Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
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5721 Gelnhausen
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Ortskennziffer
43501001020

Franziskanerkloster Gelnhausen

162 m über NN
Gemarkung Gelnhausen, Gemeinde Gelnhausen, Main-Kinzig-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Im 13. Jahrhundert wird in Gelnhausen ein Franziskanerkloster begründet. Die Mönche betreuen seelsorgerisch die Stadtbevölkerung, stellen ihr Haus auch für Rechtsgeschäfte zur Verfügung. Die Gebäude liegen im Zentrum der Stadt am Obermarkt. In der Reformation übernimmt 1542 die Stadt das Kloster.

Orden:

Franziskaner

Ordensprovinz:

Kölnische Provinz, Sächsische Provinz, Thüringische Provinz

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Maria ad gr. zu Mainz, Dekanat Roßdorf

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • Reichsstadt

Historische Namensformen:

Lage:

Das Kloster liegt an der Nordseite des Obermarktes, zentral in der Mitte der Stadt zwischen den Kirchen St. Peter und St. Marien.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3513726, 5563052
UTM: 32 U 513646 5561266
WGS84: 50.203425° N, 9.191213° O

Geschichte

Geschichte:

In einem Schenkungsvertrag eines Hauses im Jahr 1248 wird ein "Heinricus gardianus fratrum minorum" als Zeuge genannt, woraus die Existenz einer Franziskanerniederlassung abgeleitet wird. Die Ordensüberlieferung spricht von einer Gründung 1282, baugeschichtliche Untersuchungen vom Vorhandensein einer noch älteren kleinen Kapelle. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird das Kloster mit Hilfe von Stiftungen ausgebaut und es wird eine neue Kirche errichtet.

Das Kloster untersteht der Ratspflegschaft der Stadt. 1540 wird das Kloster der Stadt überlassen, die Gebäude werden für die Schule, die Einkünfte zu Spitalzwecken verwendet. 1542 übergibt der letzte Guardian dem Bürgermeister und Rat von Gelnhausen Urkunden und Wertgegenstände, erhält dafür eine kleine Wohnung und Rente zugewiesen. 1549 wird eine Neubesetzung durch die oberdeutsche Minoritenprovinz versucht, die scheitert. 1627 bei der Teilung der kölnischen Provinz wird das Kloster nominell der Provincia Saxoniae S. Crucis, 1633 der Thuringia S. Elisabeth zugeteilt. 1635-1649 werden die Gebäude von Franziskanern der Observantenrichtung besetzt, die 1650 nach Salmünster ziehen; 1653-1692 versucht der Orden vergeblich das Klosters wieder zu gewinnen.

Ersterwähnung:

1248 (?)

Gründungsjahr:

1248-1280 (?)

Gründer:

vielleicht die Stadtgemeinde

Aufhebungsjahr:

1692

Organisation:

1450 bilden ein Guardian und sechs Brüder die Klostergemeinschaft; damit ist die Mindestzahl für einen Konvent erreicht.

Patrozinien:

Maria, 1637 Josephus

Besitz

Besitz:

Der Besitz des Klosters wird 1540 der Stadt überlassen, die Einkünfte für ein Spital verwendet.verwandt.

Der Besitz des Klosters bleibt klein; in der Reformationszeit verweigern Bauern die Zahlung von Abgaben; der Gardian versucht 1520-1543 von Hain-Gründau, Gettenbach und Vonhausen Zahlungen einzutreiben.

Niederlassungen:

Terminei in Rückingen

Nachweise

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30135

Zitierweise
„Franziskanerkloster Gelnhausen, Gemeinde Gelnhausen“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12910> (Stand: 22.6.2021)
Indizes

Sachbegriffe: