Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 103. Altengronau
Marjoß
-
Stadtteil · 253 m über NN
Gemeinde Steinau an der Straße, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
10,2 km südlich von Schlüchtern
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Lage und Verkehrslage:
An der Jossa gelegen.
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Ersterwähnung:
1167
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Historische Namensformen:
- Jazaha, in (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Jazah (1270)
- Jazza (1311)
- Mergenjossa (1422)
- Margasza (1443)
- Marjoß (1587)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3536856, 5569203
UTM: 32 U 536767 5567415
WGS84: 50.257735° N, 9.515783° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
435028040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 606, davon 394 Acker (= 65.02 %), 150 Wiesen (= 24.75 %), 3 Holzungen (= 0.50 %)
- 1961 (Hektar): 556, davon 37 Wald (= 6.65 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1587: 18 Schützen, 11 Spießer
- 1632: 33 Dienstpflichtige
- 1753: 70 Haushaltungen mit 328 Personen
- 1812: 90 Feuerstellen, 489 Seelen
- 1885: 743, davon 727 evangelisch (= 97.85 %), 16 katholisch (= 2.15 %)
- 1961: 728, davon 648 evangelisch (= 89.01 %), 66 katholisch (= 9.07 %)
- 1970: 750
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schlüchtern
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Steinau (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Steinau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Steinau
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
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Altkreis:
Schlüchtern
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Gericht:
- Amtsgericht Steinau
- 1822: Justizamt Steinau
- 1867: Amtsgericht Steinau
- 1968: Amtsgericht Schlüchtern
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Gemeindeentwicklung:
Seit 31.12.1971 Ortsteil der Stadt Steinau an der Straße.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1167 besitzt das Kloster Schlüchtern in Marjoß die Kirche mit den Zehnten, den Einwohnern und allen Besitzungen, mit Wiesen, Wald Gewässern und allen Rechten.
- 1422 streiten die von Hutten erfolgreich mit denen von Thüngen um Marjoß. Die Obrigkeit steht 1496 Hanau zu.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1167 gehört die Kirche (basilica) dem Kloster Schlüchtern. 1311 Erwähnung eines Plebans
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Patrozinien:
- Maria Magdalena [1481]
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Pfarrzugehörigkeit:
1167 Filial- und Eigenkirche von Kloster Schlüchtern. 1464/65 als Pfarrei geführt, wird Marjoß 1475 wieder als Filialkirche des Klosters genannt.
bis 1543 zur Pfarrei Schlüchtern, danach selbständige Pfarrei
Protestantische Kirche der Klasse Schlüchtern.
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Diakonische Einrichtung:
02.02.1912 eine Schwester, Krankenpflege, Vereinsbetreuung, Gemeindearbeit, Kinderschule in der Sommerzeit, Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel S. 316; Diakoniestation bis 1983 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Wendelin Ithmann 1543-1544
Reformierter Bekenntniswechsel
Neben der reformierten bestand eine kleine lutherische Gemeinde.
Seit 1818 unierte Pfarrei.
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Kirchliche Mittelbehörden:
1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Karlstadt.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Im südlichen Bereich des Ortes lag die Obere Mühle (Stilllegung 1968), an der nordöstlichen Randlage die Untere Mühle (Stilllegung 1958), beide an einem von der Jossa abgeleiteten Betriebsgraben.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 90
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 263
- Nistahl, Geschichte des Klosters Schlüchtern, S. 282 (Register)
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 411-412
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 711ff.
- Zitierweise ↑
- „Marjoß, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11430> (Stand: 26.11.2022)