieder-Werbe, Herzhausen
- Weitere betroffene Kleinsiedlungen u. a.: Gut Vornhagen, Stollmühle, Bericher Hütte, Kloster Berich
- Der Burgberg der Burg Bring wurde durch die Aufstauung der Eder zur Insel.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3499556, 5670933
UTM: 32 U 499482 5669105
WGS84: 51.17337° N, 8.992593° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635009050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 1530, davon 292 Acker (= 19.08 %), 103 Wiesen (= 6.73 %), 1028 Holzungen (= 67.19 %)
- 1961 (Hektar): 978, davon 0 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1620: 33 Häuser
- 1650: 18 Häuser
- 1738: 34 Häuser
- 1770: 41 Häuser, 243 Einwohner
- 1885: 422, davon 422 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 431, davon 431 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 149, davon 133 evangelisch (= 89.26 %), 6 katholisch (= 4.03 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1507: Grafschaft Waldeck, Amt Waldeck
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Waldeck
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
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Herrschaft:
1359 ist das waldeckische Schloß verpfändet. 1381 fallen Schloss und Gericht Bringhausen an den Mainzer Erzbischof. 1424 wird der Ort genannt, als die Grafen von Waldeck die Hälfte ihrer Grafschaft an die Landgraf Ludwig von Hessen verpfänden. 1453 wiederum vergibt Graf Wolrad Schloss und Dorf Bringhausen auf 16 Jahre an Johann Chur. Nachdem im 16. Jahrhundert die Herrschaft Itter endgültig an Hessen gelangt ist, wird bei der zwischen den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Waldeck 1590 festgelegten waldeckisch-itterschen Grenze u.a. Bringhausen der Grafschaft zugesprochen (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10931).
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Gemeindeentwicklung:
Seit dem 31.12.1971 ist Bringhausen Teil der Gemeinde Edertal. Gemeindesitz ist in Giflitz.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1206 bestätigt Papst Innozenz III. dem Kloster Berich seinen Besitz u.a. in Bringhausen.
- Vgl. Herrschaft
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Ortsadel:
1225
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1222: Pleban
- 1726: Kirchbau im alten Dorf errichtet, 1912-1914 an der heutigen Stelle verkleinerte Neuerrichtung
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Patrozinien:
- Petrus [1496]
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Pfarrzugehörigkeit:
Seit dem Mittelalter selbstständige Pfarrei, 1754 wird Hemfurth Filialort. Mit der Verlegung des Ortes und der Neuerrichtung der Kirche 1914 zunächst zu Hemfurth dann ab 1925 zu Affoldern gehörig. 1954 und später Filialgemeinde von Hemfurth-Edersee
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Patronat:
1496 und um 1600: Grafen von Waldeck
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Jost Abel 1528-1540
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim
- Kultur ↑
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Schulen:
1709-1745 erster nachweislich genannter Lehrer Johann Konrad Schmidt in Schulle im Ort; 1914 Neubau der Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Die Wirtschaft von Bringhausen ist durch seine Lage am Edersee und im Nationalpark Kellerwald-Edersee vom Tourismus geprägt. Im Ort gibt es zahlreiche Campingplätze, Ferienhäuser und Ferienwohnungen
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 175-178
- Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 1: Darstellung, S. 100 (die hier aufgeführten Nachrichten sind jedoch eher auf Ederbringhausen zu beziehen)
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 238-245
- Nebelsiek, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 35 (1935), S. 35
- R. Brandt, Bringhausen. Geschichte eines untergegangenen Dorfes, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 22 (1925), S. 1-58
- Zitierweise ↑
- „Bringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1506> (Stand: 29.4.2024)