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5818 Frankfurt a. M. Ost
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Ortskennziffer
41200001017

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Leonhardstift Frankfurt

Gemarkung Frankfurt, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Das im 14. Jahrhundert gegründete Stift St. Leonhard weist als einzige Kirche Frankfurts noch romanische Türme auf. Seinen Namen erhält es durch den hier verehrten französischen Heiligen, dessen Armreliquiar in der Kirche aufbewahrt wird. Das Stift existiert bis zu seiner Übernahme durch die Stadt 1803.

Orden:

Kollegiatstift

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Bartholomäus Frankfurt

Typ:

Kollegiatstift

Territorium:

Historische Namensformen:

Lage:

Am Untermainkai

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3477209, 5552569
UTM: 32 U 477143 5550788
WGS84: 50.108901° N, 8.680347° O

Geschichte

Geschichte:

1219 schenkt Kaiser Friedrich II. den Bürgern von Frankfurt zur Errichtung einer Maria und Georg geweihten Kapelle, der späteren Stiftskirche St. Leonhard (am Untermainkai), ein am Kornmarkt gelegenes Grundstück. 1317 schließen sich zwölf Geistliche zu einem Stiftskapitel an dieser Kirche zusammen. Der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt genehmigt diese Gründung und begünstigt sie in seinem Testament. An dem neuen Stift entsteht eine Schule, an der 1482 über 80 Schüler lernen und die bis ins 16. Jahrhundert besteht. Mit der Übertragung der Reliquien des Hl. Leonhard aus Frankreich 1323 in die Stiftskirche, wird diese zur Leonhardskirche. Eine Beteiligung an den Pfarraufgaben, wie es die Frankfurter Bürger wünschen, gelingt nicht. St.Bartholomäus bleibt bis zur Reformation die einzige Pfarrkirche in Frankfurt. Im 15. und 16. Jahrhundert wird die Kirche erweitert durch einen großen spätgotischen Chorraum und ein gotisches Langhaus. Frankfurter Patrizierfamilien stellen die Gelder zur Verfügung; ihre Wappen finden sich als Schlussteine der Stern- und Netzgewölbe.

1525 wird durch den Rat der Stadt ein Inventar des Klosterbesitzes angefordert. Das Stift verliert in den Reformationswirren besonders dem Schmakaldischen Krieg an Bedeutung. Ende des 16. Jahrhunderts zieht der Konvent von Obermockstadt in die Gebäude von St. Leonhard ein. Bis zur Auflösung existieren hier zwei Stifte, die abwechselnd Gottesdienst halten. 1793 besetzen französische Truppen Frankfurt; die St. Leonhardskirche wird als Getreidespeicher genutzt. 1803 übernimmt die Stadt Frankfurt das Stift.

Gründungsjahr:

1317

Aufhebungsjahr:

1803

Organisation:

1511 leben zwanzig Geistliche im Stift, 1589 nur noch aus drei Kanonikern. Viele der Mitglieder waren gleichzeitig Kanoniker am Bartholomäus- oder Liebfrauenstift.

Patrozinien:

Maria und Georg (1219), Leonhard (1323)

Ausstattung

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Sachgesamtheit St. Leonhardskirche)

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

3092

GND-Nummer:

7531305-4

Zitierweise
„Leonhardstift Frankfurt, Gemeinde Frankfurt am Main“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12956> (Stand: 30.6.2021)
Indizes

Sachbegriffe: