Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Eiterhagen
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Ortsteil · 255 m über NN
Gemeinde Söhrewald, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
16 km südöstlich von Kassel
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Lage und Verkehrslage:
Haufendorf in der südlichen Söhre an der Einmündung des Wattenbachs in die Mülmisch. Kirche am südlöstlichen Rand auf Anhöhe. Im Ort trifft die L 3228 auf die L 3236.
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Ersterwähnung:
1289
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Eiterhagen.
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Historische Namensformen:
- Eyterhayn, de (1289) [HStAM Bestand Urk. 24 Nr. 45; Regest: Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 359-360, Nr. 919]
- Eyterhayn, de (1322) [Landgrafen-Regesten online Nr. 734]
- Eyterhain, in (1356) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 409]
- Eythirhayn (1418) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 141, Nr. 353]
- Eyterhayn, in (1418) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 804]
- Eiterhain (1585) [Der ökonomische Staat, S. 77]
- Eiterhagen; Eiterhain (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1 und 6]
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Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1356)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1902
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Älteste Gemarkungskarte:
1700
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3541429, 5672987
UTM: 32 U 541339 5671157
WGS84: 51.190335° N, 9.591549° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633024010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 243, davon 141 Acker (= 58.02 %), 84 Wiesen (= 34.57 %), 2 Holzungen (= 0.82 %); Gutsbezirk Eiterhagen (Oberförsterei): 963, davon 1 Acker (= 0,1 %), 6 Wiesen (= 0,6 %), 955 Holzungen (= 99,2 %)
- 1961 (Hektar): 1384, davon 1085 Wald (= 78.40 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 28 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 39 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 454, davon 453 evangelisch (= 99.78 %), 1 katholisch (= 0.22 %)
- 1961: 587, davon 547 evangelisch (= 93.19 %), 32 katholisch (= 5.45 %)
- 1970: 616
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1569: Landgrafschaft Hessen, Gericht der Neustadt Kassel
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Kassel, Gericht vor der Neuenstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neustadt
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neustadt
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle
- 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Kaufungen
- 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Waldau
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Söhrewald (s. Gemeindeentwicklung)
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Altkreis:
Kassel
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Gericht:
- 1569: Vierter Schöppenstuhl
- Um 1730: Fünfter Schöppenstuhl
- 1822: Landgericht Kassel
- 1850: Justizamt Oberkaufungen
- 1867: Amtsgericht Oberkaufungen
- 1879: Amtsgericht Oberkaufungen
- 1945: Amtsgericht Kassel
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Herrschaft:
Herrschaftlich nicht einzuordnen ist der 1289 genannte Hermann dictus comes de Eyterhayn.
Bereits um 1356 gehen landgräfliche Gefälle zu Lehen an Hermann von Kappel und seinen Neffen Ludwig (Landgrafen-Regesten online Nr. 1213). Deutlicher wird die Durchsetzung der landgräflichen Herrschaft erst im 15. Jahrhundert erkennbar. 1470 beauftragt Ludwig II. einen Zimmermann, in Eiterhagen zu bauen (Landgrafen-Regesten online Nr. 3481)
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Gemeindeentwicklung:
Am 01.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Wattenbach und Wellerode zur neu gebildeten Gemeinde Söhrewald zusammengeschlossen, deren Ortsteil Eiterhagen wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1356 hat Kloster Hersfeld Einnahmen in Eiterhagen, 1418 wird der Streit um diese jährliche Gülte aus Eiterhagen zwischen den Klöstern Breitenau und Hersfeld beigelegt.
- 1418 hat Kloster Ahnaberg Besitz in Eiterhagen.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Pleban (1322)
- 1425: Kirche (Falckenheiner UB 29)
- 1440: Pfarrer (Arch. der Pfarrei Spangenberg)
- Romanischer Vorgängerbau 1745 nach Osten erweitert und aufgestockt, querrechteckiger Westturm als Rest der mittelalterlichen Wehrkirchenanlage
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Pfarrzugehörigkeit:
1569 gehören Kehrenbach und Empfershausen 1585 auch noch Wattenbach zur Pfarrei Eiterhagen.
1872 war Empfershausen in die Pfarrei Eiterhagen eingepfarrt, Filialen Wattenbach und Kehrenbach. 1994 gehört nur noch Wattenbach als Filiale dazu, Kehrenbach und Empfershausen sind nach Melsungen bzw. Körle umgepfarrt
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Patronat:
1503 Martinsstift in Kassel, nach der Reformation die Landgrafen von Hessen
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Diakonische Einrichtung:
1903, 1956 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Eiterhagen v.O. Pfarrarchiv Eiterhagen)
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Konrad Schickenberg bis 1545
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen
1872: Klasse Kaufungen (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 196)
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Basaltabbau im Bereich des Ölbergs
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Mühlen:
Zwei Mühlen in der Ortsgemarkung sind in der Schleensteinkarte (1708/10) erkennbar.
Obermühle am Rodebach wird 1655 erwähnt, bis 1940 durch ein oberschlächtiges Wasserrad betrieben, dann mit Turbine, seit 1964 nach Brand außer Betrieb
Die Untermühle an der Forststraße wird 1654 erwähnt und wurde vom Wasser der Mülmisch angetrieben, der Betrieb wird um 1900 eingestellt
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. II, S. 624-639
- 700 Jahre Eiterhagen
- Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 203
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 107
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 196
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 110
- W. Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 199
- Holtmeyer, Landkreis Kassel, S. 54 f.
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 494
- Zitierweise ↑
- „Eiterhagen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2259> (Stand: 29.4.2024)