Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Herzogtum Nassau 1819 – 31. Idstein
Esch
-
Ortsteil · 249 m über NN
Gemeinde Waldems, Rheingau-Taunus-Kreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
21,2 km nordöstlich von Bad Schwalbach
-
Lage und Verkehrslage:
Dorf mit regellosen Grundrissmerkmalen beiderseits des Schlabaches. Kern der Siedlung im Westen mit Kirche in erhöhter Randlage im Süden.
Am Kreuzungspunkt der im 18. Jahrhundert zur Chaussee ausgebauten Straße Frankfurt-Limburg mit der Verbindung Idstein-Usingen.
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Historische Namensformen:
- Eszche
- Eschfe (um 1300)
- Essche (1354)
- Escz (1361)
- Esphe (1364)
- Esche (1475)
- Esch
- Eche (1482)
- Eschz (1566)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3451197, 5568443
UTM: 32 U 451142 5566656
WGS84: 50.250032° N, 8.314696° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
439016020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 757, davon 294 Acker (= 38.84 %), 71 Wiesen (= 9.38 %), 365 Holzungen (= 48.22 %)
- 1961 (Hektar): 756, davon 349 Wald (= 46.16 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1566: 43 nassauische Haushalte
- 1630: 36 Häuser
- 1722: 47 Häuser 40 Scheunen und 105 Stallungen
- 1821: 436 Einwohner
- 1885: 615, davon 573 evangelisch (= 93.17 %), 25 katholisch (= 4.07 %), 3 andere Christen (= 0.49 %), 14 Juden (= 2.28 %)
- 1961: 827, davon 649 evangelisch (= 78.48 %), 173 katholisch (= 20.92 %)
- 1970: 912 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1566: Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
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Altkreis:
Untertaunuskreis
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Gericht:
- bis 1816: Oberamt Idstein
- 1816: Amt Idstein
- 1849: Justizamt Idstein
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
- 1867: Amtsgericht Idstein
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.8.1972 zur neugegründeten Gemeinde Waldems.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 1300 gehen Zinsen aus Esch an das Kloster Arnstein.
- 1357 waren Gericht und Gut zu Esch als nassauisches Lehen im Besitz der Stal von Bigen, nach deren Aussterben wurden sie an Ida, Witwe Gottfried Stals und Siegfried von Rheinberg versetzt. 1357 wurde das Lehen wegen Mißbrauchs eingezogen und vor dem Gericht zu Esch über den Gegenstand verhandelt, bei dem der Graf von Nassau-Idstein als Vogt und Herr auftritt. 1427 ist 1/6 des nassau-idsteinischen Hofes als Burglehen an Emmerich von Heppenheft ausgetan. 1484 besitzt Hermann von Hochweisel den Teil des Hofes, der von Konrad von Erlen über Wilhelm von Stockheim auf ihn gekommen ist. 1522 verpfändet Graf Philipp von Nassau-Idstein seinen Hof dem Stift Idstein. 1607 schenkt Graf Ludwig von Nassau-Weiburg 2 Höfe an Heinrich von Nassau. 1702 wird der Ort von Nassau-Idstein an Thurn und Taxis verpfändet.
- Das Stift St. Martin in Idstein hatte hier 1483 eine Korngülte, das Kloster Walsdorf 1594 Zinseinkünfte.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1343: Pfarrer. Die Pfarrei ist zu einem unbekannten Zeitpunkt von der wüstgewordenen ehemaligen Pfarrkirche St. Martin zu Alsdorf nach Esch übertragen worden.
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Patrozinien:
- Martinus [1508]
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Pfarrzugehörigkeit:
1508 gehört Alsdorf (wüst), das 1447 zur Pfarrei Camberg gerechntet wird, mit Kirche zum Kirchspiel Esch; 1594 Reinborn, wohin später Niederems pfarrt.
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Patronat:
Im 17. Jahrhundert stand das Patronatsrecht den Grafen von Nassau-Usingen zu.
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Diakonische Einrichtung:
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg
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Juden:
1843: 12, 1905: 24 Juden
angeschlossen an Idstein
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
1653 wird als herrschaftliche Mühle die Leichtfußen-Mühle erwähnt sowie eine Stamen-Mühle. Im Süden der Ortsgemarkung am Schlabach später die sogenannte Riesenmühle.
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Zoll:
1355 fällt der Zoll an Adolf von Nassau-Idstein. Der Zoll wird in der Folgezeit erwähnt, 1551 verkauft Philipp von Nassau-Idstein 60 Gulden aus den Zöllen zu Esch und Heftrich an Gottfried von Reifenberg.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 193
- Bach, Siedlungsnamen, S. 141
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 175
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 821
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 36-38
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 563-569
- Struck, Stifte in Weilburg, S. 514
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1
- Zitierweise ↑
- „Esch, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10765> (Stand: 15.8.2023)