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Hessische Biografie

Portrait

Ekkehard Lommel
(1913–2006)

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Lommel, Ekkehard [ID = 2428]

* 14.12.1913 Weilburg, † 1.10.2006 Auerbach (Bergstraße), evangelisch
Dr. jur. – Jurist, Landrat
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1920-1930 Volksschule, humanistisches Gymnasium Philippum Weilburg
  • 1933-1937 Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Gießen und Königsberg
  • 1937 erste juristische Staatsprüfung
  • 1937-1938 Referendar beim Amtsgericht Weilburg
  • 1938 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Gießen
  • 1938-1939 Regierungsreferendar bei der Regierung in Magdeburg und dem Landratsamt Wernigerode
  • 1939-1941 Wehrdienst, schwere Verwundung
  • 1942-1943 Verwaltungsausbildung in Naumburg an der Saale und bei der Regierung in Merseburg
  • 1943 Große Staatsprüfung, Regierungsassessor
  • 12.1944 Regierungsrat, Militärdienst bis zum Kriegsende
  • 6.1945 Geschäftsführer einer Schwerbeschädigten Produktionsgenossenschaft im Oberlahnkreis
  • 1949-1951 Referent im Hessischen Ministerium des Innern
  • 1951-1976 Landrat des Kreises Bergstraße
  • 1963-1965 Präsident des Hessischen Landkreistages

Funktion:

  • Bergstraße, Landkreis, Landrat, 1951-1976

Werke:

Familie

Vater:

Lommel, Heinrich Hans, 1881-1915, gefallen, Oberamtsrichter in Weilburg, Sohn des Johann Heinrich Lommel, Pfarrer in Hirzenhain, und der Katharina Jung

Mutter:

Schultze, Auguste, (Gustel), 1887-1977, Tochter des August Schultze, Katasterdirektor in Weilburg, und der Mathilde Bremser, aus Katzenelnbogen

Partner:

  • Heyl, Hilde, (⚭ Weilburg 12.3.1941) 1920, evangelisch, Tochter des Louis Adolf* Alfred Heyl, 1882, aus Bibra, Studiendirektor, Sohn des Lehrers Ferdinand Heyl, und der Bertha Auguste Wachs, und der Frida Bertha Auguste Wobig, aus Weilburg
Nachweise

Quellen:

  • HStAD Bestand H 1 Nr. 6842
  • Nachlaß: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, O 59 (Lommel)
  • Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. G 15 Kreisamt Heppenheim;
  • Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. R 12 P (Biographisches Material) Nr. 3681;
  • Institut für Personengeschichte, Bensheim: Smlg. Personen und Familien.

Literatur:

Bildquelle:

Vom Ursprung und Wesen der Buderusschen Eisenwerke, Band 1, München 1938, S. 302

Leben

Ekkehard Lommel war der erste Landrat des Kreises Bergstraße nach dem Zweiten Weltkrieg. Promovierter Jurist und Mitglied der SPD, wurde er am 30. März 1951 zum ersten Landrat im Kreis Bergstraße gewählt und hatte am 19. April 1951 seinen Amtsantritt. 1956 und 1968 wurde er jeweils mit großer Mehrheit wiedergewählt. 1970 war er Mitgründer des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar, 1976 feierte er sein 25-jähriges Dienstjubiläum, zum 31. Juli 1976 trat er in den Ruhestand. Seine alle gesellschaftlichen Kreise und Gruppen integrierende, souveräne Führung des Amtes, sein von bewundernswertem preußischen Beamtenethos und tiefer Menschlichkeit geleiteter Aufbau des Kreises Bergstraße brachte ihm den Beinamen des „getreuen Ekkehard“ ein. Als Landrat war er von 1951 bis 1980 Kreisvorsitzender des DRK Bergstraße, Gründer und jahrelanger Vorsitzender der Gewässerverbände Weschnitz-Verband und Lauter-Winkelbach-Verband. Sein besonderes Verdienst ist die Gründung des Naturparks Bergstraße-Odenwald als einem der ersten in Hessen. 1980 war er zudem Gründungsmitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Bergstraße. Seit 1965 war er Mitglied und von 1970 bis 2002 Vorstandsvorsitzender der Heinrich Schlerf-Stiftung, Wald-Michelbach e. V.

Für seine Verdienste – speziell für Landschafts- und Umweltschutz, denen auch heute und in Zukunft seine Nachfolger und die Landesregierung in besonderer Weise verpflichtet sein sollten – erhielt er am 19. April 1976 die Ehrenplakette des Kreises Bergstraße zum 25-jährigen Landratsjubiläum, überreicht in einer Feierstunde am 29. April 1976, am 12. August 1976 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie die Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen. Er war seit 2002 Ehrenbürger der Stadt Lorsch, und erhielt 1977 die Heinrich-Heimerich-Plakette des Verbandes Region Rhein-Neckar. 1968 erhielt der durch die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn den van Thienhoven-Preis der Stiftung Freiherr vom Stein in Hamburg und 1971 die Freiherr vom Stein-Plakette des Landes Hessen.

Lupold von Lehsten

Zitierweise
„Lommel, Ekkehard“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/125629400> (Stand: 14.12.2023)