Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 21. Niedenstein
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- Gerichtsplatz in Breitenbach (Schauenburg)
Weitere Informationen
Breitenbach
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Ortsteil · 360 m über NN
Gemeinde Schauenburg, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
13 km südwestlich von Kassel
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen (Haufendorf) an der Korbacher Straße (L 3215). Im Westen verläuft der Oberlauf des in die Eder mündenden Emsbaches. Kirche in zentraler Lage. Moderne Ausdehnung mit lockerer Bebauung nach Norden, Osten und Süden.
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Ersterwähnung:
1408
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Historische Namensformen:
- Breydenbach (1408) [HStAM Bestand Urk. 86 Nr. 1271]
- Breidenbach (1458) [Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 63]
- Breidenbach (1585) [Der ökonomische Staat, S. 78]
- Breidenbach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
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Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1408)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1891-1898
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Älteste Gemarkungskarte:
1707
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3521920, 5682989
UTM: 32 U 521837 5681156
WGS84: 51.281317° N, 9.313106° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633023010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 663, davon 394 Acker (= 59.43 %), 144 Wiesen (= 21.72 %), 4 Holzungen (= 0.60 %)
- 1961 (Hektar): 668, davon 6 Wald (= 0.90 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 80 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 94 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 850, davon 802 evangelisch (= 94.35 %), 2 katholisch (= 0.24 %), 46 Juden (= 5.41 %)
- 1961: 1174, davon 1082 evangelisch (= 92.16 %), 47 katholisch (= 4.00 %)
- 1970: 1321 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- ab 1534: Dalwigsches Gericht Schaumburg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Hoof (s. Gemeindeentwicklung)
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Altkreis:
Kassel
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Gericht:
- 1534: Dalwigsches Samtgericht unter der Schaumburg
- 1800: Dalwigsches Samtgericht unter der Schaumburg
- bis 1822: Amt Ahna
- 1822: Landgericht Kassel
- 1850: Justizamt Kassel II
- 1867: Amtsgericht Kassel II
- 1879: Amtsgericht Kassel
- um 1900: Amtsgericht Kassel (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 63)
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Herrschaft:
1459 erhalten die von Dalwig von den Landgrafen von Hessen u.a. Breitenbach als Lehen.
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Gemeindeentwicklung:
Vom 31.12.1971 bis 31.07.1972 war Breitenbach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Hoof eingegliedert, die am 1.8.1972 in der Gemeinde Schauenburg aufging. Seitdem ist Breitenbach ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1438 bekundet Hans Ulrich gen. Koch, dem Faupel von Schwartze 20 Gulden schuldig zu sein und setzt ihm seine Rechte an dem Hof zu Breitenbach zum Pfand (HStAM Bestand Urk. 114 Nr. 90).
- Nach 1770 erwerben die zum Neuadel zu rechnenden Kietzel zu Kemel aus der Niedergrafschaft das zum Ritterstock steuernde Gut Breitenbach.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirche aus dem 16. Jahrhundert mit flach gedeckten Langhaus, an das im Osten ein quadratischer Turm anschließt
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Pfarrzugehörigkeit:
1585 nach Hoof eingepfarrt, 1747 und 1872 Filial von Hoof. 1952 wird Martinhagen aus dem Kirchenkreis Wolfhagen in den Kirchenkreis Kassel-Land umgegliedert und zum Kirchspiel mit der Filialgemeinde Breitenbach. 1968 wird der Pfarrsitz in das neu errichtete Pfarrhaus in Breitenbach verlegt.
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Patronat:
Patron war der Senior der Familie von Dalwigk.
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Diakonische Einrichtung:
1945 - 1953 Dakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Hoof, Einführung der Reformation vermutlich bis zur Mitte der 1530er Jahre.
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Juden:
1823: 10 Familien (34 Seelen); 1861: 54: 1905: 31 Seelen
unter Schutz der Familie v. Dalwigk
An der Korbacher Straße zwischen Hoof und Breitenbach ehemaliger Friedhof der jüdischen Gemeinden beider Orte.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit drei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Außerhalb der Ortsgemarkung s. Emsmühle
In der Langenberger Mühle in Breitenbach wurde mit dem Wasser der Ems über ein oberschlächtiges Wasserrad eine Getreidemühle und ein Sägewerk bis etwa 1940 betrieben.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Wunder, Adel im Hessen des 18. Jahrhunderts, S. 482, 538, 641, 690, 698
- Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. II, S. 556-564
- Scholz, Wasser- und Windmühlen im Landkreis Kassel, S. 174
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 63
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 217
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 63
- Holtmeyer, Landkreis Kassel, S. 45
- Classen, Kirchliche Organisation, S.191
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 401
- Zitierweise ↑
- „Breitenbach, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2255> (Stand: 29.4.2024)