Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
63500903007

Schloss Bergheim

197 m über NN
Gemarkung Bergheim, Gemeinde Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Anstelle einer mittelalterlichen Burganlage ließ Graf Christian Ludwig von Waldeck Ende des 17. Jahrhunderts das Schloss Bergheim erbauen. Das Schloss wurde die Residenz der Grafen von Waldeck-Bergheim, seit 1778 Grafen von Waldeck und Pyrmont in Bergheim, einer Nebenlinie des regierenden Hauses. Die Grafen ließen ihr Schloss Ende des 18. Jahrhunderts erweitern und umbauen und so entstand die heutige Zweiflügelanlage. Das Schloss ist derzeit ungenutzt und steht zum Verkauf.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

etwa 6,5 km südöstlich von Waldeck

Lage:

Das Schloss steht am Westrand des alten Ortskerns von Bergheim, Schlossstrasse 6/8. Die Gemarkungskarte Bergheim (1700) zeigt das Schloss mit Park [HStAM Bestand Karten Nr. B 906]

Geschichte

Burggeschichte:

Graf Christian Ludwig von Waldeck verfügte 1695 eine Änderung des von ihm zehn Jahre zuvor erlassenen Hausgesetzes und richtete für seinen zweitgeborenen Sohn ein Paragium, also einen Besitz mit eingeschränkter Landeshoheit, aus den Dörfern Bergheim, Königshagen und Mehlen ein. Sitz wurde Schloss Bergheim. Nach dem Tod Heinrich Georgs von Waldeck fiel der Besitz an seinen Bruder Josias, der die Nebenlinie der Grafen von Waldeck-Bergheim begründete, die sich seit 1778 Grafen von Waldeck und Pyrmont in Bergheim nannten. 1938 starb diese Linie im Mannesstamm aus. Später war im Schloss eine Lehranstalt untergebracht, heute ist es ungenutzt.

Besitzgeschichte:

Im 14. Jahrhundert besaß die Familie von Bergheim genannt von Meysenbug die Burg Bergheim, im 16. Jahrhundert kam sie in den Besitz der Grafen von Waldeck. Ab 1710 war das Schloss Sitz der Grafen von Waldeck-Bergheim. Mitte der 1980er Jahre wurde das Anwesen an eine private Ausbildungsanstalt verkauft. Derzeit steht es wieder zum Verkauf.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Es ist nicht überliefert, wer die Burg Bergheim wann gebaut hat. Ende des 17. Jahrhunderts ließ Graf Christian Ludwig von Waldeck an ihrer Stelle einen Schloßneubau errichten, der erhaltene Wirtschaftsflügel trägt die Jahreszahl 1696. Unter Graf Josias II. von Waldeck entstand nach Plänen des Architekten Simon Luis du Ry in den Jahren 1785/86 der neue Hauptbau des Schlosses. 1990 wurde das Schloss saniert und umgebaut.

Baubeschreibung:

Schloss Bergheim besteht heute aus dem südöstlichen Hauptflügel des 18. Jahrhunderts und dem im rechten Winkel anschließenden nordöstlichen Wirtschaftsflügel des 17. Jahrhunderts. Der Wirtschaftsflügel ist ein zweigeschossiger Sandsteinbau mit rundbogiger Toreinfahrt, Krüppelwalmdach und Zwerchhaus über Tordurchfahrt. Er trägt die Jahreszahl 1696. Das Haupthaus ist ein langrechteckiger klassizistischer verputzter Fachwerkbau mit zwei Geschossen über einem halbhohen Sockelgeschoss und einem Walmdach. Die Gartenseite (Südosten) besitzt einen vorspringenden Mittelrisalit mit flachem Giebel, zentraler einläufiger Treppe und einfacher Doppeltür, darüber das Wappen von Waldeck und Pyrmont. Die zwei Seitenrisalite treten nur sehr leicht vor. Auf der Hofseite (Nordwesten) ist der Mittelrisalit schmaler und springt nur wenig vor. Ungewöhnlich ist die Freitreppe mit diagonalen Wangen aus dem Jahr 1839. Der einfache englische Park ist wegen seines alten Baumbestandes bemerkenswert.

Erhaltungszustand:

Reste des mittelalterlichen Burgsitzes sind nicht erhalten und auch vom Schlossbau des 17. Jahrhunderts existiert nur noch ein Wirtschaftsflügel. Prägend für das heutige Erscheinungsbild ist das Hauptgebäude von 1785/86.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg; Schloss

Rechtstyp:

Residenzschloss

Funktionstyp:

Wohnsitz

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Bergheim, Gemeinde Edertal“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7524> (Stand: 1.10.2018)