Historisches Ortslexikon
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 40. Kellerwald
Weitere Informationen
Armsfeld
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Stadtteil · 378 m über NN
Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8,5 km südwestlich von Bad Wildungen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriß und geringer Siedlungsdichte im Kellerwald am Oberlauf der Urff. Kirche auf leichter Anhöhe am südlichen Ende des Dorfes. Verbindungsstraßen nach Hundsdorf und zur B 253, Bergfreiheit und Kloster Haina
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Ersterwähnung:
1253
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Historische Namensformen:
- Armbractesfelde, de (Mitte 13. Jahrhundert) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 109-110, Nr. 179]
- Ermbrechtisfelde, in (1253) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 124, Nr. 211]
- Erinbrechtisfelde, in (1254) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 142 Nr. 242]
- Ermersvelde, in (1258) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 164-165 Nr. 288]
- Armbratisfeld, in (1281) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, 343-344, Nr. 701]
- Armersfelde (1330) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 171-172, Nr. 441]
- Ermbrachtisfelde (1393) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 329, Nr. 836]
- Armisfelde (1515) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 527, Nr. 1296]
- Armusfelte (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
- Armsfeld (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1253)
- Dorf und Gemarkunge (1356)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1927
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Älteste Gemarkungskarte:
1859
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3504557, 5657484
UTM: 32 U 504481 5655661
WGS84: 51.052463° N, 9.063933° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635003020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 828, davon 150 Acker (= 18.12 %), 93 Wiesen (= 11.23 %), 498 Holzungen (= 60.14 %)
- 1961 (Hektar): 830, davon 510 Wald (= 61.45 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1620: 40 Häuser
- 1650: 13 Häuser
- 1770: 47 Häuser, 301 Einwohner
- 1885: 316, davon 316 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 306, davon 306 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 280, davon 278 evangelisch (= 99.29 %), 2 katholisch (= 0.71 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1281: Gräfliches Gericht der Stadt Wildungen
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
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Herrschaft:
1281 befreit Graf Otto von Waldeck das dem Kloster Haina gehörende Dorf von allen Diensten und Abgaben. Seitdem ist die Ortsherrschaft unumstritten. 1522 schlichtet Graf Philipp der Jüngere zu Waldeck einen Streit zwischen dem Kloster und den Einwohnern von Armsfeld. Nach der Aufhebung des Klosters in der Reformationszeit und Beilegung der Streitigkeiten zwischen den Vorstehern des Klosters in Haina und Graf Philipp dem Jüngeren von Waldeck fallen die Einkünfte an die Grafschaft Waldeck.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1253 überträgt der thüringische Ministeriale Konrad von Armsfeld sein gesamtes Eigengut in den Dörfern Haddenberg und Armsfeld dem Kloster Haina, das in der Folge weiteren Besitz erwirbt und im Mittelalter wichtigster Grundherr ist.
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Zehntverhältnisse:
1254 überträgt
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Vor 1410: Kirche und Pfarrei
- 1422: Pfarrer
- Heutiger Kirchbau 1587 neu errichtet, Mitte des 17. Jahrhunderts wiederhergestellt und durch Fachwerkanbau erweitert
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Pfarrzugehörigkeit:
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts umfasst die Pfarrei Armsfeld die Orte Battenhausen, Dodenhausen, Haddenberg und Hüttenrode, die nach dem Untergang der Pfarrei Battenhausen an sie gekommen sind. Bis 1612 fallen sie alle an Löhlbach. Seit 1592 wird von Armsfeld aus Bergfreiheit als Filialgemeinde versehen, das 1584 zu Odershausen gehört und 1960 diesem wieder eingegliedert wird. Mit der Aufhebung der Pfarrstelle Hüddingen 1921 kommt Hundsdorf als Filialgemeinde dazu.
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Patronat:
Vor der Reformation hatte Kloster Haina das Patronatsrecht inne, nach der Reformation üben es die Grafen von Waldeck und das Hospital Haina aus.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Kul 1544-1548
1539-1543 war die Pfarrstelle vakant.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Archipresbyterat Urff
1505/07 kam Armsfeld zum Archpresbyterat Bergheim
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
1254 sind Schmiede (fabri) in Armsfeld belegt. 1532 verschreiben Jeckel Hamer und Hiob, Waldschmiede bei Armsfeld, wiederkäuflich an Grafen Philipp den jüngeren von Waldeck vier Gulden jeder Zeit von der Schmiede für durch den Grafen vorgelegte 80 Gulden. 1558 gibt der Graf die Hütte zu Lehen aus. Hergestellt werden vor allem Öfen.
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Mühlen:
Vgl. Siedlungsplätze
1338 und 1356 wird eine Mühle im Besitz des Klosters Haina erwähnt. Um welche es sich dabei handelt, kann nicht entschieden werden. Ende des 16. Jahrhunderts ist die Rede von der untersten Mühle, in der Mitte des 18. Jahrhundert kommt es zum Bau einer Ölmühle bei Armsfeld.
Am Südostrand, Fischbacher Weg 13 sog. Gickelmühle (1895: 1 Wohnhaus mit 7 Bewohnern), 1 Mahlgang (oberschlächtig), seit 1936/40 nicht mehr betrieben
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Karl Schäfer, Geschichte der Eisenindustrie in der ehemaligen Grafschaft Waldeck, S. 45-60, 187-203
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 45-47
- Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 1: Darstellung, S. 95
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 482
- Zitierweise ↑
- „Armsfeld, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1479> (Stand: 29.4.2024)