Klöster und Orden
- Messtischblatt
- 5818 Frankfurt a. M. Ost
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- Ortskennziffer
- 41200001014
Weitere Informationen
Johanniterkommende Frankfurt
- Gemarkung Frankfurt, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main
- Basisdaten ↑
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Abstract:
1294 wird eine Kommende des Johanniterordens in Frankfurt erwähnt. Diese reicht in ihrer Bedeutung nie an die der Niederlassung des Deutschen Ritterordens in Sachsenhausen heran. Die Johanniterkommende besteht bis 1803.
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Orden:
Johanniter
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Ordensprovinz:
Ballei Wetterau
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Alte Diözesanzugehörigkeit:
Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert);
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Typ:
Männerkloster
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Territorium:
- Reichsstadt Frankfurt, vgl. Entwicklung Frankfurt
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Historische Namensformen:
- curiam sitam in Frankinfurd [..] conmendator de Frankinfurd, ordinis sancti Johannis (1294), [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, S. 319-320, Nr. 653]
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Lage:
Die Gebäude der Johanniterkommende liegen in der Neustadt, nordöstlich unmittelbar angrenzend an die alte Stadtmauer (Einmündung der Braubachstraße in die Fahrgasse).
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3477549, 5552924
UTM: 32 U 477483 5551143
WGS84: 50.112105° N, 8.685079° O - Geschichte ↑
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Geschichte:
Vor 1257 existiert eine Johanniterkommende in der Neustadt, die erstmals 1294 urkundlich erwähnt wird. Die Ziele der Gründung sind wie in allen Johanniterklöstern die Lebenssicherung der Insassen und die finanzielle Unterstützung des Gesamtordens. Vor 1342 wird eine Kirche errichtet, die um 1464 umgebaut wird. Für den Gesamtorden hat das Frankfurter Stadthaus eine hohe Bedeutung dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum. Der erweiterte Stadthof wird zur Unterbringung bedeutender Gäste (bspw. Kaiser Ludwig der Bayer) auch während der Wahlen zum Deutschen König genutzt. 1349 verstirbt Günter von Schwarzenberg, Gegenkönig zu Karl IV, im Haus; er wird im Frankfurter Dom beigesetzt.
Um 1400 wird die Kommende Mosbach, die so ihre Selbständigkeit verliert, mit ihren Besitzungen der Kommende Frankfurt unterstellt. Der Bewohner der Ordensniederlassung arbeiten weder in der Pfarrseelsorge noch im Hospitaldienst
Die Johanniterkommende überdauert die Reformationszeit, obwohl der Stadtrat den katholischen Gottesdienst abschafft. 1550 werden die Johanniterhäuser von Rüdigheim und Nidda Frankfurt untergeordnet.
Anfang des 19. Jahrhunderts übernimmt der Fürstprimas von Dalberg den Besitz der Kommende, die aufgehoben wird; beim Wiener Kongress kommt sie an Habsburg/ Österreich. 1841 kauft die Stadt die Besitzungen samt des Archivs, wobei die Kirche zu einem Warenlager umfunktioniert und letztlich bei einer Straßenregulierung 1874 abgebrochen wird.
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Ersterwähnung:
1289
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Gründungsjahr:
vor 1257
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Aufhebungsjahr:
1813
- Besitz ↑
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Besitz:
Die Kommende bezieht Einkünfte aus
Bergen, Dornigheim, Hirzbach, Niederrad, Oberrad, Offenbach, Sachsenhausen
- Nachweise ↑
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Arcinsys Hessen:
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Quellen:
- Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte, 1.12.9. Johanniterkommende
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Literatur:
- Braasch-Schwersmann, Niederlassungen des Johanniter-Ordens
- Schering, Johanniter-Kommende Niederweisel Wetterauer Geschichtsblätter, Bd. 32, 1983, S. 75-77
- Wolter, Die Bedeutung der geistlichen Orden für die Entwicklung der Stadt Frankfurt am Main, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte , Bd. 26. 1974, S. 28
- Rödel, Großpriorat Deutschland des Johanniter Ordens
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Germania Sacra-ID:
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GND-Nummer Bauwerk:
- Zitierweise ↑
- „Johanniterkommende Frankfurt, Gemeinde Frankfurt am Main“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12981> (Stand: 30.6.2021)
- Indizes ↑
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Sachbegriffe: